Gesundheit heute
Standardimpfungen
Standardimpfungen (auch Regelimpfungen genannt) sind Impfungen, die für alle Menschen einer bestimmten Altersgruppe empfohlen werden. Impfempfehlungen werden in Deutschland von der Ständigen Impfkommission (STIKO) ausgesprochen. Diese gehört zum Robert Koch-Institut (RKI), das bundesweit für die Überwachung und Vorbeugung von Krankheiten zuständig ist. Standardimpfungen werden für die gesamte Bevölkerung empfohlen und von den Krankenkassen bezahlt.
Andere Impfungen werden nur für Menschen mit einem erhöhten Risiko empfohlen. Diese Indikationsimpfungen betreffenzum Beispiel Menschen, die bestimmen Erregern öfters ausgesetzt sind als der Rest der Bevölkerung. Das ist etwa bei Menschen der Fall, die im Gesundheitssektor, im Sozialwesen oder in der Kinderbetreuung tätig sind. Indikationsimpfungen richten sich aber auch an Menschen mit Vorerkrankungen, weil diese bei einer Erkrankung besonders anfällig für schwere Verläufe oder Komplikationen sind. So ist z. B. für Menschen mit einer Immunschwächekrankheit wie AIDS ein Impfschutz anzustreben, der so umfassend wie möglich ist. Diese Impfungen werden entweder von der Krankenkasse oder vom Arbeitgeber bezahlt.
Reiseimpfungen werden empfohlen, wenn das Risiko für bestimmte Erkrankungen am Reiseziel erhöht ist. Typische Beispiele sind Reiseimpfungen gegen Tollwut oder Meningokokken. Diese Impfungen müssen häufig privat bezahlt werden – es lohnt sich aber, bei der Krankenkasse wegen der Kostenübernahme anzufragen.
Weiterführende Informationen
- www.rki.de – Website des Robert Koch Instituts, Berlin: Bietet Informationen zu Infektionskrankheiten, Infektionsschutz und Impfempfehlungen der STIKO.
Weiterlesen:
Wie wirken Impfungen?
Impfreaktion, Impfkomplikation, Impfschaden - was ist was?
Warum Impfungen wichtig sind
Die Koloskopie ist eine wichtige Untersuchung im Rahmen der Darmkrebs-Früherkennung.
Durch KI das Koloskopieren verlernt
Verschlechterte Diagnostik
Künstliche Intelligenz hat auch ihre Nachteile: Wenn Ärzt*innen sich bei der Diagnostik zu sehr darauf verlassen, verlernen sie schnell, selbst verdächtige Befunde zu erkennen. In puncto Darmspiegelungen war dies in einer Studie schon der Fall.
Scharfer Blick der Künstliche Intelligenz
Künstliche Intelligenz (KI) kann Ärztinnen und Ärzte in vielerlei Hinsicht unterstützen. Ein wichtiger Bereich ist die Diagnostik. So hilft die KI z. B., Befunde auf Röntgen- oder MRT-Bildern besser zu erkennen. Auch bei der Darmspiegelung (Koloskopie) wird sie mehr und mehr eingesetzt: Nachdem ein KI-basiertes System mit tausenden Bildern trainiert wurde, erkennt es während der Darmspiegelung auch minimale Schleimhautveränderungen und Polypen automatisch. Diese verdächtigen Bereiche werden dann auf dem Monitor hervorgehoben, sodass die Untersuchenden sie nicht übersehen.
So weit, so gut. Doch inzwischen befürchtet man vielerorts, dass durch die Nutzung künstlicher Intelligenz die eigenen diagnostischen Fähigkeiten verlernt werden. Ob das z. B. der Fall ist, wenn sich Gastroenterolog*innen bei der Darmkrebsvorsorge von KI helfen lassen, haben polnische Forschende untersucht.
Weniger Polypen als vorher entdeckt
Sie analysierten die Daten aus vier Endoskopiezentren, in denen Darmspiegelungen zur Krebsvorsorge durchgeführt wurden. In allen Häusern kam ab Ende 2021 bei einem Teil der Endoskopien KI-Systeme zum Einsatz. Insgesamt 19 Ärzt*innen nutzten die KI je nach Zufallsprinzip bei ihren Patient*innen zur Darmkrebsvorsorge.
Vor der Einführung der KI lag die durchschnittliche Rate, mit der während der Darmspiegelungen verdächtige Polypen entdeckt wurden, bei 28,4 %. Nach Einführung der Systeme sank diese Rate in den Fällen, in der ohne KI-Unterstützung koloskopiert wurde, auf 22,4 %. 15 der 19 Ärzt*innen verschlechterten ihre Fähigkeit, verdächtige Schleimhautbereiche selbst zu erkennen. Die übrigen vier hatten dagegen durch die zwischenzeitliche Nutzung der KI ihren diagnostischen Blick verbessern können.
Einmal an Unterstützung gewöhnt …
KI-Systeme können also durchaus einen negativen Effekt auf die Fähigkeiten von Ärzt*innen haben, schließen die Forschenden aus ihrer Studie. Wer sich einmal an die Unterstützung gewöhnt hat, verlernt offenbar, selbst gute Ergebnisse zu erzielen. Im Fall der Darmkrebsvorsorge ist das fatal: Müssen die an KI gewöhnten Ärzt*innen bei einer Darmspiegelung aus irgendeinem Grund auf diese Unterstützung verzichten, könnten sie leicht verdächtige Bereiche übersehen – zum Schaden der betroffenen Patient*innen.
Quelle: Ärztezeitung

