Gesundheit heute

Krankheiten & Therapie: Orthopädie und Unfallmedizin

Orthopädie und Unfallmedizin

Orthopädische Erkrankungen und Verletzungen

„Gerade erziehen“ lautet die wörtliche Übersetzung von Orthopädie, und etwas gerade zu richten ist tatsächlich Aufgabe des Orthopäden: sei es ein krummer Rücken, ein ausgekugeltes Ellenbogengelenk oder eine verkrümmte Hammerzehe. Damit gebrochene Knochen gerade zusammenwachsen, schient der Chirurg oder Orthopäde die verletzte Gliedmaße häufig mit einem Gipsverband. Die Methode hat Tradition: In prähistorischer Zeit verwendete man bereits Schienen im Verbund mit aushärtendem Lehm oder Ton. Den Gipsverband – so, wie wir ihn heute kennen – entwickelte ein Armeearzt im 19. Jahrhundert. Mehr als 150 Jahre lang blieb er im Wesentlichen unverändert, bis ihm in den letzten Jahrzehnten mit den modernen Kunststoffgipsen eine Konkurrenz erwuchs.
(Bild: Techniker Krankenkasse)
Was hilft bei Handarthrose?

Bei schwerer Handarthrose kann das Nähen zum Problem werden.

Was hilft bei Handarthrose?

Üble Schmerzen

Tabletten, Gelenkinjektionen oder Gele: Zur Linderung der Schmerzen bei Handarthrose gibt es viele medikamentöse Optionen. Doch welche davon ist am wirksamsten?

Vor allem Frauen betroffen

Viele Menschen leiden an einer Arthrose der Hände. Ursachen sind zum Beispiel genetische Faktoren, Gelenkverletzungen und Fehlbelastungen. Auch Hormone können eine Rolle spielen: Das zeigt sich daran, dass vor allem Frauen ab Beginn der Wechseljahre von der Handarthrose betroffen sind.

Drei Arten werden unterschieden: Die Arthrose der Finger, des Daumens und des Handgelenks. Allen gemeinsam ist der Schmerz. Um ihn zu bekämpfen, gibt es viele verschiedene Methoden. Sie reichen von der Einnahme von Schmerzmitteln bis hin zur Injektion ins Gelenk.

Kortisontabletten am effektivsten

Eine dänische Arbeitsgruppe hat jetzt anhand von 65 Studien untersucht, welche Methode am besten gegen den Arthroseschmerz hilft. Dabei wurden die Daten von fast 6000 Betroffenen analysiert. Es stellte sich heraus, dass im Vergleich zu einem Placebo (einem wirkungslosen Scheinmedikament) Glukokortikoide (Kortison) zum Schlucken am wirkungsvollsten waren. An zweiter Stelle standen nichtsteroidale Antirheumatika (NSAR) in Tablettenform, zu denen z.B. Ibuprofen, Acetylsalicylsäure und Diclofenac gehören.

Gelenkinjektionen ohne Effekt

Oft verschrieben werden bei der Handarthose Schmerzgele auf Basis von NSAR. Sie hatten dieser Analyse zufolge allerdings keinen Effekt auf die Arthroseschmerzen. Das Gleiche galt den Autor*innen zufolge für Gelenkinjektionen. Weder direkt ins Gelenk gespritzte Hyaluronsäure, noch Glukokortikoide waren besser als das Placebo. Ebenfalls als wirkungslos erwies sich Hydroxychloroquin, ein bei rheumatischen Erkrankungen oft verschriebener Wirkstoff.

Für die meisten der zahlreichenen Medikamente bei der Handarthrose lässt sich anhand der analysierten Studien keine Wirksamkeit nachweisen, resümiert das Autorenteam. Als effektiv gegen Arthroseschmerzen der Hand hätten sich nur Kortison und NSAR in Tablettenform erwiesen.

Quelle: British Medical Journal

Von: Dr. med. Sonja Kempinski; Bild: mauritius images / L_martinez / Alamy / Alamy Stock Photos