Gesundheit heute

Wann Wärme, wann Kälte?

Sowohl Kälte als auch Hitze interpretiert der Körper zunächst einmal als Bedrohung: Das Abwehrsystem wird aktiviert (z. B. Anstieg der weißen Blutkörperchen im Blut), der Stress wiederum sorgt für einen steigenden Kortisol-Spiegel im Blut. Die „Kunst“ bei Wärme- und Kälteanwendungen besteht also darin, den Reiz so zu dosieren, dass der Körper gut damit fertig wird, d. h. dass er angeregt wird, ohne überlastet zu werden.

Auch die Durchblutung wird sowohl durch Wärme als auch durch Kälte gefördert – bei Kälteeinwirkung verengen sich zwar die Blutgefäße zunächst (was die Durchblutung einschränkt), danach aber stellen sie sich ausgleichend um so weiter – der Blutfluss nimmt zu.

Dennoch gibt es Unterschiede in der Wirkung von Kälte und Wärme, sie werden für die Therapie genutzt:

  • Wärme regt den Stoffwechsel nachhaltig an, lindert bei längerer Einwirkung Schmerzen und entspannt sowohl die Muskulatur als auch die Seele. Entsprechend wird Wärme bei chronischen Erkrankungen des Bewegungsapparats (etwa bei Arthrose), bei muskulären Verspannungen, Rückenproblemen und bei psychosomatischen Beschwerden angewendet. Auch bei beginnenden Infekten kann Wärme unterstützend wirken.
  • Kälte schränkt während der Dauer der Anwendung die Durchblutung ein, wird vor allem bei Prellungen, Verstauchungen und Quetschungen genutzt: Die enggestellten Gefäße lassen nämlich weniger Wasser in das umliegende Gewebe austreten, und das beugt Schwellungen vor. Auch bei Entzündungen (etwa bei rheumatischen Erkrankungen) tut Kälte gut, da die gekühlten Stellen nach der Therapie um so stärker durchblutet werden – das bringt Abwehrzellen in das behandelte Körpergebiet.

Von: Dr. med. Herbert Renz-Polster in: Gesundheit heute, herausgegeben von Dr. med. Arne Schäffler. Trias, Stuttgart, 3. Auflage (2014).
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Fernreisen mit Diabetes

Auf Reisen sollten Diabetiker*innen ihren Blutzucker am besten alle zwei Stunden kontrollieren.

Fernreisen mit Diabetes

Medikamente & Co. richtig aufbewahren

Nicht wenige Menschen mit Diabetes mellitus verzichten aus Sorge vor Komplikationen auf eine Urlaubsreise ins Ausland. Doch bei guter Planung sind die Sorgen unbegründet. Was Patient*innen beachten müssen.

Blutzucker alle zwei Stunden kontrollieren

„Exotische Fernreisen stellen für Menschen mit Diabetes heutzutage kein Problem mehr da“, beruhigt die Diabetesberaterin Aline Didas. „Der Planungsaufwand einer Reise bei einer chronischen Erkrankung wie Diabetes ist höher als bei stoffwechselgesunden Menschen. Aber wenn sie gut geplant ist, steht der Reise nichts mehr im Weg.“

Besonders bei entfernten Zielen gibt es einiges zu beachten. Erst einmal muss der Rhythmus der Insulinzufuhr der neuen Zeitzone angepasst werden. Vorab dabei helfen können eine entsprechend geschulte Ärzt*in oder eine Diabetesberater*in. Die ungewohnte Umgebung und ein möglicher Jetlag sorgen häufig für Stress, der sich auf den Blutzuckerspiegel auswirkt – ebenso wie das Klima und die Essensgewohnheiten im Urlaubsland. „Reisende sollten ihren Blutzucker alle zwei Stunden kontrollieren, um einer Stoffwechselentgleisung rechtzeitig vorzubeugen“, rät Didas.

Bescheinigung für Beförderung im Handgepäck nötig

Wichtig sind auch richtiger Transport und Lagerung der benötigten Utensilien. Bei Flugreisen benötigen Diabetes-Patient*innen eine Bescheinigung zum Mitführen von Spritzen, Pens, Ampullen und Insulin im Handgepäck. Achtung: Im Frachtraum gefriert das Insulin und wird unbrauchbar. Am Urlaubsort müssen Teststreifen, Blutzuckermessgeräte und Medikamente vor starker Sonneneinstrahlung geschützt und daher am besten in einem Kühlschrank (zum Beispiel in der Minibar) oder in einer speziellen Kühltasche oder Styroporbox gelagert werden.

Notfall-Dokumente in der Landessprache mitführen

Für den Notfall empfiehlt es sich, stets einen internationalen Diabetes-Pass oder ein Dokument in der jeweiligen Landessprache, das über die bestehende Erkrankung Auskunft gibt, bei sich zu tragen.

Einen Diabetikerausweis in mehreren Sprachen finden Sie hier.

Eine ärztliche Bescheinigung für Flugreisen oder Grenzkontrollen finden Sie hier.

Quelle: Deutsche Diabeteshilfe

Von: Leonard Olberts; Bild: xMaskotx/imago-images.de