Gesundheit heute

Krankheiten & Therapie: Haut, Haare und Nägel

Haut, Haare und Nägel

Erkrankungen von Haut, Haaren und Nägeln

Die Haut ist mit einer Fläche von zwei Quadratmetern unser größtes Sinnesorgan. Sie dient der Wahrnehmung von Temperatur, Schmerz und Druck sowie der Abwehr von Krankheitserregern und ist nicht zuletzt ein Zeichen für Gesundheit, Schönheit und Attraktivität. Wir kennen alle den besorgten Blick in den Spiegel, weil ein kleiner Pickel die Nase verunziert. Nun ist nicht jedes Hautproblem so vorübergehend und meist harmlos wie ein Pickel. Umso verständlicher, dass Menschen mit einer chronischen Hautkrankheit unter den medizinischen Folgen und der kosmetischen Beeinträchtigung sehr leiden.
(Bild: Juice Images Photography/veer)

Nagelerkrankungen unter der Lupe

Pilzbefall oft Fehldiagnose

Mehr als jede zweite Erkrankung der Fuß- oder Fingernägel diagnostizierten Ärzte nicht korrekt. Das zeigte eine Studie der Universitätsklinik des Saarlandes. Besonders oft erwies sich eine vermutete Pilzinfektion als falsch.

Pilzbefall der Nägel seltener als vermutet

Die Dermatologin Cornelia Müller und ihr Team von der Universitätsklinik des Saarlandes in Homburg bewerteten über einen Zeitraum von 8 Jahren die Diagnosen von Nagelerkrankungen. Die Experten verglichen 639 ärztliche Erstdiagnosen mit dem Ergebnis der nachfolgenden Gewebeuntersuchung einer Nagelprobe im Labor.

In der Studie erwies sich mehr als die Hälfte (54 Prozent) aller gestellten Erstdiagnosen als falsch. Häufigste, irrtümlich diagnostizierte Erkrankung war der Nagelpilz, auch Onychomykose genannt. Nach ärztlicher Einschätzung lag bei 62 Prozent der Patienten eine Onychomykose vor, die anschließende Gewebeuntersuchung bestätigte dies nur für 22 Prozent der Patienten. Die häufigste im Labor ermittelte Diagnose war eine Wachstums- und Ernährungsstörung des Nagels. Diese Erkrankung tritt häufig nach wiederholten kleinen Nagelverletzungen auf, wie sie zum Beispiel bei Fußballspielern vorkommen. Die Erstdiagnose von Wachstumsstörungen und eingewachsenen Nägeln traf ein Großteil der Ärzte problemlos.

Vorsicht bei Nagelverfärbungen

Zu besonderer Aufmerksamkeit raten Experten bei unregelmäßigen, braun-schwarzen Verfärbungen der Nägel, die sich nicht durch eine Verletzung erklären lassen. In diesen Fällen besteht die Gefahr eines bösartigen Tumors am Nagel, eines so genannten Nagelmelanoms. Nach Müller treten Nagelmelanome meist bei Patienten über 60 Jahren auf, bei Kindern unter 14 Jahren sind sie äußerst selten. Müller betrachtet das Alter eines Patienten beim Melanomverdacht als wichtiges Kriterium, jedoch nicht als Garantie. Sie empfiehlt daher im Zweifel immer eine Gewebeuntersuchung im Labor, auch bei Kindern und jungen Erwachsenen.

In der vorliegenden Studie wurden von den behandelnden Ärzten 72 Nagelproben zur Abklärung eines Nagelmelanoms eingeschickt. In 13 Fällen bestätigte das Labor den Verdacht.

Quelle: Ärzteblatt

Von: Simone Lang