Gesundheit heute

Cholera-Impfung

Bei der Cholera handelt es sich um eine Durchfallerkrankung, die durch das Bakterium Vibrio cholerae verursacht wird.

Wo und wie kann ich mit Cholera anstecken?

Cholera-Bakterien sind in weiten Teilen der Welt verbreitet – von Südostasien über Afrika, in Osteuropa und sogar gelegentlich im Mittelmeerraum bis nach Südamerika. An Cholera erkrankte Personen scheiden das Bakterium mit dem Stuhl aus. Unter schlechten hygienischen Bedingungen kann es durch kontaminiertes Trinkwasser zu seuchenartigen Ausbrüchen kommen.

Welche Symptome verursacht Cholera?

Symptome der Cholera sind starker, wässriger Durchfall und Erbrechen. Wird der dadurch entstehende hohe Flüssigkeitsverlust nicht ausgeglichen, drohen Austrocknung mit Schock bis hin zum Tod. Gefährdet sind vor allem Menschen, die in prekären Verhältnissen leben und keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser haben, etwa in Flüchtlingslagern oder in Überschwemmungsgebieten. Viele Infektionen mit Cholera verlaufen allerdings auch symptomlos.

Wer sollte sich gegen Cholera impfen lassen?

Es gibt zwar eine Impfung gegen die Cholera – die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt diese aber nur in sehr speziellen Fällen, etwa

  • bei Reisen an Orte, an denen eine Cholera-Epidemie herrscht und an denen Reisende keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser haben
  • für Katastrophenhelfer*innen
  • bei längeren Tätigkeiten in Cholera-Gebieten, zum Beispiel für medizinisches Personal.

Wer zu diesen Personengruppen zählt, dem stehen zwei verschiedene Impfstoffe zum Schlucken zur Verfügung. Je nach Impfstoff erhalten Erwachsene eine einmalige Dosis oder zwei Dosen im Abstand von eins bis sechs Wochen.

Im Normalfall benötigen Reisende aber keine Impfung, weil das Ansteckungsrisiko sehr gering ist.

Die aktuellen Impfempfehlungen der STIKO finden Sie hier.

Von: Dr. rer. nat. Annette Diekmann-Müller, Dr. med. Arne Schäffler in: Gesundheit heute, herausgegeben von Dr. med. Arne Schäffler. Trias, Stuttgart, 3. Auflage (2014). | Aktualisiert von Sara Steer
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Gegen Dengue-Fieber impfen!

Moskitonetze gehören neben Repellenzien zur Basisaustattung beim Schutz vor Dengueviren.

Gegen Dengue-Fieber impfen!

Tropenreise geplant?

Das Dengue-Fieber hat sich weltweit dramatisch ausgebreitet – auch in den beliebten tropischen und subtropischen Urlaubsgebieten. Eine Reiseimpfung kann schützen.

Innere Blutungen und Schock möglich

Das Dengue-Fieber ist eine Infektionskrankheit, die vom Dengue-Virus ausgelöst wird. Überträger des Virus sind Stechmücken der Gattung Aedes, z.B. die Tigermücke und die Gelbfiebermücke. Die Krankheitszeichen treten meist drei bis zehn Tage nach dem Mückenstich auf. Es kommt zu Fieber, Ausschlag und Schmerzen in Kopf, Muskeln, Knochen und Gelenken. In bis zu 5% der Fälle drohen schwere Verläufe mit inneren Blutungen und Schock, die sogar tödlich enden können.

In den letzten Jahren haben sich die Aedesmücken und damit auch die Krankheit weit verbreitet. Risikogebiete sind Südostasien, die Karibik, Süd- und Zentralamerika und Teile Afrikas. Aber auch in Südeuropa wurden bereits die ersten Dengue-Infektionen bestätigt.

Eine spezielle Behandlungsmöglichkeit des Dengue-Fiebers gibt es nicht. Deshalb ist die Prophylaxe entscheidend. Neben dem Schutz vor Mücken gibt es jetzt eine neue Dengue-Impfung (Qdenga®), die für Reisende in Risikogebiete empfehlenswert ist.

Schwere Verläufe drastisch reduziert

Der Impfstoff reduziert das Risiko für eine Infektion mit dem Dengue-Virus um 60%. Kommt es trotz Impfung zu einer Infektion, sinkt das Risiko für einen schweren Krankheitsverlauf um 80%. Geimpft wird zwei Mal im Abstand von mindestens drei Monaten. Danach gehen die Expert*innen von einem Impfschutz für mindestens fünf Jahre aus.

Einiges ist bei der Impfung zu beachten. Es handelt sich um einen Lebendimpfstoff, d.h. bestimmte Personen dürfen damit nicht geimpft werden. Dazu gehören beispielsweise Schwangere und Menschen mit einem geschwächten Immunsystem, z.B. durch eine Erkrankung (AIDS, Krebs) oder durch eine immununterdrückende Therapie. Sind gleichzeitig andere Lebendimpfstoffe erforderlich (z.B. gegen Gelbfieber), muss die Ärzt*in bestimmte Regeln bezüglich des Impfabstand einhalten. Wichtig zu wissen für Geimpfte: Bei bis zu 5% kommt es in der zweiten Woche nach Erstimpfung zu einem abgemilderten Dengue-Fieber mit Fieber, Gliederschmerzen und Hautausschlag.

Kosten trägt der Impfling selbst

Ob Pauschalurlaub oder Rucksacktour - prinzipiell ist die Impfung für alle Reisende in Risikogebiete sinnvoll, meint Internist Dominik Wehler vom Berliner Centrum für Reise- und Tropenmedizin. Derzeit müssen Reisende sie noch selbst bezahlen, die Fertigspritze (eine Dosis) kostet in der Apotheke 112,50 Euro (Juni 2023). Die Positionierung der Ständigen Impfkommission (STIKO) steht noch aus und damit auch die eventuelle Übernahme der Kosten durch die Krankenkassen.

Quelle: Ärztezeitung

Von: Dr. med. Sonja Kempinski; Bild: mauritius images/Thanayu Jongwattanasilkul/Alamy Stock Photos