Gesundheit heute

Inhalationen und Gurgeln

Inhalationen helfen vor allem zur Schleimlösung bei Erkältungen, Nebenhöhlenentzündungen und bei Bronchitis.

So geht’s: Kochendes Wasser in eine große, standfeste Schüssel kippen, einen gestrichenen Esslöffel Salz pro zwei Liter Wasser dazugeben, umrühren und etwas abkühlen lassen. Den Kopf jetzt so über die Schüssel beugen, dass der aufsteigende Dampf eingeatmet werden kann. Ein zeltartig über den Kopf gelegtes Tuch (Tipp für Kinder: „Indianerzelt“, „Zirkuszelt“ etc.) sorgt dafür, dass der Dampf nicht entweicht.

Sie sollten bei den Inhalationen möglichst durch die Nase einatmen, damit der Dampf auch im Bereich der Nebenhöhlen und des oberen Rachenraumes wirken kann. Ist Ihnen der aus der Schüssel aufsteigende Wasserdampf zu heiß, heben Sie den Kopf einfach weiter von der Schüssel weg bzw. lüften das „Zelt“ kurz. Dauer der Inhalation: so lange, bis der Dampf nachlässt – etwa fünf Minuten.

Bei Kindern unbedingt darauf achten, dass der Topf nicht umkippt – schlimme Verbrühungen wären die Folge! Kleine Kinder inhalieren deshalb am besten auf dem elterlichen Schoß.

Eine gute (aber auch teurere) Alternative sind spezielle, über die Apotheke zu beziehende Inhalatoren. Inhaliert wird bei diesen Geräten durch eine Mund-Nasen-Maske, die auch nichts von den Duftstoffen in die Augen gelangen lässt.  Achtung: Mit manchen  Inhalatoren lassen sich nur ätherische Öle inhalieren, andere Zusätze oder Salz schädigen das Gerät. Andere Modelle sind dagegen eher auf Salzlösungen ausgerichtet. Lassen Sie sich beim Kauf am Besten von Ihrer Apotheker*in beraten.

Anstelle der Salzlösung können Sie auch pflanzliche Zusätze „verdampfen“. Hierzu verwenden Sie zum Beispiel getrocknete Heilpflanzen, vor allem Kamillenblüten (mehrere Esslöffel bzw. Teebeutel auf einen Liter Wasser – nach 2–3 Minuten ist die Mischung inhalierfertig) oder Thymian (1–2 Esslöffel auf einen Liter Wasser). Eine Alternative sind mehrere Tropfen von entsprechenden Pflanzenauszügen (etwa Kamillosan®) bzw. ätherischen Ölen, die Sie in der Apotheke bekommen.

Für kleinere Kinder am besten geeignet sind Thymian-, Salbei- und Lavendelöl, da sie die Schleimhäute praktisch nicht reizen. Ab dem Schulalter kommen auch Latschenkiefernöl, Fichtennadelöl, Kiefernnadelnöl, Edeltannennadelöl, Eukalyptusöl oder Thymianöl in Frage. Geben Sie 2–4 Tropfen auf 1–2 Liter Wasser (beginnen Sie beim ersten Mal mit der niedrigeren Tropfenmenge).

Menthol (auch Pfefferminz- und Minzöl), Eukalyptusöl und Kampfer dürfen bei Säuglingen und Kleinkindern nicht verwendet werden, da sie Atemwegskrämpfe oder Atempausen auslösen können.

Wer zu Atemproblemen wie Asthma neigt, sollte auf reizende Zusätze wie Eukalyptus, Fichtennadel-, Kiefernadelöl und Menthol (auch in Pfefferminzöl und Minzöl) verzichten.

Gurgeln

Gurgeln hilft bei Zahnfleischentzündungen, Entzündungen im Mundbereich und bei Halsschmerzen. Zum Gurgeln wird unverdünnter, ungesüßter Tee (etwa Salbei oder Thymiantee) oder eine Essenz verwendet – etwa die entzündungshemmend wirkende Calendula-Essenz.

So geht’s: 10–15 Tropfen in ein halbes Glas lauwarmes Wasser, 1–5 Minuten lang gurgeln, das Gurgelwasser bei Halsschmerz ruhig den Hals hinunterlaufen lassen.

Von: Dr. med. Herbert Renz-Polster in: Gesundheit heute, herausgegeben von Dr. med. Arne Schäffler. Trias, Stuttgart, 3. Auflage (2014).
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Im neuen Jahr mit dem Rauchen aufhören

Im neuen Jahr mit dem Rauchen aufhören

So gelingt der Neujahrsvorsatz

„Mit dem Rauchen aufhören“ ist neben „mehr Sport treiben“ und „gesünder ernähren“ einer der häufigsten Neujahrsvorsätze. Doch nicht jeder schafft den Verzicht. Mit den folgenden Tipps gelingt der Nikotinverzicht.

Entzugssymptome mit Nikotinersatzmitteln lindern

Rauchen ist hierzulande nach wie vor ein weitverbreitetes Laster: Einer von drei Bundesbürgern greift zumindest gelegentlich zum Glimmstängel. Für das neue Jahr nehmen sich viele Menschen vor, mit dem Rauchen endlich aufzuhören. Damit dies dauerhaft gelingt, gilt es Entzugssymptome wie Unruhe und Reizbarkeit abzumildern. Dazu eignen sich Nikotinersatzmittel, wie Nikotinkaugummis oder Nikotinpflaster. Je nach Rauchverhalten eignen sich unterschiedliche Nikotinersatzprodukte. Eine Beratung erhalten Betroffene in der Apotheke oder auch der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung.

Aufschieben, Ausweichen, Ablenken

Oft ist das Rauchen an bestimmte Gewohnheiten und Rituale gekoppelt, etwa den Morgenkaffee oder das Warten auf den Bus. Gerade in diesen Situationen ist das Verlangen nach einer Zigarette oft größer, als der Wunsch endlich mit dem Rauchen aufzuhören. Um das Verlangen in diesen Situationen zu unterbinden und die Gewohnheit zu ändern, helfen die drei „A-Tipps“:

  • Aufschieben: zum Beispiel erst zehnmal tief durchatmen
  • Ausweichen: etwa den Raucherbereich im Bahnhof meiden
  • Ablenken: jemanden anrufen, Musik hören oder einkaufen gehen


Um Mund und Hände anderweitig zu beschäftigen, eignet sich eine Zwischenmahlzeit in Form eines Apfels, ansonsten auch Lutscher oder Lutschbonbons.

Weitere Informationen und eine individuelle Beratung, wie der Rauchverzicht dauerhaft gelingt, gibt es in der Apotheke, in der Arztpraxis oder bei der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung.

Quelle: Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung, ABDA, rauchfrei-info.de

Von: Leonard Olberts; Bild: wavebreakmedia/Shutterstock.com