Gesundheit heute

Tetanus-Impfung

Tetanus ist eine schwere Infektionskrankheit, die durch das Bakterium Clostridium tetani hervorgerufen wird. Es handelt sich dabei um eine Wundinfektion, die Muskelkrämpfe am ganzen Körper verursacht und häufig tödlich verläuft.

Wo und wie kann ich mit Tetanus anstecken?

Tetanus-Bakterien befinden sich überall auf der Welt im Erdreich oder in den Ausscheidungen von Pferden (manchmal auch anderen Tieren). Sie sind sehr widerstandsfähig gegen Umwelteinflüsse, brauchen zum Überleben aber eine Umgebung ohne Sauerstoff.

Welche Symptome verursacht Tetanus?

Gefährlich wird das Tetanus-Bakterium, sobald es in (kleinste) Wunden gelangt, etwa bei der Gartenarbeit oder über Holzsplitter oder Dornen. Dann kann es sich an der Eintrittsstelle vermehren und Giftstoffe produzieren. Diese befallen Nervenzellen im Rückenmark und lösen so eine Muskelstarre und Krämpfe am ganzen Körper aus. Die Krämpfe sind so stark, dass dabei Wirbel brechen können.

Weil Tetanus auch die Gesichtsmuskulatur befällt, zeigen Erkrankte oft ein typisches "Grinsen" (Risus sardonicus) und können den Mund nicht mehr öffnen. Tödlich am Tetanus ist vor allem die Beeinträchtigung der Atmung und der Herzfunktion.

Wer sollte sich gegen Tetanus impfen lassen?

Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt die Tetanus-Impfung für jeden Menschen. Begonnen wird bereits im Neugeborenenalter. Für einen guten Impfschutz sind drei Impfungen nötig und zwar im zweiten, vierten und elften Monat. Damit der Impfschutz erhalten bleibt, erhalten die Impflinge nochmals Auffrischungsimpfungen im Alter von 5–6 Jahren und im Alter von 9–16 Jahren. Danach muss die Impfung alle 10 Jahre wiederholt werden.

Ist bei Wunden nicht klar, ob ein ausreichender Impfschutz gegen Tetanus besteht, wird eine Impfung sofort nachgeholt. Personen ohne Grundimmunisierung (das sind 3 Impfungen) bekommen bei tieferen oder verunreinigten Wunden das Tetanus-Immunglobulin über eine Spritze verabreicht. Dabei handelt es sich um Antikörper, die vor dem Tetanus-Gift schützen. Bei gänzlich ungeimpften Menschen ist das Tetanus-Immunglobulin auch bei kleineren Wunden notwendig.

Die aktuellen Impfempfehlungen der STIKO finden Sie hier.

Von: Dr. rer. nat. Annette Diekmann-Müller, Dr. med. Arne Schäffler in: Gesundheit heute, herausgegeben von Dr. med. Arne Schäffler. Trias, Stuttgart, 3. Auflage (2014). | Aktualisiert von Sara Steer
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Diese Impfungen braucht man über 60

Ein guter Impfschutz ist auch für Senioren unerlässlich.

Diese Impfungen braucht man über 60

STIKO empfiehlt

Nicht nur die Coronaimpfung ist wichtig. Um rundum geschützt zu sein, müssen alle Impflücken geschlossen werden. Das gilt besonders für Senior*innen, denn sie sind aufgrund von Begleiterkrankungen oft anfälliger für Infektionen und schwere Verläufe.

6 Impfungen sollten es sein

Neben der Coronaimpfung empfiehlt die Ständige Impfkommission (STIKO) folgende sechs Impfungen für Über-60-Jährige:

  • Grippeimpfung. Obenan steht die jährliche Impfung gegen die Grippe. Die STIKO emfiehlt für Seniore*innen einen vierfachen Hochdosiswirkstoff, der noch wirksamer sein soll als die Standard-Grippeimpfstoffe. Allerdings ist dabei auch mit einer erhöhten Rate an lokalen Hautreaktionen zu rechnen. Wer sich gegen Grippe impfen lässt, schlägt auch dem Coronavirus ein Schnippchen: US-Forscher*innen haben herausgefunden, dass Covid-19-Patient*innen, die vor der Erkrankung gegen Grippe geimpft worden waren, seltener schwere Komplikationen wie Thrombosen, Schlaganfälle oder Sepsis hatten. Die Coronaimpfung ersetzt eine Grippeimpfung natürlich trotzdem nicht!
  • Pneumokokkenimpfung. Die Impfung gegen Pneumokokken gehört ebenfalls zu den Standardimpfungen für Menschen über 60. Für Senior*innen wird der Pneumokokkenimpfstoff empfohlen, der gegen 23 Pneumokokken-Typen wirkt, die sogenannte 23-valente Pneumokokken-Polysaccharid-Vakzine (PPSV23). Geimpft werden soll alle 6 Jahre.
  • Impfungen gegen Keuchhusten, Diphterie und Tetanus. Diese drei Impfungen gehören bei Jung und Alt zur gesunden Grundausrüstung. Deshalb werden sie auch für Über-60-Jährige empfohlen. Sie sind regelmäßig alle zehn Jahre aufzufrischen. Mit der Tdap-Kombinationsimpfung lässt sich das einfach mit einer einzigen Spritze erledigen. Wer noch nicht gegen Keuchhusten geimpft wurde, bekommt diesen Impfstoff einzeln als Neuimpfung und Tetanus-Diphtherie als Kombiimpfung verabreicht.
  • Herpes-Zoster-Impfung. Relativ neu ist die Impfung gegen die Gürtelrose (Herpes Zoster). Die STIKO empfiehlt den Herpes-zoster-Subunit-Totimpfstoff allgemein ab dem 60. Lebensjahr. Menschen mit Erkrankungen, die das Immunsysrtem beeinträchtigen (z. B. Diabetes, AIDS, rheumatoider Arthritis oder chronischen Lungenerkrankungen) auch schon früher. Die Zosterimpfung wird zweimalig mit einem Abstand von zwei bis sechs Monaten verabreicht, eine Auffrischung empfiehlt die STIKO momentan nicht.

Übrigens: Auch einige Apotheken bieten die Impfung gegen Grippe und COVID-19 an. Informationen über teilnehmende Apotheken erhalten Sie vor Ort oder auf der Homepage des Apothekenmanagers.

Quellen: RKI, Ärztezeitung

Von: Dr. med. Sonja Kempinski; Bild: oneinchpunch/shutterstock.com