Heilpflanzenlexikon

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Thomas Brendler, Joerg Gruenwald, Christof Jaenicke; Katrin Stegherr

Blutwurz

Ihren Namen verdankt die Pflanze aus der Familie der Rosengewächse der blutroten Farbe ihres Wurzelsaftes. In Nordeuropa, vor allem in Schottland und Lappland, verwendeten die Menschen diesen roten Saft früher, um Leder rot zu färben. Verantwortlich für die Rotfärbung ist der Farbstoff Tormentol. Weitere Inhaltsstoffe wie Gerbstoffe, Flavonoide oder ätherische Öle machen den Blutwurz zu einer beliebten Pflanze der Naturheilkunde und der Schulmedizin. Blutwurz wirkt adstringierend, also zusammenziehend, und entzündungshemmend.
Eine andere Verwendung findet der Blutwurz heute im Bayerischen Wald: Dort stellt man daraus einen beliebten Kräuterlikör oder -schnaps her.
Wissenschaftlicher Name: Potentilla erecta.
Charakteristik
Blutwurz hat kleine gelbe Blüten, die auf stark verzweigten Stängeln wachsen und von Juli bis August blühen. Die Pflanze erreicht eine Höhe von bis zu 30 Zentimetern und trägt kleine, nussartige Früchte. Medizinische Verwendung findet der Wurzelstock. Er ist 1 bis 3 Zentimeter dick, außen dunkelbraun und innen blutrot.
Als Standort bevorzugt der Blutwurz sonnige Plätzen wie Wiesen oder helle Wälder. Er ist in Nord- und Mitteleuropa, Westasien und Nordafrika verbreitet
Anwendungsbereiche
Innere Anwendung: bei akuten, unspezifischen DurchfällenÄußere Anwendung: bei Mundfäule, bei Prothesendruckstellen und bei Entzündungen im Mund- und Rachenraum wie ZahnfleischentzündungenVolksmedizin: innerlich bei Magen-Darm-Entzündung und Durchfall; äußerlich bei schlecht heilenden Wunden, Erfrierungen, Verbrennungen und Hämorrhoiden
Dosierung
Tagesdosis:  4-6 g Droge Tee: 2-3 g (1/2 TL) auf 150 ml Wasser, 10-15 min. ziehen lassen, bei Durchfall 3-4 mal täglich eine Tasse trinkenTinktur: 10-20 Tropfen auf ein Glas Wasser, mehrmals täglich spülen
Hinweis
Bei empfindlichen Personen können die Gerbstoffe zu Magenbeschwerden führen.
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