Gesundheit heute

Vorsorge in der Dermatologie

Hautkrebs ist eine bösartige Erkrankung der Haut, die unbehandelt fast immer zum Tod führt. Pro Jahr erkranken circa 120 000 Menschen neu an Hautkrebs. Mit dem Alter steigt das Risiko, Hautkrebs zu entwickeln. Da immer mehr alte Menschen in Deutschland leben, nimmt auch die Hautkrebs-Häufigkeit zu. Regelmäßige ärztliche Untersuchungen helfen, den Krebs schon im Anfangsstadium zu entdecken. Dadurch verbessern sich die Heilungschancen. 

Seit Mitte 2008 ist die Hautkrebs-Früherkennung (Hautkrebs-Screening) gesetzliche Kassenleistung. Alle 2 Jahre ist sie für Versicherte ab 35 Jahren kostenlos. Nur Dermatolog*innen (Hautärzt*innen) sowie Hausärzt*innen mit einer speziellen Fortbildungen dürfen die Früherkennung durchführen. Viele Krankenkassen übernehmen die Kosten auch für jüngere Versicherte. Es lohnt sich also, bei der Krankenkasse nachzufragen.

Zum Hautkrebsscreening gehört ein Vorgespräch, eine Untersuchung und eine Beratung. Bei der Anamnese erkundigt sich die Ärzt*in nach Vorerkrankungen, Risikofaktoren oder Krebserkrankungen in der Familie. Denn bei einigen Grunderkrankungen, tritt Hautkrebs häufiger auf, zum Beispiel bei einer Immunschwäche. Bei der Untersuchung schaut sich die Ärzt*in die gesamte Haut genau an. Deshalb muss die Patient*in vor der Untersuchung die Kleidung ausziehen. Auffällige Flecken auf der Haut untersucht die Ärzt*in unter einem kleinen Mikroskop genauer. Anschließend teilt die Ärzt*in ihre Befunde mit und gibt Tipps für den Hautschutz.

Falls bei der Untersuchung verdächtige Flecken gefunden wurden, überweisen Hausärzt*innen an eine Dermatolog*in. Sie führt meist eine Biopsie durch. Dabei wird eine kleine Menge des Gewebes entnommen, um es unter dem Mikroskop genauer zu beurteilen. Doch keine Sorge: In vielen Fällen bestätigt sich der Verdacht nicht. Hat die Hausärzt*in eine Dermatolog*in um Abklärung der Flecken gebeten, steckt nur in circa 5% der Fälle Hautkrebs dahinter.

Übrigens: UV-Strahlung, wie sie in Sonnenstrahlen vorkommt, ist ein wichtiger Risikofaktor für die Entstehung von Hautkrebs. Deshalb gilt schon bei Kindern:

  • Die Haut bedecken zum Beispiel mit UV-Schutzkleidung, Sonnenhüten und Sonnenbrillen.
  • Die Haut regelmäßig mit Sonnenschutzmittel eincremen.
  • Mittagssonne meiden, denn hier ist die Sonnenstrahlung besonders stark.

Von: Dr. med. Herbert Renz-Polster in: Gesundheit heute, herausgegeben von Dr. med. Arne Schäffler. Trias, Stuttgart, 3. Auflage (2014). Überarbeitung und Aktualisierung: Marie Schläfer.
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Teenager gegen Meningokokken impfen

Die J1-Untersuchung ist ein guter Zeitpunkt, um neben den anderen erforderlichen Impfungen auch gegen Meningokokken zu impfen.

Teenager gegen Meningokokken impfen

Weil sie besonders gefährdet sind

Neben Säuglingen sind vor allem Jugendliche gefährdet, sich mit Meningokokken zu infizieren. Deshalb hat die STIKO jetzt ihre Impfempfehlungen aktualisiert: Alle 12- bis 14-Jährigen sollen die Meningokokkenimpfung erhalten, unabhängig davon, ob sie schon vorher dagegen geimpft worden sind.

Verschiedene Serotypen unterwegs

Meningokokken sind Bakterien, die beim Menschen schwere Infektionen, insbesondere Hirnhautentzündungen (Meningitis) und Blutvergiftung, auslösen können. Die Bakterien werden in Gruppen eingeteilt . B-Meningokokken sind vor allem bei Säuglingen und Kleinkindern verbreitet, C-Meningokokken waren früher häufig, sind aber durch die seit 2006 empfohlenen Impfungen zurückgegangen. Dafür befinden sich inzwischen offenbar Y-Meningokokken auf dem Vormarsch.

Meningokokken sitzen in der Nase

Doch wie infiziert man sich überhaupt mit diesen Bakterien? Etwa 10 % der Menschen haben Meningokokken in ihrem Nasen-Rachenraum, ohne selbst daran zu erkranken. Durch Husten, Niesen oder Küssen können diese „Gesundträger“ die Bakterien auf andere übertragen, die dann womöglich krank werden.

Die Besiedelung des Nasen-Rachen-Raums erreicht bei Jugendlichen ihr Maximum. Durch ihr Sozialverhalten geben sie die Bakterien leicht weiter, wodurch es in dieser Altersgruppe vermehrt zu Infektionen kommt. Um die Teenager zu schützen und die Verbreitung von Infektionen zu verringern, rät die STIKO jetzt, alle 12- bis 14-Jährigen gegen Meningokokken zu impfen – und zwar unabhängig von ihrem Impfstatus.

Gegen die Typen A, C, W und Y impfen

Laut STIKO soll dafür ein quadrivalenter Impfstoff gegen Meningokokken vom Typ A, C, W und Y verwendet werden. Die bundesweite Kostenübernahme durch die gesetzlichen Krankenkassen wird derzeit geklärt, einige Kassen übernehmen die Kosten der MenACWY-Impfung für Jugendliche bereits.

Besonders praktisch: Die Impfung kann zeitgleich mit den anderen für die Altersgruppe empfohlenen Impfungen erfolgen. Das sind die HPV-Impfung und die Vierfachimpfung gegen Tetanus, Diphtherie, Keuchhusten und Kinderlähmung. Ein guter Zeitpunkt für die Impfungen ist die Jugendgesundheitsuntersuchung J1, die im Alter von 12 bis 14 Jahren vorgesehen ist und von den Kassen bezahlt wird.

Quelle: Ärztezeitung

Von: Dr. med. Sonja Kempinski; Bild: mauritius images / Tetra Images / REB Images