Gesundheit heute

Influenza-Impfung

Influenza ist der Name für die "echte" Grippe (im Gegensatz zum harmloseren grippalen Infekt). Influenza-Viren können plötzliches, hohes Fieber und Lungenentzündungen verursachen und vor allem bei immungeschwächten oder älteren Personen auch zum Tod führen. Die Gefährlichkeit des Virus schwankt von Jahr zu Jahr, da es sich sehr schnell verändert.

Wo und wie kann ich mit Grippe anstecken?

Verbreitet sind die Influenza-Viren auf der ganzen Welt. Die meisten Erkrankungen kommen in den Wintermonaten vor, in Deutschland vor allem in den Monaten Januar und Februar.

Influenza-Viren werden beim Husten, Niesen oder Sprechen freigesetzt und gelangen so über kleinste Tröpfchen in die Luft – und werden dann eingeatmet. Alternativ werden die Viren über Hand-Mund- oder Hand-Nasen-Kontakt übertragen.

Welche Symptome verursacht eine Grippe?

Eine Influenza kann völlig harmlos, aber auch sehr schwer verlaufen und dann eine gefährliche Lungenentzündung verursachen. Typisch sind ein plötzlicher Beginn mit hohem Fieber (mehr als 38,5 °C), Muskelschmerzen, Kopfschmerzen, zunächst trocken-schmerzhaftem Husten, Schnupfen und ein starkes Krankheitsgefühl. Vor allem bei alten oder vorerkrankten Menschen und kleinen Kindern gibt es auch tödliche Verläufe.

Wer sollte sich gegen Grippe impfen lassen?

Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt die Impfung Menschen über 60 Jahren oder Menschen mit Vorerkrankungen. Auch Schwangere ab dem zweiten Trimester sollten sich impfen lassen. Gleiches gilt für Personen, die aufgrund ihres Berufs ein besonders hohes Ansteckungs- und Übertragungsrisiko haben, etwa medizinisches Personal.

Weil sich Influenza-Viren ständig verändern, deckt die Impfung immer gleich mehrere aktuelle Varianten des Virus ab. Erwachsenen wird der Impfstoff per Spritze verabreicht. Für Kinder und Jugendliche zwischen zwei und 17 Jahren gibt es den Impfstoff auch als Nasenspray. Die Impfung muss jährlich aufgefrischt werden und zwar am besten vor dem Start der Grippe-Saison im Herbst.

Die aktuellen Impfempfehlungen der STIKO finden Sie hier.

Von: Dr. rer. nat. Annette Diekmann-Müller, Dr. med. Arne Schäffler in: Gesundheit heute, herausgegeben von Dr. med. Arne Schäffler. Trias, Stuttgart, 3. Auflage (2014). | Aktualisiert von Sara Steer
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7 Fakten gegen Impfmythen

Impfen macht Kindern meist nicht so richtig Spaß, ist aber lebenswichtig,

7 Fakten gegen Impfmythen

Schluss mit den Ammenmärchen!

Impfungen machen krank, lösen Krebs aus oder Autismus: Das sind nur einige der Impfmythen, die noch immer durch die Köpfe und das Internet geistern. Zeit, damit aufzuräumen.

Fakten gegen Falschinformationen

Impfungen schützen vor schweren Erkrankungen und dienen der Allgemeinheit. Trotzdem stehen ihnen viele Menschen kritisch gegenüber. Das liegt auch daran, dass massenweise Falschinformationen kursieren, mit denen von Impfgegnern Ängste geschürt werden. Dagegen hilft nur Vernunft und Aufklärung. Das Robert Koch-Institut hat die häufigsten Impfmythen zusammengetragen und ihnen die Fakten gegenübergestellt.

Mythos 1: Impfungen sind nutzlos, denn sie schützen nicht zu 100 Prozent. Impfungen senken das Risiko, sich mit einer Krankheit zu infizieren Erkrankt man trotzdem daran, wird der Verlauf deutlich abgemildert. Einen 100%igen Schutz kann eine Impfung nicht versprechen. Ebensowenig hilft aber auch eine Kopfschmerz-Tablette 100%ig. Fakt ist: Auch schon eine 90%ige Wirksamkeit senkt das Erkrankungsrisiko erheblich und schützt eine große Mehrheit der Geimpften.

