Gesundheit heute

Sofortmaßnahmen am Unfallort

Sofortmaßnahmen am Unfallort
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Das erste Glied der Rettungskette besteht in den sofort am Notfallort zu ergreifenden Maßnahmen. Zu diesen Sofortmaßnahmen zählen:

  • Bei Unfällen das Sichern der Unfallstelle und Retten des Verunglückten aus der Gefahrenzone, z. B. mithilfe des Rautek-Griffs.
  • Prüfung des Bewusstseins
  • Hilfe- bzw. Notruf
  • Prüfung der Atmung und, falls erforderlich, die sofortige Herz-Lungen-Wiederbelebung
  • Sachgerechte Lagerung des Verunglückten, z. B. in der stabilen Seitenlage
  • Suche nach Verletzungen und Blutstillung
  • Schockbekämpfung.

Rautek-Griff

Der Rautek-Griff hilft, einen Verletzten rasch aus dem Gefahrenbereich zu entfernen. Der Helfer stellt sich hinter den Verletzten und umgreift mit seinen Armen die Brust des Verletzten. Nun legt der Helfer einen Unterarm des Verletzten quer vor dessen Bauch. Anschließend greift der Helfer mit beiden Armen unter den beiden Achseln des Verletzten durch und umschließt dessen Handgelenk und Unterarm mit jeweils einer Hand. Jetzt kann der Helfer den Verletzten vorsichtig aus dem Gefahrenbereich ziehen.

Prüfung des Bewusstseins

Der Verunglückte wird als Erstes laut angesprochen („Wie heißen Sie?“). Reagiert er nicht, wird er kurz berührt (z. B. Rütteln an der Schulter), da Schwerhörigkeit eine Bewusstseinsstörung vortäuschen kann. Erfolgt auch hierauf keine Reaktion, so ist der Patient bewusstlos.

Reagiert der Patient auf Ansprache oder Anfassen, so wird er zunächst – soweit die Situation es zulässt – in der vorgefundenen Position belassen, und der Notruf getätigt.

Prüfung der Atmung

Wenn Sie feststellen, dass ein Verletzter bewusstlos ist, prüfen Sie sofort die Atmung.

  • Bringen Sie den Verunglückten in Rückenlage, beugen Sie seinen Kopf nach hinten und heben Sie sein Kinn dabei etwas nach oben an (Esmarch-Handgriff). Dies wird empfohlen, weil bei Bewusstlosen die Muskulatur häufig erschlafft, sodass die Zunge zurückfällt und die Atemwege verlegt.
  • Nach Überstrecken des Kopfs halten Sie Ihre Wange dicht über Mund und Nase des Verunglückten und beobachten gleichzeitig dessen Brustkorb. Diese Prüfung soll nicht länger als zehn Sekunden dauern.

Atmet der Patient, so können Sie dies sehen (Heben und Senken des Brustkorbs), hören (Atemgeräusche) und fühlen (Luftbewegung an der Wange).

Bei vorhandener Atmung wird der Verunglückte in die stabile Seitenlage gebracht. Atmet er nicht normal (d. h. seine Atmung ist schnappend oder fehlend), wird – soweit bisher noch nicht geschehen – der Notruf getätigt und danach gleich mit der Wiederbelebung begonnen.

Im Gegensatz zu früheren Empfehlungen wird beim Erwachsenen nach Feststellung einer unzureichenden Atmung die Wiederbelebung nicht mehr mit zwei Atemspenden, sondern sofort mit der Herzdruckmassage begonnen. Auch die früher übliche Prüfung des Kreislaufs entfällt, insbesondere wird Laienhelfern heute nicht mehr empfohlen, den Puls zu fühlen, da sich dies als zu ungenau und zeitaufwendig erwiesen hat.

