Gesundheit heute

Selbsthilfe: Den Alltag meistern

Auf den ersten Blick scheint das paradox: Obwohl in den reichen Ländern immer mehr professionelle Therapeuten um Patienten werben, erlebt das Konzept der Selbsthilfe einen Boom. Das hat gute Gründe:

  • Die heutigen Gesundheitsprobleme – von Übergewicht bis Depression – entstehen im ganz normalen Alltag: Sie haben damit zu tun, wie wir arbeiten, was wir essen, wie viel wir uns bewegen. Die Rundumversorgung durch Gesundheitsexperten ist da keine ausreichende Antwort mehr. Wenn jemand dafür sorgen kann, dass wir unsere Gesundheit nicht aus den Augen verlieren, dann nur wir selbst.
  • Der Gesundheitsmarkt ist heute von vielen unterschiedlichen, teils sehr widersprüchlichen Denkschulen geprägt. Wirtschaftliche Interessen spielen eine immer größere Rolle. Ein besseres Verständnis von Gesundheit und Krankheit hilft, die Autorität der „Experten“ (die oft genug auch Verkäufer sind) immer wieder zu hinterfragen.
  • Durch die Selbsthilfe schaffen wir elementare Verbindungen zu unserem eigenen Körper. Das fühlt sich nicht nur gut an, sondern mobilisiert auch Eigenkräfte. Die Forschung zeigt ganz klar: Wer aktiv nach Auswegen sucht und sich selbst „einbringt“, wird schneller gesund. Insofern ist Sich-selber-Helfen ein erster Schritt zur Gesundung.
  • Selbsthilfe ist auch ein Gebot des Wandels im Gesundheitssystem: Die Leistungen der Versicherungen werden immer mehr auf schwerwiegende Krankheiten konzentriert. Vorsorge und die Hilfe bei Bagatellerkrankungen werden zunehmend der Verantwortlichkeit des Patienten überlassen. Sich mit Selbsthilfe, Selbstmedikation und eigenverantwortlicher Vorsorge auszukennen bedeutet also auch ein finanzielles Plus.

Von: Dr. med. Herbert Renz-Polster in: Gesundheit heute, herausgegeben von Dr. med. Arne Schäffler. Trias, Stuttgart, 3. Auflage (2014).
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Raue Haut an Oberarm und Oberschenkel

Mit der richtigen Pflege sind die trockenen und rauen Stellen gut zu kontrollieren.

Raue Haut an Oberarm und Oberschenkel

Reibeisenhaut richtig pflegen

Raue und schuppige Haut an Oberarmen oder Oberschenkeln sind die typischen Anzeichen einer Reibeisenhaut. Konsequente Pflege hilft, die Beschwerden der Verhornungsstörung zu lindern.

Verschwindet mit dem Alter

Bei der Reibeisenhaut verschließen stecknadelkopfgroße Hornpfröpfe die Öffnungen der Haarfollikel. Dadurch fühlt sich die Haut rau und schuppig an. Meist sind die Streckseiten der Oberarme und Oberschenkel betroffen. In seltenen Fällen ist auch die Haut an Gesäß oder das Gesicht rau. Die gute Nachricht: Die Verhornungsstörung ist harmlos und verschwindet im Alter oft von alleim. Trotzdem empfinden viele Betroffene die Hautprobleme als Belastung.

Mit Urea und Milchsäure pflegen

Mit der richtigen Pflege können Betroffene das Hautbild verbessern und ihre Symptome lindern. Für die tägliche Hautpflege eignet sich am besten eine Lotion mit Harnstoff (Urea). Urea hilft den Hautzellen, sich untereinander zu verbinden und reduziert die Hornhautplättchen. Über den Tag bindet Urea Feuchtigkeit in und auf der Haut. Alternativ zu Urea können Betroffene Salben mit hornlösenden Keratolytika wie Milch- oder Salicylsäure verwenden. Wöchentliche Peelings mit Salicylsäure, Milchsäure und Fruchtsäure öffnen die verstopften Hautporen und Entfernen die Verhornungen. Bei der Auswahl der richtigen Pflege helfen auch die Ärzt*in oder Apotheker*in

Quelle: Landesapothekerkammer Hessen (07.08.2018)

Von: Sandra Göbel; Bild: siam.pukkato/Shutterstock.com