Gesundheit heute

Wirkungsvermittler Haut

Viele Reiztherapien wirken über die Haut – sei es, indem sie die Hautdurchblutung anregen oder indem sie die vielen Berührungs-, Druck- und Vibrationssensoren der Haut stimulieren. Und das hat nachhaltige Wirkungen auf den ganzen Körper: Das größte Organ des menschlichen Körpers ist nämlich beileibe nicht nur eine Schutzhülle, sondern spielt eine aktive, vermittelnde Rolle zwischen der Umwelt und den Körperfunktionen. So steht die Haut etwa mit dem Immunsystem in Kontakt: Berührungen setzen Botenstoffe (wie etwa Interleukin 10) frei, die regulierend in das Immungeschehen und in Entzündungsprozesse eingreifen. Die Stimulierung der Haut hat zudem günstige Einflüsse auf Stressreaktionen – durch Massage und Berührungen wird die Ausschüttung von Kortisol reduziert.

Die Haut beeinflusst nicht nur die seelische Balance, sie fördert auch – zumindest bei denen, die noch wachsen – die Entwicklung: Werden Rattenbabys nicht mehr abgeleckt, hören sie auf zu wachsen, sie stellen die Produktion von Wachstumshormonen ein. Wie Experimente zeigen, ist dieser Effekt auf den Menschen übertragbar: Frühgeborene, die regelmäßig massiert werden, nehmen um 47 % schneller zu als eine nicht massierte Kontrollgruppe, sie weinen seltener und schlafen besser. Ähnliche Studien an Erwachsenen zeigen: Der belebende Effekt von Berührung hält ein Leben lang an. Auch der Volksmund weiß um die Verbindung von Haut und Seele: So mancher „Eindruck“ berührt uns tief. Kein Wunder also, dass Reiztherapien unter die Haut gehen!

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Pflanzliche Arznei richtig einsetzen

Apotheker*innen unterstützen Patient*innen bei der Wahl eines wirkungsstarken und verträglichen Pflanzenpräparats.

Pflanzliche Arznei richtig einsetzen

Genaue Zusammensetzung ist wichtig

Egal ob Erkältung, Bauchschmerzen oder Blasenentzündung: Viele Menschen vertrauen auf die Wirkung pflanzlicher Arzneimittel. Allerdings gibt es oft große Unterschiede zwischen den Präparaten. Diese Tipps helfen beim Einkauf.

Geheime Rezepturen

„Wenn auf der Packung nur 'enthält Efeublätter' steht, heißt das gar nichts“, meint der Apotheker Prof. Dr. Robert Fürst. Denn nicht nur die enthaltene Pflanzenarzt, sondern auch Herstellungsprozess und zusätzliche Inhaltsstoffe bestimmen die Wirkung des Arzneimittels. Fürst erklärt: „Über die Qualität eines pflanzlichen Medikaments entscheidet, aus welchem Pflanzenteil und vor allem wie der verwendete Extrakt hergestellt wurde. Das ist oft ein Firmengeheimnis." Ob ein pflanzliches Arzneimittel wirkt, kann deshalb immer nur für das jeweilige Produkt untersucht werden. Bei Nachahmerprodukten sind diese Wirksamkeitsnachweise mit Vorsicht zu genießen.

Traditionelle Arzneimittel

Wer sich unsicher ist, wirft am besten ein Blick auf die Packung. Wird das Präparat dort als „traditionelles Arzneimittel“ beworben, ist die Wirksamkeit in der Regel noch nicht in klinischen Studien untersucht worden. Fürst stellt klar: „Das bedeutet nicht automatisch, dass das Medikament nicht wirksam ist. Die Wirksamkeit wurde aber nicht in klinischen Studien nachgewiesen.“

Apothekenpflichtige Produkte garantieren Qualität

Fast alle Pflanzen enthalten mehr als einen Wirkstoff. Doch damit die pflanzlichen Stoffe wirken, müssen sie hoch genug dosiert sein. Produkte aus Drogerie- und Supermärkten enthalten allerdings oft zu wenig Wirkstoff. Vertrauenswürdig sind apothekenpflichtige Produkte, die als Arzneimittel eingestuft sind. Sie müssen ihre Wirksamkeit erst in jahrelangen Zulassungsverfahren beweisen.

Auch die Qualität und Sicherheit des Produkts steht dort auf dem Prüfstand. Pflanzliche Arzneimittel aus der Apotheke werden außerdem nur aus geprüften Rohstoffen hergestellt und regelmäßig auf Schadstoffe untersucht. Um ein geeignetes und wirkungsvolles pflanzliches Präparat zu erhalten, sollten Patient*innen sich bei der Auswahl eines pflanzlichen Medikaments in der Apotheke beraten lassen.

Quelle: Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände

Von: Sandra Göbel; Bild: Yala/Shutterstock.com