Gesundheit heute
Wann Wärme, wann Kälte?
Sowohl Kälte als auch Hitze interpretiert der Körper zunächst einmal als Bedrohung: Das Abwehrsystem wird aktiviert (z. B. Anstieg der weißen Blutkörperchen im Blut), der Stress wiederum sorgt für einen steigenden Kortisol-Spiegel im Blut. Die „Kunst“ bei Wärme- und Kälteanwendungen besteht also darin, den Reiz so zu dosieren, dass der Körper gut damit fertig wird, d. h. dass er angeregt wird, ohne überlastet zu werden.
Auch die Durchblutung wird sowohl durch Wärme als auch durch Kälte gefördert – bei Kälteeinwirkung verengen sich zwar die Blutgefäße zunächst (was die Durchblutung einschränkt), danach aber stellen sie sich ausgleichend um so weiter – der Blutfluss nimmt zu.
Dennoch gibt es Unterschiede in der Wirkung von Kälte und Wärme, sie werden für die Therapie genutzt:
- Wärme regt den Stoffwechsel nachhaltig an, lindert bei längerer Einwirkung Schmerzen und entspannt sowohl die Muskulatur als auch die Seele. Entsprechend wird Wärme bei chronischen Erkrankungen des Bewegungsapparats (etwa bei Arthrose), bei muskulären Verspannungen, Rückenproblemen und bei psychosomatischen Beschwerden angewendet. Auch bei beginnenden Infekten kann Wärme unterstützend wirken.
- Kälte schränkt während der Dauer der Anwendung die Durchblutung ein, wird vor allem bei Prellungen, Verstauchungen und Quetschungen genutzt: Die enggestellten Gefäße lassen nämlich weniger Wasser in das umliegende Gewebe austreten, und das beugt Schwellungen vor. Auch bei Entzündungen (etwa bei rheumatischen Erkrankungen) tut Kälte gut, da die gekühlten Stellen nach der Therapie um so stärker durchblutet werden – das bringt Abwehrzellen in das behandelte Körpergebiet.

Auch mit Sonnenbrand im Gesicht sollte man so schnell wie möglich in den Schatten.
Sonnenbrand richtig behandeln
Knallrot und schmerzend
Keinen Sonnenschutz aufgetragen oder zu lange in der Sonne gelegen: Vor allem Menschen mit heller Haut entwickeln dann ruckzuck einen Sonnenbrand. Jetzt ist schnelle Linderung gefragt.
Stressfaktor Sonne
UV-Strahlen sind für die Haut ein gewaltiger Stress. Sie reagiert mit einer akuten Entzündung, wird rot und schmerzt, und die obersten Hautzellen sterben ab. Je nach Intensität können sich sogar Blasen bilden, es drohen Fieber, Schüttelfrost und Schwächegefühl.
Am besten sorgt man dafür, dass es mithilfe eines geeigneten Sonnenschutzes gar nicht erst zu einem Sonnenbrand kommt. Ist es aber trotzdem passiert, muss schnell gehandelt werden.
Schatten, Kühlung, Flüssigkeit
Sobald beim Sonnenbad eine Hautrötung auffällt, heißt es: Raus aus der Sonne und in den Schatten. Das gilt auch für die Folgetage. Denn nur im Schatten kann sich die Haut wieder regenerieren. Daneben gibt es folgende Tipps:
- Haut vorsichtig von Salz, Schweiß, Sand und Pflegeprodukten reinigen und mit feuchten Tüchern kühlen.
- Anschließend spezielle After-Sun-Produkte auftragen. Die Auswahl dafür ist groß, Beratung gibt es in der Apotheke.
- Unbedingt ausreichend trinken. Das beugt Kreislaufproblemen vor und unterstützt die Haut beim Heilungsprozess.
- Bei starkem Juckreiz Gel mit juckreizstillenden Wirkstoffen (z.B. Bamipin und Dimetinden ) auftragen. Einige Gele sind auch für Kinder zugelassen und in der Apotheke erhältlich. Für Schwangere und Stillende sind die genannten Wirkstoffe nicht geeignet. Für sie gibt es in der Apotheke spezielle Präparate mit pflanzlichen Extrakten.
- Cremes mit Hydrokortison lindern Schmerzen und Schwellungen. Sie können in zwei verschiedenen Wirkstärken bis zu dreimal täglich aufgetragen werden. Länger als zwei (hohe Dosierung) bis vier Wochen (niedrige Dosierung) sollten man sie aber nicht verwenden, da Kortisoncremes auf Dauer der Haut schaden.
Bei Blasen und Fieber zur Ärzt*in
Bei sehr starken Schmerzen helfen orale Schmerzmittel. Am besten sind Präparate geeignet, die auch die Entzündung eindämmen (z. B. ASS oder Ibuprofen). Sie sollte man allerdings nur nach ärztlichem Rat einnehmen. Doch nicht nur bei starken Schmerzen ist es besser, den Sonnenbrand ärztlich abklären zu lassen. Zur Haus- oder Kinderärzt*in gehen sollte man auch wenn
- Kinder unter sechs Jahren betroffen sind,
- sich Blasen bilden,
- Fieber, Übelkeit oder Kreislaufbeschwerden auftreten oder
- viele oder sehr große Hautbereiche verbrannt sind.
Quelle: ptaheute