Gesundheit heute

Sonnenbrand

Ob beim Strandurlaub oder Faulenzen auf dem eigenen Balkon – bei zu langem Aufenthalt in der Sonne verbrennt die Haut, manchmal sogar so stark, dass eine Verbrennung 2. Grades entsteht. Besonders gefährlich ist die UV-Strahlung am Meer oder im Gebirge, da sie durch Wasser und Schnee zusätzlich reflektiert wird. Trügerisch ist auch Wasser, da 60% der Sonnenstrahlen bei normaler Schwimmtiefe durch das Wasser dringen. Da die Haut gleichzeitig gekühlt wird, merkt der Betroffene die Schädigung der Haut meist erst einige Stunden nach dem Aufenthalt im Wasser. Aber auch indirekte Sonneneinstrahlung – z. B. an bewölkten Tagen oder im Schatten – kann Sonnenbrand verursachen.

Ein starker Sonnenbrand ist immer mit schweren Zellschäden der Haut und letztendlich mit einem erhöhten Hautkrebsrisiko verbunden.

Vorsicht ist auch bei den künstlichen UV-Strahlen der Höhensonne im Solarium geboten.

Anzeichen und Beschwerden

Es kommt zu Brennen, schmerzhafter Rötung und sogar Blasenbildung auf der Haut. Die Symptome beginnen in der Regel 4–8 Stunden nach dem Sonnenbad, der Höhepunkt der Beschwerden ist nach 12–36 Stunden erreicht. Nach einigen Tagen beginnt sich die Haut zu schälen. Bei starkem Sonnenbrand kann es auch zu Übelkeit, Fieber und Kreislaufbeschwerden kommen (Sonnenstich).

Maßnahmen

Vermeiden Sie in jedem Fall jede weitere direkte Sonnenbestrahlung und bedecken Sie die betroffenen Stellen mit leichter Baumwollkleidung. Zur Schmerzlinderung und Kühlung sind feuchte Umschläge mit Kamille, fettende Hautpflegelotionen und das Auftragen von Quark oder Joghurt zu empfehlen. In schweren Fällen helfen Brandgele oder entzündungshemmende Salben (z. B. Soventol® Gel, Tavegil® Gel, Systral® Gel).

Vorsorge. Regelmäßig aufgetragene Sonnenschutzmittel mit ausreichendem Lichtschutzfaktor sind auch an bedeckten Tagen unerlässlich.

Von: Dres. med. Katharina und Sönke Müller; Dr. med. Arne Schäffler
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Kleinkind im Haus? Sicherheit mit Vergiftungs-App

Der vergessene Glasreiniger auf dem Fensterbrett kann für Kleinkinder gefährlich werden.

Kleinkind im Haus? Sicherheit mit Vergiftungs-App

Zur Vorbeugung und für den Notfall

Ob Reinigungsmittel, Großmutters Tabletten oder giftige Blühpflanzen im Garten - kleine Kinder stecken gern alles in den Mund. Das kann schnell mit einer Vergiftung enden. Eine App hilft Eltern, in der Notsituation die Gefahr zu erkennen und richtig zu handeln.

Per GPS passende Giftzentrale anrufen

Vergiftungsunfälle gehören in Deutschland zu den häufigsten Gesundheitsrisiken für Kinder. Vor allem im Haushalt drohen eine Reihe von Gefahren, auf die gar nicht oft genug hingewiesen werden kann. Um im Falle eines Falles das Richtige zu tun, hat das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) die App „Vergiftungsunfälle bei Kindern“ entwickelt. Für den akuten Notfall bietet die App die Möglichkeit, rund um die Uhr direkt einen Notruf abzusetzen. Per GPS-Ortung kann die App sogar die jeweils zuständige Giftzentrale anwählen.

Bildergalerie mit Giftpflanzen

Daneben bietet die App noch viele weitere nützliche Funktionen. Sie hilft Eltern, ihre Kenntnisse über mögliche Vergiftungsquellen zu vertiefen. Für die Gefahrenbereiche Haushalt und Medikamente gibt es jeweils ein A-Z-Inhaltsverzeichnis. Darin werden zu jedem Stoff die jeweiligen Beschwerden und die passenden Erste-Hilfe-Maßnahmen erläutert. Stark giftige Substanzen sind mit einem Warnhinweis versehen, z. B. „Achtung stark ätzend“ oder „Achtung, giftig“. Außerdem listet die App Gefahrenpiktogramme und -hinweise auf und erklärt, was diese bedeuten.

Besonders pfiffig ist der Gefahrenbereich „Pflanzen“ gestaltet. Hier findet man nicht nur die Vergiftungserscheinungen der von A- Z aufgelisteten Giftpflanzen. Zur besseren Veranschaulichung ist jedes Pflanzenportrait mit einem Bild versehen. Außerdem zeigt die App, bei welchen Pflanzen Verwechslungsmöglichkeiten bestehen.

Tipps zum Vorbeugen

Damit es gar nicht erst zu Vergiftungen kommt, listet die App auch allgemeine Vorsichtsmaßnahmen auf:

  • Schon beim Einkauf von Putzmitteln oder anderen Haushaltschemikalien die Produkte auf Gefahrenhinweise prüfen (hier hilft die App mit Erklärung der Gefahrensymbole und -piktogrammen).
  • Medikamente und andere gefährliche Substanzen immer in hohen, möglichst abschließbaren Schränken lagern. • Gefährliche Produkte nach dem Gebrauch sofort wieder fest verschließen und wegpacken.
  • Haushaltschemikalien nie in Lebensmittelgefäße wie beispielsweise Trinkflaschen umfüllen.
  • Kinder frühzeitig darüber aufklären, welche Vergiftungsgefahren in Garten und Küche lauern.

Kostenlose App immer dabei

Die App gibt es für iOS und Android und lässt sich in den jeweiligen Stores kostenlos herunteladen. Hat man sie auf dem Handy installiert, funktioniert sie auch ohne Internetzugang. Auf diese Weise ist man überall gewappnet, egal ob Zuhause oder unterwegs.

Quelle: BfR

Von: Dr. med. Sonja Kempinski; Bild: Ruslana Iurchenko/shutterstock.com