Gesundheit heute
Schutzfaktoren gegen Stress
Stressforscher können Faktoren benennen, die Menschen vor Stresserfahrungen schützen oder, wenn sie wegfallen, für Stress anfälliger machen. Studien zeigen, dass diese Faktoren – zumindest für den westlichen Kulturraum und individuell gewichtet – breite Gültigkeit haben:
Selbstbestimmung (Autonomie). Menschen, die sich selbst Ziele setzen (können), sind zufriedener und stabiler als solche, die in ihren Entscheidungen fremdbestimmt sind oder sich ausgeliefert fühlen. Das gilt für die Arbeit wie auch für den familiären Bereich. Entsprechend belastend sind steile Hierarchien, unklare Aufgabenverteilungen, nicht eingehaltene Absprachen oder unfaire Entlohnung. Und Partnerschaften, in denen jeder den anderen zu kontrollieren sucht, werden als Qual erlebt.
Bezogenheit und „Sinn“. Funktionierende Beziehungen und soziale Anerkennung sind die stärksten Schutzfaktoren gegen Stress überhaupt. Hierzu gehören nicht nur die partnerschaftlichen und familiären Bindungen, sondern auch das Eingebunden-Sein in die Nachbarschaft, einen Verein oder auch der Samstagsklatsch mit der besten Freundin. Auf einer weniger personellen Ebene entsteht Bezogenheit auch immer dort, wo Menschen aus innerem Antrieb und mit Leidenschaft handeln. Kein Wunder also, dass Spiritualität, Religion und generell die Orientierung an Werten und Überzeugungen wichtige Schutzfaktoren sind.
Wirksamkeit und Kompetenz. Wer sich auf seine Fähigkeiten verlassen kann – seien diese nun intellektueller, handwerklicher oder sozialer Art – fühlt sich gut, von der Welt gebraucht und akzeptiert. Wer sich dagegen als inkompetent erlebt oder vermittelt bekommt, dass ihn eigentlich niemand braucht, fühlt sich zurückgewiesen und unzufrieden. So ist in unserer Leistungsgesellschaft längere Arbeitslosigkeit der nachhaltigste äußere Stressfaktor überhaupt: Er stellt unsere Selbstbestimmung in Frage, verkleinert unseren sozialen Raum und vermindert Kompetenzerfahrungen zu Gunsten nagender Selbstzweifel.
Wie wir mit Belastungen umgehen können, entscheidet auch darüber, ob wir gesund bleiben oder nicht. Und nicht nur das: Auch das subjektive Wohlbefinden hängt stark mit den genannten Faktoren zusammen. Schaut man sich diese drei Faktoren an, fällt ein Paradox auf: Wir fühlen uns wohl, wenn wir ein Stück weit unabhängig, aber trotzdem gebunden sind. Was auch auffällt: Spaß allein reicht zur Zufriedenheit nicht aus. Zufriedenheit entsteht, wo wir uns als wichtig, sinnvoll und sozial eingebunden erleben – und das lässt sich durch die viel gepriesenen Genuss- und Spaßfaktoren nicht erreichen.
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Beim Schwimmen und Tauchen gerät oft Wasser in die Ohren.
Keine Ohrenschmerzen nach dem Baden
Bade-Otitis vorbeugen
Wenn das Ohr nach dem Schwimmen plötzlich juckt und schmerzt, steckt meist eine Bade-Otitis dahinter. Die Ohrentzündung wird durch Keime im Wasser verursacht. Doch dagegen lässt sich gut vorbeugen.
Keime im Wasser
Ob am See, im Freibad oder im Indoor-Pool: Wer sich gern und viel im Wasser aufhält, sollte besonders gut auf seine Ohren aufpassen. Denn im Wasser befinden sich immer auch Keime, die beim Schwimmen in den Gehörgang geschwemmt werden. Gelangen die Keime – meist Bakterien – über kleinste Verletzungen am Gehörgang in den Körper, droht eine Entzündung des Gehörgangs. Betroffene klagen dann über Jucken und Schmerzen am Ohr und Ohrknorpel. Der Gehörgang selbst ist meist gerötet oder schuppig, manchmal kommt es auch zu Ausfluss aus dem Ohr.
Wichtig ist es, schnell mit der Behandlung zu beginnen. Denn ärztlich versorgt, heilt die Bade-Otitis meist schnell wieder ab. Verschleppt man die Entzündung aber, kann sich die Otitis auf das Mittelohr ausbreiten und eine Mittelohrentzündung verursachen.
Hände weg von Wattestäbchen
Damit es erst gar nicht zu einer Bade-Otitis kommt, sollte man zwei Verhaltensregeln beachten:
- Ohren nach dem Baden gut abtrocken. Dazu lässt man direkt nach dem Schwimmen das Wasser zunächst aus dem Ohr ablaufen, indem man den Kopf schief hält. Danach sollte man die Ohrmuscheln zusätzlich mit einem Handtuch trocken rubbeln oder auch trocken föhnen.
- Keine Wattestäbchen benutzen. Die Keime aus dem Wasser können nur dann in den Gehörgang eindringen, wenn die Haut dort nicht intakt ist. Als Wegbereiter für eine Infektion genügen schon kleinste Risse. Am häufigsten fügen sich die Betroffenen diese selbst zu, wenn sie die Ohren mit einem Wattestäbchen reinigen. Besonders groß ist die Verletzungsgefahr nach dem Schwimmen, Baden oder Duschen. Die Haut ist dann nämlich aufgequollen und besonders empfindlich.
Übrigens: Keime befinden sich nicht nur in Außengewässern. Selbst Chlorwasser kann nicht alle Keime im Wasser abtöten.
Quelle: HNO-Ärzte im Netz