Gesundheit heute

Waschungen

Waschungen (Abwaschungen) sind leicht durchzuführen und doch effektiv. Sie wirken durch den milden Kältereiz nicht nur fiebersenkend, sondern auch zunächst anregend, später entspannend. So schlafen vor allem Kinder, aber auch ältere Menschen, die abends schlecht zur Ruhe kommen, nach einer Ganzkörperabwaschung oft wunderbar ein.

So geht’s: Stellen Sie eine Schüssel mit kühlem Wasser (etwa 20 °C) bereit. Dem Wasser kann etwas Kamillentee oder der Saft einer halben, frisch gepressten (ungespritzten) Zitrone zugesetzt werden, ersatzweise auch ein Spritzer Essig. Essig hat etwa denselben pH-Wert wie die gesunde Haut, wirkt also nicht reizend, sondern stabilisiert die Haut.

Waschlappen oder grobes Frotteetuch in das Wasser tauchen, gut auswringen. Den Körper nun rasch abreiben, und zwar von „außen nach innen“, also erst Hände und Arme, dann Füße und Beine, schließlich Brust, Bauch und Rücken, wobei jeweils zum Herzen hin gewaschen wird. Alles mit Tempo aber ohne Hektik. Den Schlafanzug ohne Abtrocknen anziehen (die Haut wird ja gar nicht richtig nass) und sofort in das mit einer Wärmflasche vorgewärmte Bett legen.

Die Abwaschung kann beim kranken Menschen auch nur am Oberkörper oder nur am Unterkörper vorgenommen werden, was sich vor allem im Bett leichter durchführen lässt.

Von: Dr. med. Herbert Renz-Polster in: Gesundheit heute, herausgegeben von Dr. med. Arne Schäffler. Trias, Stuttgart, 3. Auflage (2014).
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Hilfe bei trockenem Auge

Künstliche Tränen lindern die Beschwerden bei trockenem Auge.

Hilfe bei trockenem Auge

Wenn dem Auge Tränen fehlen

Bildschirmarbeit, Klimaanlagen und der ständige Blick auf Mobiltelefone oder Tablets führen dazu, dass immer mehr Menschen an trockenem Auge leiden. Richtiges Verhalten schont die Augenoberfläche und beugt vor.

Tränenfilm aus dem Gleichgewicht

Der Tränenfilm benetzt die Augenoberfläche und ernährt die Hornhaut. Wenn das Auge zu wenig Tränenflüssigkeit produziert oder diese zu schnell verdunstet, ist das Gleichgewicht des Tränenfilms gestört. Augenärzt*innen sprechen dann vom trockenen Auge oder der sogenannten Keratoconjunctivitis Sicca.

Laut dem Berufsverband der Augenärzte in Deutschland ist der Mangel an Tränen nur bei etwa 1 von 10 Betroffenen die alleinige Ursache. Bei 9 von 10 Patienten mit trockenem Auge ist der Grund das zu schnelle Verdunsten der Tränen oder es liegt eine Mischform aus beiden Störungen vor.

Patient*innen mit trockenem Auge leiden unter geröteten, brennenden Augen, Lichtempfindlichkeit und haben das Gefühl, dass sich feiner Sand im Auge befindet. Hornhaut und Bindehaut sind entzündet und es drohen Folgeschäden an der Hornhautoberfläche bis hin zu Nervenschmerzen.

Auslöser oft moderne Lebensgewohnheiten

Laut Expert*innen blinzeln Menschen weniger, wenn sich der Blick auf Computer, Tablet oder Mobiltelefon richtet. Dadurch wird der Tränenfilm nicht mehr regelmäßig auf dem Auge verteilt und reißt ab. Klimaanlagen, ungesunde Ernährung oder Rauchen begünstigen ebenfalls ein trockenes Auge.

Abhilfe für Betroffene schaffen künstliche Tränen (Tränenersatzmittel), die als Tropfen, Gel oder Spray den Tränenfilm stabilisieren, sowie Medikamente gegen die Entzündung. Richtiges Verhalten im Alltag ist laut Augenärzt*innen ein wichtiger Ansatzpunkt zur Vorbeugung der Erkrankung. Sie empfehlen Spaziergänge im Freien, ausreichendes Trinken und bewusstes, regelmäßiges Blinzeln bei Bildschirmarbeit.

Quelle: Berufsverband der Augenärzte Deutschlands e.V. (BVA)

Von: Miriam Knauer; Bild: Image Point Fr/Shutterstock.com