Gesundheit heute

Yoga

Die aus dem alten Indien stammende Grundidee des Yoga ist, die Energie im Körper auszugleichen und so eine Balance oder einen Einklang von Körper und Geist zu erreichen. Gelingen soll das über

  • Körperübungen (Asanas)
  • Atemübungen (Pranayama)
  • Meditation
  • Verhaltens- sowie Ernährungsvorschriften.

Das moderne, westliche Yoga weist große Unterschiede zum traditionellen indischen Yoga auf, das eine sehr viel umfassendere Lebenslehre beinhaltet. Die in Deutschland praktizierte Form ist zumeist das Hatha Yoga. Die Anteile zwischen körperbetonten und meditationsbetonten Übungen variieren je nach Yoga-Stil stark.

Inzwischen hat Yoga einen festen Platz in der Gesundheitsprävention – das zeigt sich zum Beispiel daran, dass viele Krankenkassen Kosten für Yoga-Kurse übernehmen. Körperlichen Nutzen verspricht Yoga durch die Kräftigung und Dehnung des Bewegungsapparats sowie durch eine verbesserte Körperwahrnehmung. Studien geben Hinweise darauf, dass Yoga z. B. bei chronischen Rückenschmerzen helfen kann. Zwar reduzieren die Übungen die Schmerzen nicht, Betroffene kommen aber scheinbar im Alltag besser mit ihren Beschwerden zurecht. Wichtig: Yoga sollte zunächst bei einer ausgebildeten Trainer*in erlernt werden, denn die Verletzungsgefahr durch eine falsche Durchführung der Stellungen ist nicht zu unterschätzen. Wer die Grundhaltungen erlernt hat, kann auch gut von zu Hause aus üben. Zahlreiche Yoga-Kanäle z. B. auf Streaming-Plattformen erfreuen sich großer Beliebtheit.

Auch bei seelischen Erkrankungen hat sich Yoga als begleitendes Verfahren bewährt. Erwiesen ist zum Beispiel, dass es die Symptome einer leichten Depression gut lindert. Auch bei Stress oder Ängsten soll Yoga helfen. Das könnte auch erklären, warum sich Yoga bei an Brustkrebs erkrankten Frauen so positiv auf die Lebensqualität auswirkt.

Weiterführende Informationen

www.yoga.de – Internetseite des Berufsverbands der Yogalehrenden in Deutschland e. V., Göttingen: Übersichtliche Fach- und Patienteninformationen.

Berufsverband der Yogalehrenden (Hrsg.): Der Weg des Yoga. Via Nova Verlag, 2003, Neuauflage November 2023. Handbuch, eignet sich für Übende und Lehrende gleichermaßen.

Von: Dr. med. Herbert Renz-Polster in: Gesundheit heute, herausgegeben von Dr. med. Arne Schäffler. Trias, Stuttgart, 3. Auflage (2014). Überarbeitung und Aktualisierung: Sara Steer
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Pflanzliche Arznei richtig einsetzen

Apotheker*innen unterstützen Patient*innen bei der Wahl eines wirkungsstarken und verträglichen Pflanzenpräparats.

Pflanzliche Arznei richtig einsetzen

Genaue Zusammensetzung ist wichtig

Egal ob Erkältung, Bauchschmerzen oder Blasenentzündung: Viele Menschen vertrauen auf die Wirkung pflanzlicher Arzneimittel. Allerdings gibt es oft große Unterschiede zwischen den Präparaten. Diese Tipps helfen beim Einkauf.

Geheime Rezepturen

„Wenn auf der Packung nur 'enthält Efeublätter' steht, heißt das gar nichts“, meint der Apotheker Prof. Dr. Robert Fürst. Denn nicht nur die enthaltene Pflanzenarzt, sondern auch Herstellungsprozess und zusätzliche Inhaltsstoffe bestimmen die Wirkung des Arzneimittels. Fürst erklärt: „Über die Qualität eines pflanzlichen Medikaments entscheidet, aus welchem Pflanzenteil und vor allem wie der verwendete Extrakt hergestellt wurde. Das ist oft ein Firmengeheimnis." Ob ein pflanzliches Arzneimittel wirkt, kann deshalb immer nur für das jeweilige Produkt untersucht werden. Bei Nachahmerprodukten sind diese Wirksamkeitsnachweise mit Vorsicht zu genießen.

Traditionelle Arzneimittel

Wer sich unsicher ist, wirft am besten ein Blick auf die Packung. Wird das Präparat dort als „traditionelles Arzneimittel“ beworben, ist die Wirksamkeit in der Regel noch nicht in klinischen Studien untersucht worden. Fürst stellt klar: „Das bedeutet nicht automatisch, dass das Medikament nicht wirksam ist. Die Wirksamkeit wurde aber nicht in klinischen Studien nachgewiesen.“

Apothekenpflichtige Produkte garantieren Qualität

Fast alle Pflanzen enthalten mehr als einen Wirkstoff. Doch damit die pflanzlichen Stoffe wirken, müssen sie hoch genug dosiert sein. Produkte aus Drogerie- und Supermärkten enthalten allerdings oft zu wenig Wirkstoff. Vertrauenswürdig sind apothekenpflichtige Produkte, die als Arzneimittel eingestuft sind. Sie müssen ihre Wirksamkeit erst in jahrelangen Zulassungsverfahren beweisen.

Auch die Qualität und Sicherheit des Produkts steht dort auf dem Prüfstand. Pflanzliche Arzneimittel aus der Apotheke werden außerdem nur aus geprüften Rohstoffen hergestellt und regelmäßig auf Schadstoffe untersucht. Um ein geeignetes und wirkungsvolles pflanzliches Präparat zu erhalten, sollten Patient*innen sich bei der Auswahl eines pflanzlichen Medikaments in der Apotheke beraten lassen.

Quelle: Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände

Von: Sandra Göbel; Bild: Yala/Shutterstock.com