Die stabile Seitenlage

Bei bewusstseinsgestörten Patienten können infolge abnehmender Schutzreflexe Blut oder Erbrochenes in die Atemwege gelangen und im Extremfall zu einem Atemstillstand führen. Zudem erschlafft die Muskulatur, sodass die Zunge in den Rachen zurückfällt und die Atemwege verlegt. Um diese lebensbedrohlichen Komplikationen zu vermeiden, werden alle bewusstlosen Patienten mit ausreichender Eigenatmung in die stabile Seitenlage (stabile Seitenlagerung) gebracht. Erbrochenes und Blut können so seitlich aus dem Mund fließen, und die Zunge fällt nicht mehr zurück. Danach wird die Atmung ständig kontrolliert. Bei Verschlechterung des Zustands muss der Ersthelfer unverzüglich mit der Wiederbelebung, d. h. mit Herzmassage und Atemspende beginnen.

Von: Dr. med. Herbert Renz-Polster; Dr. med. Arne Schäffler
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Giftpflanzen, die über die Haut wirken

Der blaue Eisenhut ist die giftigste Pflanze Europas.

Giftpflanzen, die über die Haut wirken

Bloß nicht anfassen!

Manche Pflanzen im Garten sind so giftig, dass sie schon beim Anfassen Vergiftungen auslösen. Vor allem beim Riesen-Bärenklau, beim Eisenhut und bei der Engelstrompete sollte man vorsichtig sein.

Europas giftigste Pflanze: der Eisenhut

Giftpflanzen gibt es auch in Deutschland so einige. Dass z.B. das Verschlucken von Tollkirschen oder Goldregensamen gefährlich ist, wissen inzwischen fast alle Gartenbesitzer*innen. Nicht so geläufig ist dagegen, dass etliche Pflanzengifte auch über die Haut aufgenommen werden können.

Hübsch anzuschauen, aber besonders toxisch ist der blaue Eisenhut – und zwar mit all seinen Pflanzenteile. Schon ein längerer Hautkontakt genügt, um sich zu vergiften. Das kann z. B. sein, wenn Kinder mit den Blüten spielen. Aber auch das intensive Wühlen in der pflanzennahen Erde ist gefährlich, sagt der Hautarzt Dr. Andreas Montag. Neben Brennen und Kribbeln drohen Übelkeit, Herzrhythmusstörungen und Muskellähmungen.

Halluzinationen durch Engelstrompete

Eine weitere weit verbreitete Giftpflanze ist die Engelstrompete. Auch bei ihr sind ihr alle Pflanzenteile giftig. Es heißt, dass schon der Duft in Einzelfällen zu Kopfschmerzen und Erbrechen geführt hat. Ein Hautkontakt mit der Pflanze kann zu weiten Pupillen, Mundtrockenheit, Herzrasen, Unruhe und Halluzinationen führen.

Der bis zu 2 m hohe gefleckte Schierling findet sich vor allem in naturbelassenen Gärten, an Wegrändern und Straßenböschungen. Bei Hautkontakt drohen starker Speichelfluss, Übelkeit, Erbrechen und Durchfall, im extremen Fall sogar eine Atemlähmung.

Auch der gemeine Stechapfel findet sich an Wegesrändern, manchmal auch auf Feldern oder Schuttplätzen. Vergiftungssymptome können schon nach kurzem Hautkontakt auftreten, sie äußern sich wie bei der Engelstrompete in trockener, roter Haut, Mundtrockenheit, Unruhe und weiten Pupillen.

Reizende Herkulesstaude 

Zahlreiche andere Pflanzen führen zwar nicht zu einer Aufnahme von Giften über die Haut. Sie können aber Haut und Augen schwer reizen, wenn man mit ihnen in Kontakt kommt. Der Pflanzensaft der Herkulesstaude (Riesen-Bärenklau) verursacht zusammen mit Sonnenlicht schwere Hautentzündungen, Blasen und Verbrennungen. Schon eine leichte Berührung der Pflanze reicht aus, um Beschwerden hervorzurufen.

Weitere Pflanzen, die Augen und Haut bei Berührung stark reizen, sind der Lebensbaum (Thuja), der Aronstab und das Maiglöckchen – wobei Letzteres beim Verzehr auch hochgiftig ist und im Extremfall zu Herzversagen führt.

Quellen: Medical Tribune, Giftzentrale Bonn

Von: Dr. med. Sonja Kempinski; Bild: mauritius images / Erich Teister