Gesundheit heute
Interstitielle Lungenerkrankungen
Als interstitielle Lungenerkrankung bezeichnet der Arzt verschiedene meist chronisch verlaufende Entzündungen des Lungeninterstitiums, des Raums zwischen den Lungenbläschen also, in dem Bindegewebefasern, Nerven und Blutgefäße liegen. Dieser gesamte Komplex stellt das Lungengerüst dar.
Es gibt über 100 verschiedene Krankheiten des Lungeninterstitiums, deren Ursachen nur zum Teil bekannt sind. Die Sarkoidose ist die häufigste dieser Erkrankungen. Weitere sind die idiopathische Lungenfibrose, die exogen allergische Alveolitis und die Pneumokoniose. Bei allen interstitiellen Lungenerkrankungen führen Entzündungsvorgänge zur Produktion von Bindegewebsfasern, ähnlich denen, die entstehen, wenn sich eine Wunde durch eine Narbe verschließt. Durch die Zunahme des Bindegewebes kommt es zur Lungenfibrose, einem bindegewebig-narbigen Umbau des Lungengerüsts. Dadurch verlängert sich die Strecke, die Sauerstoff und Kohlendioxid beim Gasaustausch zurücklegen müssen. Die Folge ist Luftnot bei Belastung, in fortgeschrittenen Stadien auch in Ruhe.
Die Lungenfibrose ist nicht heilbar, die Lungenfunktion bleibt auf Dauer eingeschränkt. Eine Sauerstoff-Langzeittherapie verbessert die Lebensqualität, in schweren Fällen wird eine Lungentransplantation in Erwägung gezogen. Die Prognose interstitieller Lungenerkrankungen reicht von Spontanheilungen (bei der Sarkoidose häufig) bis zum Tod innerhalb von 2–3 Jahren (bei anderen Erkrankungen).
Neben den genannten Erkrankungen führen auch Entzündungen der Blutgefäßwand (Vaskulitiden) und andere entzündliche Erkrankungen des Binde- und Stützgewebes der Lunge (Kollagenosen) zu interstitiellen Lungenerkrankungen.

Nikotinpflaster sind eine Möglichkeit, die Raucherentwöhnung zu unterstützen.
Pflaster oder Pille besser?
Mit dem Rauchen aufhören
Die einen wollen es mit Willenskraft schaffen, andere setzen auf Nikotinersatzprodukte oder Medikamente: Für die Raucherentwöhnung gibt es zahlreiche Strategien. Doch welche ist am erfolgreichsten?
Vareniclin verdoppelt die Erfolgschance
Sich das Rauchen abzugewöhnen ist überaus schwer. Deshalb klappt es bei den meisten auch nicht ohne Unterstützung – wenn überhaupt. In einer Analyse von 75 Raucherentwöhnungsstudien mit mehr als 45 000 Teilnehmer*innen haben jetzt Forschende des renommierten Cochrane Instituts die Wirksamkeit verschiedener Methoden verglichen.
- Cytisin versus Placebo. Die Chance, vom Nikotin loszukommen, ist unter Cytisin etwa 30% höher als unter Placebo (Scheinmedikament). Unerwünschte Wirkungen traten unter dem Inhaltsstoff aus Goldregen und unter dem Scheinmedikament gleich häufig auf. Aufgrund der z.T. geringen Qualität der Cytisinstudien hat dieses Ergebnis allerdings nur mäßige Sicherheit, betonen die Forscher*innen.
- Vareniclin versus Placebo. Die Wahrscheinlichkeit, mit Vareniclin rauchfrei zu werden, ist mehr als doppelt so hoch wie mit Placebo – und das sogar bei hoher Sicherheit. Allerdings treten unter dem Wirkstoff auch mehr Nebenwirkungen auf als unter Placebo.
- Vareniclin versus Cytisin. Einige Studien verglichen die Wirkung beider Medikamente direkt. Insgesamt schafften es in der Vareniclingruppe mehr Teilnehmende, mit dem Rauchen aufzuhören als in der Cytisingruppe. Auch hier traten mehr unerwünschte Ereignisse unter Vareniclin auf. Die Ergebnisse sind mit Vorsicht zu interpretieren, da die entsprechenden Studien sehr unterschiedlich waren.
- Vareniclin versus Bupropion. Unter Vareniclin hören mit hoher Sicherheit mehr Menschen mit dem Rauchen auf als unter Bupropion. Eindeutige Hinweise auf Unterschiede bezüglich Nebenwirkungen ergaben sich in den betreffenden Studien nicht.
- Vareniclin versus Nikotinersatztherapie. Mit Vareniclin sind die Chancen, vom Rauchen weg zu kommen, höher als mit Nikotinkaugummis oder Nikotinpflaster. Werden allerdings beide Nikotinersatzmittel kombiniert, unterscheidet sich die Entwöhnungsrate nicht von der unter Vareniclin.
Mehr unerwünschte Wirkungen
Die Arbeitsgruppe zieht aus den Ergebnissen folgende Schlüsse: Vareniclin und Cytisin helfen bei der Raucherentwöhnung mehr als ein Placebo oder gar kein Medikament. Zudem ist Vareniclin wirksamer als Bupropion oder eine einzelne Nikotinersatzmethode, wahrscheinlich auch effektiver als Cytisin. Allerdings kommen unter Vareniclin mehr unerwünschte Wirkungen vor.
Quelle: Cochrane Library