Gesundheit heute

Alterskrankheiten

Alterskrankheiten, die zur Pflegebedürftigkeit führen, entwickeln sich zumeist langsam. Bei aller Besorgnis und allem Leid haben Betroffene und ihre Angehörigen in diesem Fall die Chance, Vorsorgemaßnahmen zu treffen und sich umfassend auf ein verändertes Leben einzustellen. In manchen Fällen wird die Pflegebedürftigkeit aber durch ein plötzliches Ereignis ausgelöst, z. B. einen Schlaganfall oder eine schwere Infektionskrankheit. Dann ist es sowohl für den Pflegebedürftigen als auch für die Angehörigen besonders schwer, sich in der neuen Lebenssituation zurechtzufinden. Unsere Sozialgesetzgebung sieht glücklicherweise eine Reihe von Leistungen und Einrichtungen vor, die alten und kranken Menschen rasch und auf Dauer zur Verfügung stehen.

Mehr Informationen unter

  • Altenpflege, Altenhilfe und Geriatrie
  • Pflegeversicherung
  • Entlastung für pflegende Angehörige
  • Pflegestufen

Von: Ruth Mamerow, Dr. med. Arne Schäffler in: Gesundheit heute, herausgegeben von Dr. med. Arne Schäffler. Trias, Stuttgart, 3. Auflage (2014). Überarbeitung und Aktualisierung: Dr. med. Sonja Kempinski
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Kreatin hilft alten Muskeln

Durch eine proteinreiche Ernährung und Kreatin wird das Krafttraining im Alter effektiver.

Kreatin hilft alten Muskeln

Nicht nur für Sportler*innen

Kreatin unterstützt nicht nur Sportler*innen beim Muskelaufbau – auch bei älteren Menschen entfaltet der Muskelbooster positive Effekte.

Kreatin gibt Power

Kreatin ist eine körpereigene Substanz, die in Leber und Nieren produziert wird. Zusätzlich zu den dort täglich hergestellten 1–2 g nehmen wir Kreatin auch über die Nahrung auf, insbesondere durch rotes Fleisch. In 200 g sind etwa 1 g enthalten.

Fast der gesamte Kreatinvorrat des Körpers befindet sich in der Skelettmuskulatur. Dort unterstützt es den Energiestoffwechsel und spielt besonders bei kurzzeitigen, intensiven Belastungen eine Rolle. Sportler*innen machen sich diesen Effekt gern zunutze: Durch die Einnahme von Kreatin steht ihren Muskeln beim Training mehr Energie zur Verfügung. Die Leistung wird gesteigert und der Muskelaufbau gefördert – das ist inzwischen gut belegt.

Hilfe gegen altersbedingten Muskelabbau

Aufgrund dieser Erkenntnisse ist Kreatin mittlerweile ins Blickfeld der Geriatrie gerückt. Denn alte Menschen leiden besonders häufig unter Muskelschwund (Sarkopenie). Das liegt daran, dass ein gewisser Muskelabbau zu den natürlichen Alterungsprozessen dazugehört.

Kreatin könnte diesem Abbau entgegensteuern. Denn auch wenn die Studienlage nicht ganz eindeutig ist, gehen Expert*innen davon aus, dass die Gabe von Kreatin in Kombination mit regelmäßigem Krafttraining Muskelkraft und -masse bei älteren Menschen verbessert. Frauen sprechen allerdings etwas weniger auf Kreatin an als Männer. Die Gründe hierfür sind noch unklar.

Vorher Leber und Nieren prüfen

Als empfohlene Dosis für ältere Menschen gelten 3 bis 5 g Kreatin täglich – kombiniert mit ausreichender Eiweißzufuhr und regelmäßigem Krafttraining. Am effektivsten ist die Gabe im Rahmen eines ganzheitlichen Konzepts. Dabei sollte zunächst mit einem Fragebogen und einer Handkraftmessung der Ist-Zustand erfasst werden. Hilfreich ist zudem die Beurteilung der Körperzusammensetzung, z. B. mittels Bioimpedanzanalyse.

Anschließend kann ein individueller Bewegungsplan inklusive Kreatinsupplementierung erstellt werden. Insgesamt gilt die Einnahme von Kreatin für gesunde Menschen als sicher. Bei Nieren- oder Lebererkrankungen muss jedoch individuell geprüft werden, ob eine Supplementierung unbedenklich ist. Aufgrund fehlender Daten sollten Schwangere, Stillende und Kinder derzeit auf Kreatin verzichten.

Quelle: medscape

Von: Dr. med. Sonja Kempinski; Bild: mauritius images / Tatiana Chekryzhova / imageBROKER