Gesundheit heute

Waschungen

Waschungen (Abwaschungen) sind leicht durchzuführen und doch effektiv. Sie wirken durch den milden Kältereiz nicht nur fiebersenkend, sondern auch zunächst anregend, später entspannend. So schlafen vor allem Kinder, aber auch ältere Menschen, die abends schlecht zur Ruhe kommen, nach einer Ganzkörperabwaschung oft wunderbar ein.

So geht’s: Stellen Sie eine Schüssel mit kühlem Wasser (etwa 20 °C) bereit. Dem Wasser kann etwas Kamillentee oder der Saft einer halben, frisch gepressten (ungespritzten) Zitrone zugesetzt werden, ersatzweise auch ein Spritzer Essig. Essig hat etwa denselben pH-Wert wie die gesunde Haut, wirkt also nicht reizend, sondern stabilisiert die Haut.

Waschlappen oder grobes Frotteetuch in das Wasser tauchen, gut auswringen. Den Körper nun rasch abreiben, und zwar von „außen nach innen“, also erst Hände und Arme, dann Füße und Beine, schließlich Brust, Bauch und Rücken, wobei jeweils zum Herzen hin gewaschen wird. Alles mit Tempo aber ohne Hektik. Den Schlafanzug ohne Abtrocknen anziehen (die Haut wird ja gar nicht richtig nass) und sofort in das mit einer Wärmflasche vorgewärmte Bett legen.

Die Abwaschung kann beim kranken Menschen auch nur am Oberkörper oder nur am Unterkörper vorgenommen werden, was sich vor allem im Bett leichter durchführen lässt.

Von: Dr. med. Herbert Renz-Polster in: Gesundheit heute, herausgegeben von Dr. med. Arne Schäffler. Trias, Stuttgart, 3. Auflage (2014).
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Pflanzliche Arznei richtig einsetzen

Apotheker*innen unterstützen Patient*innen bei der Wahl eines wirkungsstarken und verträglichen Pflanzenpräparats.

Pflanzliche Arznei richtig einsetzen

Genaue Zusammensetzung ist wichtig

Egal ob Erkältung, Bauchschmerzen oder Blasenentzündung: Viele Menschen vertrauen auf die Wirkung pflanzlicher Arzneimittel. Allerdings gibt es oft große Unterschiede zwischen den Präparaten. Diese Tipps helfen beim Einkauf.

Geheime Rezepturen

„Wenn auf der Packung nur 'enthält Efeublätter' steht, heißt das gar nichts“, meint der Apotheker Prof. Dr. Robert Fürst. Denn nicht nur die enthaltene Pflanzenarzt, sondern auch Herstellungsprozess und zusätzliche Inhaltsstoffe bestimmen die Wirkung des Arzneimittels. Fürst erklärt: „Über die Qualität eines pflanzlichen Medikaments entscheidet, aus welchem Pflanzenteil und vor allem wie der verwendete Extrakt hergestellt wurde. Das ist oft ein Firmengeheimnis." Ob ein pflanzliches Arzneimittel wirkt, kann deshalb immer nur für das jeweilige Produkt untersucht werden. Bei Nachahmerprodukten sind diese Wirksamkeitsnachweise mit Vorsicht zu genießen.

Traditionelle Arzneimittel

Wer sich unsicher ist, wirft am besten ein Blick auf die Packung. Wird das Präparat dort als „traditionelles Arzneimittel“ beworben, ist die Wirksamkeit in der Regel noch nicht in klinischen Studien untersucht worden. Fürst stellt klar: „Das bedeutet nicht automatisch, dass das Medikament nicht wirksam ist. Die Wirksamkeit wurde aber nicht in klinischen Studien nachgewiesen.“

Apothekenpflichtige Produkte garantieren Qualität

Fast alle Pflanzen enthalten mehr als einen Wirkstoff. Doch damit die pflanzlichen Stoffe wirken, müssen sie hoch genug dosiert sein. Produkte aus Drogerie- und Supermärkten enthalten allerdings oft zu wenig Wirkstoff. Vertrauenswürdig sind apothekenpflichtige Produkte, die als Arzneimittel eingestuft sind. Sie müssen ihre Wirksamkeit erst in jahrelangen Zulassungsverfahren beweisen.

Auch die Qualität und Sicherheit des Produkts steht dort auf dem Prüfstand. Pflanzliche Arzneimittel aus der Apotheke werden außerdem nur aus geprüften Rohstoffen hergestellt und regelmäßig auf Schadstoffe untersucht. Um ein geeignetes und wirkungsvolles pflanzliches Präparat zu erhalten, sollten Patient*innen sich bei der Auswahl eines pflanzlichen Medikaments in der Apotheke beraten lassen.

Quelle: Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände

Von: Sandra Göbel; Bild: Yala/Shutterstock.com