Gesundheit heute

Alkoholvergiftung

Die Alkoholvergiftung (Alkoholintoxikation) ist die häufigste Vergiftung. Die Beschwerden hängen von der Blutalkoholkonzentration (BAK) ab. Hinzu kommen individuelle Faktoren wie Körpergewicht, Müdigkeit, Hunger sowie die zusätzliche Einnahme von Drogen oder Schmerz- und Beruhigungsmitteln. Männer haben in der Regel eine höhere Alkoholtoleranz als Frauen.

Anzeichen und Beschwerden

Die Alkoholeffekte sind stark dosisabhängig und umfassen:

  • Übelkeit und Erbrechen
  • Alkoholgeruch der Ausatemluft
  • Übertriebene Fröhlichkeit oder Aggressivität
  • Unkoordinierte Bewegungen und Sprachstörungen („Lallen“)
  • Unfähigkeit, Gefahren (vor allem im Straßenverkehr) richtig einzuschätzen
  • Verminderung der Schmerzempfindlichkeit
  • Bei schwerer Alkoholvergiftung Bewusstlosigkeit und vollständige Erinnerungslücken („Black out“).

Maßnahmen

  • Ist der Betroffene mindestens 10 Jahre alt und bei vollem Bewusstsein, ist es sinnvoll, durch lauwarmes Salzwasser (1 EL Salz auf 1 Glas Wasser) Erbrechen zu provozieren, notfalls auch durch Finger-in-den-Hals-stecken
  • Kopf (zur Ernüchterung) unter Wasser halten oder feuchte Lappen auf die Stirn legen.

Bei schwerer Alkoholvergiftung mit Bewusstseinsstörungen:

  • Betroffenen in stabile Seitenlage bringen und nicht alleine lassen
  • Notarzt rufen.

Von: Dres. med. Katharina und Sönke Müller; Dr. med. Arne Schäffler
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Giftpflanzen, die über die Haut wirken

Der blaue Eisenhut ist die giftigste Pflanze Europas.

Giftpflanzen, die über die Haut wirken

Bloß nicht anfassen!

Manche Pflanzen im Garten sind so giftig, dass sie schon beim Anfassen Vergiftungen auslösen. Vor allem beim Riesen-Bärenklau, beim Eisenhut und bei der Engelstrompete sollte man vorsichtig sein.

Europas giftigste Pflanze: der Eisenhut

Giftpflanzen gibt es auch in Deutschland so einige. Dass z.B. das Verschlucken von Tollkirschen oder Goldregensamen gefährlich ist, wissen inzwischen fast alle Gartenbesitzer*innen. Nicht so geläufig ist dagegen, dass etliche Pflanzengifte auch über die Haut aufgenommen werden können.

Hübsch anzuschauen, aber besonders toxisch ist der blaue Eisenhut – und zwar mit all seinen Pflanzenteile. Schon ein längerer Hautkontakt genügt, um sich zu vergiften. Das kann z. B. sein, wenn Kinder mit den Blüten spielen. Aber auch das intensive Wühlen in der pflanzennahen Erde ist gefährlich, sagt der Hautarzt Dr. Andreas Montag. Neben Brennen und Kribbeln drohen Übelkeit, Herzrhythmusstörungen und Muskellähmungen.

Halluzinationen durch Engelstrompete

Eine weitere weit verbreitete Giftpflanze ist die Engelstrompete. Auch bei ihr sind ihr alle Pflanzenteile giftig. Es heißt, dass schon der Duft in Einzelfällen zu Kopfschmerzen und Erbrechen geführt hat. Ein Hautkontakt mit der Pflanze kann zu weiten Pupillen, Mundtrockenheit, Herzrasen, Unruhe und Halluzinationen führen.

Der bis zu 2 m hohe gefleckte Schierling findet sich vor allem in naturbelassenen Gärten, an Wegrändern und Straßenböschungen. Bei Hautkontakt drohen starker Speichelfluss, Übelkeit, Erbrechen und Durchfall, im extremen Fall sogar eine Atemlähmung.

Auch der gemeine Stechapfel findet sich an Wegesrändern, manchmal auch auf Feldern oder Schuttplätzen. Vergiftungssymptome können schon nach kurzem Hautkontakt auftreten, sie äußern sich wie bei der Engelstrompete in trockener, roter Haut, Mundtrockenheit, Unruhe und weiten Pupillen.

Reizende Herkulesstaude 

Zahlreiche andere Pflanzen führen zwar nicht zu einer Aufnahme von Giften über die Haut. Sie können aber Haut und Augen schwer reizen, wenn man mit ihnen in Kontakt kommt. Der Pflanzensaft der Herkulesstaude (Riesen-Bärenklau) verursacht zusammen mit Sonnenlicht schwere Hautentzündungen, Blasen und Verbrennungen. Schon eine leichte Berührung der Pflanze reicht aus, um Beschwerden hervorzurufen.

Weitere Pflanzen, die Augen und Haut bei Berührung stark reizen, sind der Lebensbaum (Thuja), der Aronstab und das Maiglöckchen – wobei Letzteres beim Verzehr auch hochgiftig ist und im Extremfall zu Herzversagen führt.

Quellen: Medical Tribune, Giftzentrale Bonn

Von: Dr. med. Sonja Kempinski; Bild: mauritius images / Erich Teister