Gesundheit heute
Schlangenbisse
Schlangenbisse sind in Deutschland und seinen Nachbarländern sehr selten. Die einzigen Giftschlangen Deutschlands – die Kreuzotter und die Aspisviper – sind vom Aussterben bedroht und stehen unter Naturschutz. Beide Arten sind nur noch im südlichen Schwarzwald zu finden. Die in Tümpeln und Feuchtwiesen lebende Ringelnatter ist hingegen völlig ungiftig und beißt nicht. Schlangen sind scheue Tiere und meiden den Kontakt mit Menschen, vor Geräuschen oder kleinen Erschütterungen wie Fußstapfen flüchten sie meist. Vor einem Urlaub in Australien oder den Tropen ist es jedoch sinnvoll, sich über einheimische Schlangenarten und mögliche Maßnahmen bei Bissen zu informieren. In der Regel erkennt man Schlangenbisse an zwei, manchmal auch vier, stecknadelkopfgroßen leicht blutenden Wunden, meist am Arm oder Bein. Je nach Gift können die Symptome sehr unterschiedlich sein, und es ist ratsam, nach einem Schlangenbiss sofort einen Arzt aufzusuchen.
Ersthelfer sollten verhindern, dass sich das Gift im Körper ausbreitet. Aber die Extremität nicht abbinden! Das verstärkt die lokale Schwellung und fördert das Absterben des Gewebes. Richtig ist es, einengende Gegenstände wie Ringe und Armbänder wegen der Ödembildung zu entfernen, die Extremität mit einer Schiene oder Schlinge ruhig zu stellen, mit feuchten Umschlägen zu kühlen und tief zu lagern.

Der vergessene Glasreiniger auf dem Fensterbrett kann für Kleinkinder gefährlich werden.
Kleinkind im Haus? Sicherheit mit Vergiftungs-App
Zur Vorbeugung und für den Notfall
Ob Reinigungsmittel, Großmutters Tabletten oder giftige Blühpflanzen im Garten - kleine Kinder stecken gern alles in den Mund. Das kann schnell mit einer Vergiftung enden. Eine App hilft Eltern, in der Notsituation die Gefahr zu erkennen und richtig zu handeln.
Per GPS passende Giftzentrale anrufen
Vergiftungsunfälle gehören in Deutschland zu den häufigsten Gesundheitsrisiken für Kinder. Vor allem im Haushalt drohen eine Reihe von Gefahren, auf die gar nicht oft genug hingewiesen werden kann. Um im Falle eines Falles das Richtige zu tun, hat das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) die App „Vergiftungsunfälle bei Kindern“ entwickelt. Für den akuten Notfall bietet die App die Möglichkeit, rund um die Uhr direkt einen Notruf abzusetzen. Per GPS-Ortung kann die App sogar die jeweils zuständige Giftzentrale anwählen.
Bildergalerie mit Giftpflanzen
Daneben bietet die App noch viele weitere nützliche Funktionen. Sie hilft Eltern, ihre Kenntnisse über mögliche Vergiftungsquellen zu vertiefen. Für die Gefahrenbereiche Haushalt und Medikamente gibt es jeweils ein A-Z-Inhaltsverzeichnis. Darin werden zu jedem Stoff die jeweiligen Beschwerden und die passenden Erste-Hilfe-Maßnahmen erläutert. Stark giftige Substanzen sind mit einem Warnhinweis versehen, z. B. „Achtung stark ätzend“ oder „Achtung, giftig“. Außerdem listet die App Gefahrenpiktogramme und -hinweise auf und erklärt, was diese bedeuten.
Besonders pfiffig ist der Gefahrenbereich „Pflanzen“ gestaltet. Hier findet man nicht nur die Vergiftungserscheinungen der von A- Z aufgelisteten Giftpflanzen. Zur besseren Veranschaulichung ist jedes Pflanzenportrait mit einem Bild versehen. Außerdem zeigt die App, bei welchen Pflanzen Verwechslungsmöglichkeiten bestehen.
Tipps zum Vorbeugen
Damit es gar nicht erst zu Vergiftungen kommt, listet die App auch allgemeine Vorsichtsmaßnahmen auf:
- Schon beim Einkauf von Putzmitteln oder anderen Haushaltschemikalien die Produkte auf Gefahrenhinweise prüfen (hier hilft die App mit Erklärung der Gefahrensymbole und -piktogrammen).
- Medikamente und andere gefährliche Substanzen immer in hohen, möglichst abschließbaren Schränken lagern. • Gefährliche Produkte nach dem Gebrauch sofort wieder fest verschließen und wegpacken.
- Haushaltschemikalien nie in Lebensmittelgefäße wie beispielsweise Trinkflaschen umfüllen.
- Kinder frühzeitig darüber aufklären, welche Vergiftungsgefahren in Garten und Küche lauern.
Kostenlose App immer dabei
Die App gibt es für iOS und Android und lässt sich in den jeweiligen Stores kostenlos herunteladen. Hat man sie auf dem Handy installiert, funktioniert sie auch ohne Internetzugang. Auf diese Weise ist man überall gewappnet, egal ob Zuhause oder unterwegs.
Quelle: BfR