Gesundheit heute

Güsse

Unterschieden werden Vollgüsse – der ganze Körper wird hier nass – und Teilgüsse, wie etwa Unterschenkelgüsse oder Nackengüsse. Güsse steigern die Durchblutung und wirken vor allem auf das Herz-Kreislauf-System günstig. Regelmäßige Wechselgüsse an Armen und Knien senken langfristig den Blutdruck.

So geht’s: Für Güsse schrauben Sie den Duschkopf von der Brause ab oder verwenden einen Duschschlauch. Nach Güssen das Wasser einfach mit der Hand von der Haut streifen.

Beingüsse

Ein Beinguss kann bei müden oder geschwollenen Beinen, Krampfadern, aber auch bei Kopfweh und Darmträgheit Wunder wirken. Die Kniekehle ist besonders reich an Verästelungen von Gefäßen und Nerven (ähnliches gilt für die Ellenbeuge) – der Kältereiz wirkt dort am besten.

So geht’s: In die Badewanne steigen, den kalten Wasserstrahl von der rechten Ferse langsam seitlich außen über die Wade in die rechte Kniekehle führen, kurz halten und dann weiter nach oben bis zur Hüfte führen. Über Oberschenkel, Knie und Schienbein („vorne herum“) zurückführen. Links dasselbe wiederholen. Der Guss kann auch als Knieguss durchgeführt werden, dann wird schon am Knie „umgedreht“. Der Guss kann mehrmals wiederholt werden und auch als absteigender Guss (mit warmem Wasser beginnend, dann kälter werdend) oder Wechselguss angewendet werden. Die Rötung der Haut zeigt die beabsichtigte Reaktion des Organismus an.

Nacken- und Armgüsse

Der Nackenguss entspannt die Nacken- und Schulterpartie und wirkt deshalb gut bei spannungsbedingten Kopfschmerzen, auch das Gehirn wird besser durchblutet. Deshalb sind Nackengüsse auch richtige Muntermacher, wenn einmal die Konzentration nachlässt!

So geht’s: Über den Rand der Badewanne beugen, den warmen (38–40 °C) Wasserstrahl von der linken Handaußenseite langsam zur Schulter führen, am Nacken mehrmals hin und her schwenken und den Wasserstrahl dann über linke Schulter und Arminnenseite hinabführen. Dasselbe dann von rechts durchführen. Evtl. mehrmals wiederholen.

Der Nacken kann auch ausgespart bleiben – solche Armgüsse können auch mit kühlem Wasser durchgeführt werden und wirken dann vor allem an heißen Sommertagen wunderbar belebend!

Von: Dr. med. Herbert Renz-Polster in: Gesundheit heute, herausgegeben von Dr. med. Arne Schäffler. Trias, Stuttgart, 3. Auflage (2014).
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Sonnenbrand richtig behandeln

Auch mit Sonnenbrand im Gesicht sollte man so schnell wie möglich in den Schatten.

Sonnenbrand richtig behandeln

Knallrot und schmerzend

Keinen Sonnenschutz aufgetragen oder zu lange in der Sonne gelegen: Vor allem Menschen mit heller Haut entwickeln dann ruckzuck einen Sonnenbrand. Jetzt ist schnelle Linderung gefragt.

Stressfaktor Sonne

UV-Strahlen sind für die Haut ein gewaltiger Stress. Sie reagiert mit einer akuten Entzündung, wird rot und schmerzt, und die obersten Hautzellen sterben ab. Je nach Intensität können sich sogar Blasen bilden, es drohen Fieber, Schüttelfrost und Schwächegefühl.

Am besten sorgt man dafür, dass es mithilfe eines geeigneten Sonnenschutzes gar nicht erst zu einem Sonnenbrand kommt. Ist es aber trotzdem passiert, muss schnell gehandelt werden.

Schatten, Kühlung, Flüssigkeit

Sobald beim Sonnenbad eine Hautrötung auffällt, heißt es: Raus aus der Sonne und in den Schatten. Das gilt auch für die Folgetage. Denn nur im Schatten kann sich die Haut wieder regenerieren. Daneben gibt es folgende Tipps:

  • Haut vorsichtig von Salz, Schweiß, Sand und Pflegeprodukten reinigen und mit feuchten Tüchern kühlen.
  • Anschließend spezielle After-Sun-Produkte auftragen. Die Auswahl dafür ist groß, Beratung gibt es in der Apotheke.
  • Unbedingt ausreichend trinken. Das beugt Kreislaufproblemen vor und unterstützt die Haut beim Heilungsprozess.
  • Bei starkem Juckreiz Gel mit juckreizstillenden Wirkstoffen (z.B. Bamipin und Dimetinden ) auftragen. Einige Gele sind auch für Kinder zugelassen und in der Apotheke erhältlich. Für Schwangere und Stillende sind die genannten Wirkstoffe nicht geeignet. Für sie gibt es in der Apotheke spezielle Präparate mit pflanzlichen Extrakten.
  • Cremes mit Hydrokortison lindern Schmerzen und Schwellungen. Sie können in zwei verschiedenen Wirkstärken bis zu dreimal täglich aufgetragen werden. Länger als zwei (hohe Dosierung) bis vier Wochen (niedrige Dosierung) sollten man sie aber nicht verwenden, da Kortisoncremes auf Dauer der Haut schaden.

Bei Blasen und Fieber zur Ärzt*in

Bei sehr starken Schmerzen helfen orale Schmerzmittel. Am besten sind Präparate geeignet, die auch die Entzündung eindämmen (z. B. ASS oder Ibuprofen). Sie sollte man allerdings nur nach ärztlichem Rat einnehmen. Doch nicht nur bei starken Schmerzen ist es besser, den Sonnenbrand ärztlich abklären zu lassen. Zur Haus- oder Kinderärzt*in gehen sollte man auch wenn

  • Kinder unter sechs Jahren betroffen sind,
  • sich Blasen bilden,
  • Fieber, Übelkeit oder Kreislaufbeschwerden auftreten oder
  • viele oder sehr große Hautbereiche verbrannt sind.

Quelle: ptaheute

Von: Dr. med. Sonja Kempinski; Bild: mauritius images / pa / Christin Klose