Gesundheit heute

Belastbarkeit stärken

Durch Entspannung lassen sich belastende Situationen kurzfristig entschärfen. Wer sich aber dauerhaft Stress aussetzt, sollte auch seine Belastbarkeit stärken:

In Bewegung bleiben. Vielen Menschen tut mäßige, dafür aber regelmäßige körperliche Betätigung gut. Da fließt Energie, Verspannungen werden gelöst, Körper und Seele gehen auf „Fühlung“. Ideal sind Ausdauersportarten im Freien wie Fahrradfahren oder zügiges Spazierengehen. Der Bonus bei der Bewegung im Freien: das Sonnenlicht, dessen stimmungsausgleichende Wirkung für jeden gut ist.

Am Arbeitsplatz können schon einfache Übungen die am Bürotisch oder an der Maus erstarrten Muskeln lösen – die Hände 5-mal spreizen, und dann aufstehen, die Hände mit zum Körper gedrehter Handfläche auf die Tischplatte stützen. Und immer wieder: den Körper dehnen, dehnen, dehnen…

Schlaf. Gestressten Menschen sind Schlafprobleme ein ständiger Begleiter – aber wer zu wenig schläft, ist nicht nur schlecht gelaunt, sondern bewältigt auch seinen Alltag schlechter. So entsteht ein Teufelskreis aus wachsender Überforderung am Arbeitsplatz oder in der Familie und dadurch weiter sinkender Schlafqualität. Auch wenn das Schlafbedürfnis so individuell ist, dass Richtwerte kaum angegeben werden können: Wer unter chronischem Schlafmangel leidet, sollte dieses Problem vordringlich lösen.

Rhythmen respektieren. Manche Menschen „funktionieren“ morgens besser, manche abends. Wenn möglich, sollte der Tagesablauf danach ausgerichtet werden. Das Geheimnis kreativer Menschen ist oft, dass es ihnen gelingt, „auf der Welle zu reiten“, d. h. sich anzuspannen, wenn der Körper die höchste Spannkraft hat – und sich bewusst zu entspannen und Kraft zu tanken, wenn Leistungsfähigkeit und Konzentration nachlassen.

Vollwertige Ernährung. Man kann sich mit Süßigkeiten und Kaffee von „Hoch“ zu „Hoch“ hangeln – der Haken dabei: Dazwischen liegen körperliche Tiefpunkte und langfristig geht es dem Körper an die Reserven. Nur wer sich vollwertig ernährt , kann sich auf Dauer auf seinen Körper verlassen (mehr zu vollwertiger Ernährung).

Freiräume schaffen. So schwer es im Alltag auch fällt – auf Dauer sollte sich jeder persönliche Freiräume schaffen. Was gut tut, ist Geschmacksache und reicht vom morgendlichen Joggen über den Spaziergang in der Mittagspause bis zum Rendezvous mit einem guten Buch nach dem Abendessen. Egal ob mit anderen oder allein, Loslassen-können ist die Hauptsache. Für manche mag die gemeinsame Yogastunde mit den Freund*innen am Sonntag ein Pflichttermin sein, für andere ist es willkommene Erholung. Unabhängig davon, was Optimierungscoaches und Soziale Medien behaupten: Sich sieben Tage die Woche an einen durchgetakteten Terminplan zu halten tut keiner und keinem gut. Nur wer sich innerlich Reserven schafft, kann diese in Familie oder Beruf auch wieder einbringen.

Von: Dr. med. Herbert Renz-Polster in: Gesundheit heute, herausgegeben von Dr. med. Arne Schäffler. Trias, Stuttgart, 3. Auflage (2014).
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Blasenentzündung im Winter

Viel Trinken ist besonders bei Blasenentzündungen wichtig - denn die Flüssigkeit spült die Bakterien aus der Blase.

Blasenentzündung im Winter

Arzneitees und Wärme helfen

Kurze Jacken und kalte Füße – im Winter gibt es genügend Gelegenheiten, sich eine Blasenentzündung zuzuziehen. Das hilft.

Ständiger Harndrang und Schmerzen beim Wasserlassen

Eine kalte Bank, nasse Füße oder eine zu kurze Jacke: Wer im Winter nicht aufpasst, kühlt schnell aus. Doch dadurch verengen sich die Gefäße und das Becken wird weniger durchblutet. Damit kommen auch die weißen Blutkörperchen - die Abwehrzellen des Körpers  nicht mehr zu ihrem Einsatzort. Keime können so ungehindert eindringen und sich in der Harnröhre vermehren und eine Blasenentzündung verursachen. Anzeichen sind ständiger Harndrang, brennende Schmerzen beim Wasserlassen sowie geringe Urinmengen.

Was tun bei einer Blasenentzündung?

Wer die ersten Anzeichen einer Blasenentzündung bemerkt, sollte viel trinken. Denn durch die hohe Trinkmenge wird viel Urin produziert  und der spült die krankmachenden Bakterien bei jedem Toilettengang aus der Blase aus. Geeignet sind Wasser, aber auch Arzneitees mit Kamille, Salbei oder Goldrutenkraut. Tees mit Bärentraubenblättern wirken sogar antibakteriell. Allerdings sollten sie nicht länger als 1 Woche angewendet werden, denn dann drohen Nebenwirkungen. Zusätzlich helfen den Betroffenen Wärme und Ruhe.

Ab wann zum Arzt?

Dauern die Beschwerden allerdings länger als 2-3 Tage an, ist der Gang zur Ärzt*in notwendig. Auch Symptome wie hohes Fieber, blutiger Urin und Schmerzen in der Nierengegend sind Warnsignale für eine Nierenbeckenentzündung und sollten dringen ärztlich abgeklärt werden. Schwangere, Diabetiker, Kinder und Männer warten am besten nicht zu lang und gehen lieber gleich in die Hausarztpraxis, denn bei ihnen verläuft eine Blasenentzündung oft schwer.

 Quellen: Barmer Magazin, Deutsche Apotheker Zeitung

Von: Susanne Schmid; Bild: Yulia Sverdlova/Shutterstock.com