Gesundheit heute
Interstitielle Lungenerkrankungen
Als interstitielle Lungenerkrankung bezeichnet der Arzt verschiedene meist chronisch verlaufende Entzündungen des Lungeninterstitiums, des Raums zwischen den Lungenbläschen also, in dem Bindegewebefasern, Nerven und Blutgefäße liegen. Dieser gesamte Komplex stellt das Lungengerüst dar.
Es gibt über 100 verschiedene Krankheiten des Lungeninterstitiums, deren Ursachen nur zum Teil bekannt sind. Die Sarkoidose ist die häufigste dieser Erkrankungen. Weitere sind die idiopathische Lungenfibrose, die exogen allergische Alveolitis und die Pneumokoniose. Bei allen interstitiellen Lungenerkrankungen führen Entzündungsvorgänge zur Produktion von Bindegewebsfasern, ähnlich denen, die entstehen, wenn sich eine Wunde durch eine Narbe verschließt. Durch die Zunahme des Bindegewebes kommt es zur Lungenfibrose, einem bindegewebig-narbigen Umbau des Lungengerüsts. Dadurch verlängert sich die Strecke, die Sauerstoff und Kohlendioxid beim Gasaustausch zurücklegen müssen. Die Folge ist Luftnot bei Belastung, in fortgeschrittenen Stadien auch in Ruhe.
Die Lungenfibrose ist nicht heilbar, die Lungenfunktion bleibt auf Dauer eingeschränkt. Eine Sauerstoff-Langzeittherapie verbessert die Lebensqualität, in schweren Fällen wird eine Lungentransplantation in Erwägung gezogen. Die Prognose interstitieller Lungenerkrankungen reicht von Spontanheilungen (bei der Sarkoidose häufig) bis zum Tod innerhalb von 2–3 Jahren (bei anderen Erkrankungen).
Neben den genannten Erkrankungen führen auch Entzündungen der Blutgefäßwand (Vaskulitiden) und andere entzündliche Erkrankungen des Binde- und Stützgewebes der Lunge (Kollagenosen) zu interstitiellen Lungenerkrankungen.

Schwimmen in mäßig warmem Wasser ist für Asthmakranke eine gute körperliche Aktivität im Urlaub.
Mit Asthma und COPD in den Urlaub
Hauptsache gut vorbereitet
Anderes Klima, neue Reize für die Atemwege oder Sauerstoffnot im Flugzeug: Für Menschen mit Asthma oder COPD sind Reisen eine Herausforderung. Doch gut vorbereitet können auch sie problemlos Urlaub machen.
Nur stabil die Reise antreten
Asthmakranke sollten nur in den Urlaub starten, wenn ihre Erkrankung stabil eingestellt ist. Am besten planen sie vier Wochen vor der Abreise einen Check-up bei der Hausärzt*in ein. Falls nötig, kann dort die Medikation angepasst werden. Im Urlaub können andere Einflüsse kaum abgeschätzt werden, betont der Lungenfacharzt Dr. Jens Becker aus Lübeck. Deshalb ist die regelmäßige Einnahme der Medikamente unverzichtbar.
Unbedingt in ausreichender Menge mitgeführt werden sollte das bronchienerweiternde, schnell wirkende Bedarfs-Spray. COPD-Kranke bekommen oft vorsorglich Kortison und Antibiotika verordnet, um für die Verschlimmerung ihrer Erkrankungen gerüstet zu sein.
Luft im Flieger ist gefährlich
Die trockene Luft im Flieger kann die Atemwege von Asthmapatient*innen stark reizen. Wenn nötig, sprayt oder inhaliert man schon vor Abflug seine Bedarfsmedikation. Während des Fliegens feuchtet regelmäßiges Trinken die Schleimhäute an. Ob COPD-Betroffene im Flugzeug Sauerstoff benötigen, prüft die Ärzt*in vor der Reise. Ist dies der Fall, muss man mit der Fluggesellschaft klären, wie sich die Sauerstoffversorgung an Bord sicherstellen lässt. Empfehlenswert für Personen mit Asthma oder COPD: Im Flieger eine Maske tragen, um sich vor Infektionen zu schützen.
Andere klimatische Bedingungen am Urlaubsort stellen für Asthma- oder COPD-Kranke oft ein Problem dar. Sowohl kalte als auch trockene Luft oder hohe Luftfeuchtigkeit können beim Asthma die Beschwerden verschlimmern. Es ist sinnvoll, vor der Abreise die Pollenbelastung des Urlaubsorts zu erforschen. Ist diese hoch, packt man am besten vorbeugend antiallergische Medikamente ein. Am Mittelmeer lösen z. B. Oliven und Glaskraut erhebliche Beschwerden aus. Für COPD-Patient*innen sind insbesondere extreme Kälte oder Hitze eine Gefahr. Sie sollten ihren Urlaub deshalb besser in Gegenden mit moderatem Klima verleben.
Bei hoher Luftverschmutzung Maske tragen
Bewegung und Sport sind sowohl mit Asthma als auch mit COPD zu empfehlen. Voraussetzung ist eine stabile Erkrankung und das Anpassen der Aktivitäten an den Gesundheitszustand. Für Asthmakranke ist Schwimmen in mäßig warmem Wasser oder Wandern in der Ebene geeignet. COPD-Patient*innen profitieren von Spaziergängen. In Gegenden mit hoher Luftverschmutzung trägt man bei Outdooraktivitäten am besten FFP2-Masken, das schützt die Atemwege vor zusätzlichen Reizen.
Notfallkarte auf Englisch
Menschen mit chronischen Atemwegserkrankungen sollten für Notfälle gut gerüstet sein. Das bedeutet, immer ein schnell wirksames bronchienerweiterndes Spray zur Hand zu haben. Auch eine Notfallkarte mit Informationen zur Erkrankung und zu Medikation sollte mitgeführt werden – am besten in der Landessprache, in Deutsch und in Englisch.
Quelle: Springer Nature