Mythos 2: Impfungen sind gefährlicher als die Infektion. Manche Infektionen können schwere, teils lebensgefährliche Komplikationen auslösen. Dazu gehört z.B. die Gehirnentzündung bei Masern, die Schädigung des Ungeborenen im Mutterleib bei Röteln oder eine Lähmung bei Polio. Diese Risiken werden durch die Impfung drastisch reduziert bzw. ganz verhindert. Eine Impfung wird zudem nur zugelassen, wenn ihr Nutzen deutlich größer ist als ihr potenzielles Risiko. Fakt ist: Die Infektion und ihre Komplikationen sind deutlich riskanter als die Impfung.

Mythos 3: Die Risiken von Impfungen sind unkalkulierbar. Das Thema Impfsicherheit wird weltweit sehr ernst genommen. Vor der Zulassung werden alle Impfstoffe gründlich geprüft. Danach sind Ärzt*innen verpflichtet, alle Verdachtsmomente in Bezug auf Komplikationen zu melden. Fakt ist: Aufgrund der weltweiten Informationssysteme weiß man sehr genau über Risiken und mögliche Nebenwirkungen Bescheid – auch über die seltenen.

Mythos 4: Die mRNA aus Impfstoffen verändert das menschliche Erbgut. Impfstoffe aus mRNA sind keine Gentherapie, d.h. die mRNA wird nicht in das menschliche Erbgut eingebaut. Sie sollen nur im Zellplasma, also im Bereich um den Zellkern herum wirken. In den Zellkern hinein kann die mRNA nicht. Und das ist auch gut so: Denn dort befindet sich – gut geschützt - das Erbgut in Form der DNA. Fakt ist: mRNA-Impfstoffe können das menschliche Erbgut nicht verändern.

Mythos 5: Impfungen machen unfruchtbar. Auch zu dieser Frage gibt es weltweit Untersuchungen. Das Ergebnis: Impfungen sind auch bei Kinderwunsch sicher. Manche Impfungen wie z.B. gegen Keuchhusten sind sogar besonders wichtig, um Mutter und Kind zu schützen. Dass in westlichen Ländern die Geburtenraten sinken und die Impfraten steigen, hat ebenso wenig miteinander zu tun wie die Storchenzahl und die Geburtenrate. Fakt ist: Impfungen haben keinen Einfluss auf die Fruchtbarkeit.

Mythos 6: Impfungen lösen Krebs aus. Immer wieder kursieren Gerüchte, dass Impfstoffe krebserregende Stoffe enthalten. Weltweit sind mehrere Sicherungssystem in Kraft, die dies verhindern. Außerdem werden Krebsfälle in internationalen Registern gesammelt, eine Häufung durch Impfungen würde schnell auffallen. Das Gegenteil ist sogar der Fall: Die Impfung gegen HPV schützt vor Gebärmutterhalskrebs, die gegen Hepatitis vor Leberkrebs. Fakt ist: Impfungen lösen keinen Krebs aus.

Mythos Nr. 7: Impfungen können Autismus auslösen. Dieser Mythos beruht auf einem ehemaligen Arzt. Er behauptete in den 90er-Jahren, der Maser-Mumps-Röteln-Impfstoff würde die Nerven schädigen und zu Autismus führen. Inzwischen weiß man, dass die zwölf Fälle, über die er berichtet hatte, gefälscht waren. Außerdem verfolgte er mit der Verbreitung seiner Informationen finanzielle Interessen. Seitdem wird trotzdem sehr genau geschaut, ob Impfungen Autismus auslösen – zumal die Autismus-Diagnosen seit dem Jahr 2000 zugenommen haben. Das liegt aber nicht an den Impfungen, wie verschiedene Studien nachgewiesen haben. Fakt ist: Impfungen können als mögliche Ursache von Autismus ausgeschlossen werden.

Quelle: Robert Koch-Institut

Von: Dr. med. Sonja Kempinski; Bild: mauritius images / Westend61 / Mareen Fischinger