Gesundheit heute

Milzerkrankungen

Die Milz liegt direkt unter dem Zwerchfell im linken Oberbrauch. Sie ist von einer derben Hülle, der Milzkapsel, umgeben. Ebenso wie der Thymus und die Lymphknoten gehört sie zum lymphatischen System und ist an der Immunabwehr beteiligt. So vermehren sich B-Lymphozyten und T-Lymphozyten zur Abwehr von Krankheitserregern in ihr. Die Milz filtert das Blut und sorgt dafür, dass alternde Blutzellen und Mikroorganismen entfernt werden.

Während die Milz für den Säugling und das Kleinkind ein lebenswichtiges Organ ist, kann der Erwachsene sie ohne große Komplikationen entbehren. Der Grund liegt darin, dass nach einer mehrmonatigen Übergangszeit die Funktionen der Milz von anderen Organen, beispielsweise dem Knochenmark, übernommen werden können.

Die Thymusdrüse spielt ihre Hauptrolle ebenfalls in der Zeit von der vorgeburtlichen Entwicklung bis zum Kleinkindalter. Nach der Pubertät schrumpft sie auf einen wenige Gramm schweren Rest zusammen und ist für Erwachsene entbehrlich.

Von: Dr. med. Nicole Menche, Dr. med. Arne Schäffler in: Gesundheit heute, herausgegeben von Dr. med. Arne Schäffler. Trias, Stuttgart, 3. Auflage (2014). Überarbeitung und Aktualisierung: Dr. med. Sonja Kempinski
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Hannibal hilft Kindern mit Krebs

Labradore sind freundlich und sehr gelehrig und lassen sich gut zu Therapehunden ausbilden.

Hannibal hilft Kindern mit Krebs

Streicheln, spielen, anschauen

Therapiehunde kommen inzwischen bei vielen kranken Menschen zum Einsatz. In der Essener Kinderonkologie konnte ein Labrador Retriever zeigen, dass Hundebesuche den Stress krebskranker Kinder senken - und das offenbar ohne gesteigerte Infektionsgefahr.

Fellnasen an allen Fronten tätig

Hunde haben sich in der Medizin zu echten Allroundern gemausert. Sie erschnüffeln Krebs und Unterzucker, ersetzen beeinträchtigten Menschen die Augen oder die Hände und lindern Depressionen und Angstattacken. Ob sich die Fellnasen auch in der Kinderonkologie einen Platz erobern können, hat eine Arbeitsgruppe von der Universität Duisburg-Essen geprüft.

Hannibal, der Besuchshund

Ausgewählt wurde dafür der Labrador Retriever Hannibal. Er war zu Beginn der Studie sieben Jahre alt und als Rettungs- und Therapiehund ausgebildet. Mit seinem Trainer kam Hannibal innerhalb der vier Untersuchungsjahre 100 Mal auf die Kinderonkologie im Universitätsklinikum Essen. Die Kinder (und die Eltern) konnten sich dabei aussuchen, ob sie aktiv mit dem Hund spielen wollten oder ob Hannibal einfach nur neben ihnen sitzen oder liegen sollte.

Vor Beginn der Studie gab es jedoch Vorbehalte bezüglich der Hygiene. Könnte Hannibal womöglich Krankheitserreger auf die Station einschleppen und die krebskranken Kinder anstecken? Um Infektionen auszuschließen, wurden sowohl der Hund als auch die Patient*innen regelmäßig mikrobiologisch getestet. Das Ergebnis: Die Hundebesuche ließen die Infektionsrate nicht ansteigen. Zudem waren sämtliche Screeningtests von Hannibal negativ.

Deutlich weniger gestresst

Infektionsgefahr und Sicherheit waren nicht das Einzige, was die Forschenden bei dieser Studie interessierte. Genauso wichtig war die Frage, ob der Hundebesuch den kranken Kindern nutzte. Das war in der Tat so. Durch regelmäßige Befragungen und Messungen stellte sich heraus, dass die Kinder nach Hannibals Besuch weniger gestresst waren. Außerdem fiel es ihnen dadurch leichter, ihren Krankenhausaufenthalt zu akzeptieren.

Nach dieser Studie scheint es durchaus machbar zu sein, Therapiehunde auch bei krebskranken Kindern einzusetzen, sagen die Verantwortlichen. Trotzdem müsse jetzt in größerem Maße getestet werden, wie effektiv der therapeutische Effekt sei. Dazu will die Arbeitsgruppe jetzt eine neue Studie starten.

Quelle: World Journal of Pediatrics

Von: Dr. med. Sonja Kempinski; Bild: mauritius images / Emiko King / Alamy / Alamy Stock Photos