Gesundheit heute
Erkrankungen des Immunsystems
Wie alle Organsysteme, so kann auch das Immunsystem erkranken: Zum einen ist es möglich, dass es Abwehrreaktionen gegen Substanzen zeigt, die es eigentlich ignorieren sollte. Dies ist bei Allergien und Autoimmunerkrankungen der Fall, deren grundsätzliche Aspekte in diesem Abschnitt dargestellt werden. Die einzelnen allergisch oder autoimmun (mit) bedingten Erkrankungen finden Sie dann in den entsprechenden Organkapiteln.
Umgekehrtes passiert bei den Immundefekten: Hier zeigt das Immunsystem keine Abwehrreaktion, obwohl es dies eigentlich tun sollte. Angeborene Immundefekte sind selten und machen sich bereits im Kindesalter bemerkbar. Im Erwachsenenalter bedeutsam sind behandlungsbedingte Immun[abwehr]schwächen, etwa bei der Behandlung mit Zytostatika oder Immunsuppressiva sowie die HIV-Infektion mit dem Vollbild AIDS, bei der die Viren vor allem die Abwehrzellen befallen. Aber Vorsicht: „Ständige Infekte“ sind in aller Regel keine Immunschwäche. Normal ist außerdem ein gewisses Nachlassen und „Fehlfunktionieren“ des Immunsystems mit zunehmendem Alter, was aber nicht zwangsläufig Krankheiten zur Folge hat.

Es gibt viele Formen der Musiktherapie. Häufig werden dabei auch Klangschalen eingesetzt.
Wo Musiktherapie hilft
Von Krebskranken bis Frühchen
Musik ist mehr als ein Sinnesgenuss: Als Therapie hilft sie Parkinsonkranken, Menschen nach einem Schlaganfall, Krebspatient*innen und sogar Frühgeborenen.
Schon im alten China angewendet
Schon in alten Hochkulturen wie China und Ägypten setzte man Musik zu heilenden Zwecken in religiösen Ritualen ein. Als systematische Therapie wird sie seit den 1940er-Jahren genutzt, und 1950 wurde in den USA die erste moderne Organisation für Musiktherapie begründet.
Seitdem eröffnen sich immer mehr Anwendungsgebiete für heilende Musik oder Tanz. So hat sich z. B. gezeigt, dass Tangotanzen das Gangbild von Parkinson-Erkrankten verbessert. Chorgesang wiederum soll depressive Symptome bei Menschen mit Demenz verringern. Und nach einem Schlaganfall wird die Motorik häufig durch rhythmische Stimulation gebessert.
Bei vielen Erkrankungen effektiv
Der breite Einsatz der Musiktherapie ist gerechtfertigt, wie eine aktuelle Metaanalyse von fast 4000 entsprechenden Studien bestätigt. Darin wurde insbesondere der Einfluss von Musik- und Tanztherapie auf verschiedene Erkrankungen untersucht. Ein positiver Effekt fand sich u.a. bei neurologischen, psychischen und Herz-Kreislauf-Erkrankungen sowie bei Krebs.
Bei Krebspatient*innen ist die Musiktherapie offenbar besonders effektiv. Schmerzen sollen dadurch ebenso gut gelindert werden wie durch Opioide, und das ganz ohne unerwünschte Nebenwirkungen, sagt Prof. Sabine Koch, Vorsitzende der Deutschen Musiktherapeutischen Gesellschaft. Gleichzeitig bessert die Musiktherapie auch den Schlaf und lindert Angst und Depressionen.
Stressreduktion bei Frühgeborenen
Neugeborene profitieren ebenfalls von Musik. Bei Frühgeborenen bessert sich durch Musik die funktionelle Gehirnaktivität. Zudem werden die Schlafdauer und die Sauerstoffsättigung im Blut gesteigert. Auch die Bindung zu den Eltern wird gestärkt. Alles in allem hilft die Musiktherapie Frühgeborenen, Stress zu reduzieren und sich von dem schwierigen Start ins Leben zu erholen, so Koch.
Quelle: medscape