Gesundheit heute

Selbsthilfe – keine Unterabteilung der Alternativmedizin

Selbsthilfe wird oft mit Wickeln und Hausmitteln gleichgesetzt. Kein Wunder, dass die Selbsthilfe oft als Unterabteilung der „alternativen“ Verfahren gesehen wird.

Das allerdings ist ein gründliches Missverständnis. Denn obwohl Selbsthilfe die Eigenversorgung mit Hausmitteln und Selbstmedikation einschließt, stellt sie ein weitaus umfassenderes Konzept dar: Medizinische Selbsthilfe passiert überall dort, wo wir durch eigene Initiative für unsere Gesundung und Gesunderhaltung sorgen. So gesehen stehen im Zentrum der Selbsthilfe nicht nur die Hausmittel, sondern genauso Bewältigungs- und Lebensstrategien. Das hat einer der Vordenker der Selbsthilfe, Pfarrer Kneipp, schon vor 150 Jahren erkannt: Seine Empfehlungen zu den Anwendungen von Güssen, Bädern und Wickeln bettete er in ein Konzept der umfassenden, alltäglichen Gesundheitsvorsorge.

Die Selbsthilfe ist die Grundlage vieler erfolgreicher Therapien und wird heute auch zunehmend von der Schulmedizin genutzt – z. B. im Rahmen der Selbstkontrolle bei chronischen Erkrankungen oder bei der Bewegungstherapie. Viele Ärzte sind der Meinung, dass die modernen schulmedizinischen Therapien letzten Endes nur dann erfolgreich sein können, wenn sie vom Patienten als „Eigentum“ betrachtet (internalisiert) werden, d. h. aus eigener Motivation im Alltag umgesetzt werden.

Von: Dr. med. Herbert Renz-Polster
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Blasenentzündung im Winter

Viel Trinken ist besonders bei Blasenentzündungen wichtig - denn die Flüssigkeit spült die Bakterien aus der Blase.

Blasenentzündung im Winter

Arzneitees und Wärme helfen

Kurze Jacken und kalte Füße – im Winter gibt es genügend Gelegenheiten, sich eine Blasenentzündung zuzuziehen. Das hilft.

Ständiger Harndrang und Schmerzen beim Wasserlassen

Eine kalte Bank, nasse Füße oder eine zu kurze Jacke: Wer im Winter nicht aufpasst, kühlt schnell aus. Doch dadurch verengen sich die Gefäße und das Becken wird weniger durchblutet. Damit kommen auch die weißen Blutkörperchen - die Abwehrzellen des Körpers  nicht mehr zu ihrem Einsatzort. Keime können so ungehindert eindringen und sich in der Harnröhre vermehren und eine Blasenentzündung verursachen. Anzeichen sind ständiger Harndrang, brennende Schmerzen beim Wasserlassen sowie geringe Urinmengen.

Was tun bei einer Blasenentzündung?

Wer die ersten Anzeichen einer Blasenentzündung bemerkt, sollte viel trinken. Denn durch die hohe Trinkmenge wird viel Urin produziert  und der spült die krankmachenden Bakterien bei jedem Toilettengang aus der Blase aus. Geeignet sind Wasser, aber auch Arzneitees mit Kamille, Salbei oder Goldrutenkraut. Tees mit Bärentraubenblättern wirken sogar antibakteriell. Allerdings sollten sie nicht länger als 1 Woche angewendet werden, denn dann drohen Nebenwirkungen. Zusätzlich helfen den Betroffenen Wärme und Ruhe.

Ab wann zum Arzt?

Dauern die Beschwerden allerdings länger als 2-3 Tage an, ist der Gang zur Ärzt*in notwendig. Auch Symptome wie hohes Fieber, blutiger Urin und Schmerzen in der Nierengegend sind Warnsignale für eine Nierenbeckenentzündung und sollten dringen ärztlich abgeklärt werden. Schwangere, Diabetiker, Kinder und Männer warten am besten nicht zu lang und gehen lieber gleich in die Hausarztpraxis, denn bei ihnen verläuft eine Blasenentzündung oft schwer.

 Quellen: Barmer Magazin, Deutsche Apotheker Zeitung

Von: Susanne Schmid; Bild: Yulia Sverdlova/Shutterstock.com