Gesundheit heute

Impfungen in der Apotheke

Seit Januar 2022 sind bestimmte Impfungen auch in der Apotheke möglich. Dies soll die Arztpraxen entlasten und es den Patient*innen erleichtern, sich impfen zu lassen. Die Impfung in der Apotheke bietet nämlich einige Vorteile: So entfällt das Warten im Wartezimmer oder auf den nächsten Arzttermin und die Apotheke ist möglicherweise näher am Wohnort als die Arztpraxis.

Gegen Grippe und COVID-19

Geimpft werden darf in den Apotheken gegen die Grippe (Influenza) und gegen COVID-19. In der Apotheke können sich allgemein Personen ab 18 Jahren impfen lassen – speziell geschulte Apotheken dürfen gegen COVID-19 bereits Personen ab 12 Jahren impfen. Die Impfung ist kostenfrei, wenn die Impfung für die jeweilige Person von der STIKO empfohlen wird. Dann bezahlen die Krankenkassen.

Schulungen als Voraussetzung

Damit eine Apotheke impfen darf, muss sie verschiedene Voraussetzungen erfüllen. So müssen Kühlschränke für die Impfstoffe und ein für die Impfung geeigneter Raum vorhanden sein. Dieser Raum enthält eine Liege und darf von außen nicht einsehbar sein. Apotheker*innen werden für die Impfung von Ärzt*innen geschult und lernen neben der Beratung, Aufklärung und Durchführung auch, mit möglichen Notfällen umzugehen. Dazu werden die Apotheker*innen in Erster Hilfe geschult. So wird sichergestellt, dass die Impfungen sicher sind.

Wie das Impfen in der Apotheke funktioniert

Nicht jede Apotheke bietet einen Impfservice an. Fragen Sie also im Zweifel in Ihrer Apotheke nach oder informieren Sie sich im Internet, in welchen Apotheken eine Impfung möglich ist. Dann sind nur noch wenige Schritte nötig:

  • Falls nötig, vereinbaren Sie einen Impftermin bei Ihrer Wunschapotheke. Möglicherweise geht das auch online.
  • Sie sind am Impftermin krank? Dann verschieben Sie den Termin. Mit einem leichten Schnupfen können Sie sich aber impfen lassen.
  • Packen Sie Ihren Impfpass und Personalausweis ein. Außerdem benötigen Sie Ihre Krankenkasse-Karte für die Abrechnung.

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Von: Dr. med. Tobias Höflein
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Diese Impfungen braucht man über 60

Ein guter Impfschutz ist auch für Senioren unerlässlich.

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STIKO empfiehlt

Nicht nur die Coronaimpfung ist wichtig. Um rundum geschützt zu sein, müssen alle Impflücken geschlossen werden. Das gilt besonders für Senior*innen, denn sie sind aufgrund von Begleiterkrankungen oft anfälliger für Infektionen und schwere Verläufe.

6 Impfungen sollten es sein

Neben der Coronaimpfung empfiehlt die Ständige Impfkommission (STIKO) folgende sechs Impfungen für Über-60-Jährige:

  • Grippeimpfung. Obenan steht die jährliche Impfung gegen die Grippe. Die STIKO emfiehlt für Seniore*innen einen vierfachen Hochdosiswirkstoff, der noch wirksamer sein soll als die Standard-Grippeimpfstoffe. Allerdings ist dabei auch mit einer erhöhten Rate an lokalen Hautreaktionen zu rechnen. Wer sich gegen Grippe impfen lässt, schlägt auch dem Coronavirus ein Schnippchen: US-Forscher*innen haben herausgefunden, dass Covid-19-Patient*innen, die vor der Erkrankung gegen Grippe geimpft worden waren, seltener schwere Komplikationen wie Thrombosen, Schlaganfälle oder Sepsis hatten. Die Coronaimpfung ersetzt eine Grippeimpfung natürlich trotzdem nicht!
  • Pneumokokkenimpfung. Die Impfung gegen Pneumokokken gehört ebenfalls zu den Standardimpfungen für Menschen über 60. Für Senior*innen wird der Pneumokokkenimpfstoff empfohlen, der gegen 23 Pneumokokken-Typen wirkt, die sogenannte 23-valente Pneumokokken-Polysaccharid-Vakzine (PPSV23). Geimpft werden soll alle 6 Jahre.
  • Impfungen gegen Keuchhusten, Diphterie und Tetanus. Diese drei Impfungen gehören bei Jung und Alt zur gesunden Grundausrüstung. Deshalb werden sie auch für Über-60-Jährige empfohlen. Sie sind regelmäßig alle zehn Jahre aufzufrischen. Mit der Tdap-Kombinationsimpfung lässt sich das einfach mit einer einzigen Spritze erledigen. Wer noch nicht gegen Keuchhusten geimpft wurde, bekommt diesen Impfstoff einzeln als Neuimpfung und Tetanus-Diphtherie als Kombiimpfung verabreicht.
  • Herpes-Zoster-Impfung. Relativ neu ist die Impfung gegen die Gürtelrose (Herpes Zoster). Die STIKO empfiehlt den Herpes-zoster-Subunit-Totimpfstoff allgemein ab dem 60. Lebensjahr. Menschen mit Erkrankungen, die das Immunsysrtem beeinträchtigen (z. B. Diabetes, AIDS, rheumatoider Arthritis oder chronischen Lungenerkrankungen) auch schon früher. Die Zosterimpfung wird zweimalig mit einem Abstand von zwei bis sechs Monaten verabreicht, eine Auffrischung empfiehlt die STIKO momentan nicht.

Übrigens: Auch einige Apotheken bieten die Impfung gegen Grippe und COVID-19 an. Informationen über teilnehmende Apotheken erhalten Sie vor Ort oder auf der Homepage des Apothekenmanagers.

Quellen: RKI, Ärztezeitung

Von: Dr. med. Sonja Kempinski; Bild: oneinchpunch/shutterstock.com