Gesundheit heute

Stress erkennen

Übermäßigen Stress erkennen ist nicht einfach, denn die Beschwerden sind oft diffus („Bin heute mal wieder nicht so gut gelaunt.“) oder lassen an ein rein körperliches Problem denken – etwa Kopfweh oder Verdauungsprobleme. Mit der Zeit ergibt sich aber doch ein recht typisches Bild aus

  • Körperlichen Beschwerden: Abgeschlagenheit, Müdigkeit, Kopfweh, Nervosität, Schlaflosigkeit und Verdauungsprobleme wie Durchfall oder Sodbrennen.
  • Seelischen Beschwerden: Am häufigsten zeigt sich Stress durch Ungeduld und Reizbarkeit. Man ist überempfindlich, „kurz angebunden“, „geladen“ und unzufrieden. Viele gestresste Menschen fühlen sich missverstanden und abgelehnt. Eine andere, gerade bei Frauen häufige Stressreaktion ist seelische Lähmung: Gefühle der Hoffnungslosigkeit, Hilflosigkeit und Traurigkeit bis hin zu Depressionen.
  • Verhaltensänderungen: Auf Stress hinweisen können auch stärkerer Alkohol- und Nikotinkonsum, sozialer Rückzug zugunsten übermäßigen Medienkonsums, nervöse Angewohnheiten von Nägelkauen bis zu Tics oder Essstörungen.

Gestresste Menschen neigen dazu, den Wechsel von Spannung und Entspannung künstlich zu steuern. Da wird mit Alkohol gebremst, mit Kaffee und Schokolade angeregt, und Nikotin sorgt für die kleinen Höhepunkte zwischendurch. Was dabei langfristig entsteht, ist aber nicht Balance, sondern Abhängigkeit – und die bedeutet, dass Entspannung von innen heraus immer schwerer möglich ist. Dies soll keineswegs als Feldzug gegen die kreativitätsfördernde Tasse Kaffee oder das entspannende Glas Rotwein verstanden werden – Genussmittel in Maßen können durchaus die Balance fördern, als „Stresslöser“ sind sie jedoch problematisch.

Weiterlesen:

positiver Stress und negativer Dauerstress

Schutzfaktoren gegen Stress

Stressmanagement

rasche Hilfe bei Stress

Von: Dr. med. Herbert Renz-Polster in: Gesundheit heute, herausgegeben von Dr. med. Arne Schäffler. Trias, Stuttgart, 3. Auflage (2014).
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Im neuen Jahr mit dem Rauchen aufhören

Im neuen Jahr mit dem Rauchen aufhören

So gelingt der Neujahrsvorsatz

„Mit dem Rauchen aufhören“ ist neben „mehr Sport treiben“ und „gesünder ernähren“ einer der häufigsten Neujahrsvorsätze. Doch nicht jeder schafft den Verzicht. Mit den folgenden Tipps gelingt der Nikotinverzicht.

Entzugssymptome mit Nikotinersatzmitteln lindern

Rauchen ist hierzulande nach wie vor ein weitverbreitetes Laster: Einer von drei Bundesbürgern greift zumindest gelegentlich zum Glimmstängel. Für das neue Jahr nehmen sich viele Menschen vor, mit dem Rauchen endlich aufzuhören. Damit dies dauerhaft gelingt, gilt es Entzugssymptome wie Unruhe und Reizbarkeit abzumildern. Dazu eignen sich Nikotinersatzmittel, wie Nikotinkaugummis oder Nikotinpflaster. Je nach Rauchverhalten eignen sich unterschiedliche Nikotinersatzprodukte. Eine Beratung erhalten Betroffene in der Apotheke oder auch der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung.

Aufschieben, Ausweichen, Ablenken

Oft ist das Rauchen an bestimmte Gewohnheiten und Rituale gekoppelt, etwa den Morgenkaffee oder das Warten auf den Bus. Gerade in diesen Situationen ist das Verlangen nach einer Zigarette oft größer, als der Wunsch endlich mit dem Rauchen aufzuhören. Um das Verlangen in diesen Situationen zu unterbinden und die Gewohnheit zu ändern, helfen die drei „A-Tipps“:

  • Aufschieben: zum Beispiel erst zehnmal tief durchatmen
  • Ausweichen: etwa den Raucherbereich im Bahnhof meiden
  • Ablenken: jemanden anrufen, Musik hören oder einkaufen gehen


Um Mund und Hände anderweitig zu beschäftigen, eignet sich eine Zwischenmahlzeit in Form eines Apfels, ansonsten auch Lutscher oder Lutschbonbons.

Weitere Informationen und eine individuelle Beratung, wie der Rauchverzicht dauerhaft gelingt, gibt es in der Apotheke, in der Arztpraxis oder bei der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung.

Quelle: Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung, ABDA, rauchfrei-info.de

Von: Leonard Olberts; Bild: wavebreakmedia/Shutterstock.com