Gesundheit heute
Chlamydieninfektion, genitale
Genitale Chlamydieninfektion (nicht-gonorrhöische Zervizitis, Chlamydien-Vaginitis oder -Zervizitis): eitrige Infektion der Schleimhäute des Geschlechtstrakts und der Harnröhre, ausgelöst durch das Bakterium Chlamydia trachomatis Typ D-K. Sowohl Männer als auch Frauen können sich infizieren, aber auch Überträger sein. Es besteht die Tendenz zur Chronifizierung, bei Frauen als chronische Adnexitis mit Befall von Eierstöcken und Eileitern.
Die genitale Chlamydieninfektion ist derzeit die häufigste Geschlechtskrankheit der westlichen Welt, 5 % aller Frauen und 3 % der Schwangeren sind infiziert, unter sexuell früh aktiven Frauen und Frauen mit häufig wechselnden Geschlechtspartnern sogar bis zu 20 %. In Deutschland kommt es pro Jahr zu etwa 300 000 Neuinfektionen bei Frauen.
Symptome und Leitbeschwerden
Akute Infektion:
- Schleimig-eitriger Ausfluss aus der Scheide bzw. weißer oder wässriger Ausfluss aus dem Penis
- Juckreiz
- Schmerzen und Brennen beim Wasserlassen und beim Geschlechtsverkehr.
Chronische Infektion:
Bei Frauen:
- Bauch- und Rückenschmerzen
- Verlängerte Regelblutung, eventuell auch Zwischenblutungen
- Starker Harndrang
- Durchfall
- Unfruchtbarkeit
- Fieber.
Bei Männern:
- Ziehen und Schmerzen im Unterbauch
- Ziehende Schmerzen in der Harnröhre
- Starker Harndrang
- Rückenschmerzen
- Unfruchtbarkeit
- Fieber.
Wann zum Arzt
In den nächsten Tagen, wenn
- oben genannte Beschwerden auftreten.
Die Erkrankung
Krankheitsentstehung
Chlamydien sind eine besondere Art von Bakterien, da sie – ähnlich den Viren – nur in Wirtszellen überleben. Die drei Bakterienarten Chlamydia trachomatis, Chlamydia pneunomiae und Chlamydia psittaci sind für eine Vielzahl von Infektionen verantwortlich, so für Bindehautentzündungen der Augen, Lungenentzündungen, das Lymphogranuloma inguinale und eben auch für die heute häufigste Geschlechtskrankheit, die genitale Chlamydieninfektion.
Bei Frauen macht sich die Infektion als akute Adnexitis bemerkbar; da die Beschwerden aber bei Frauen oft eher milde sind, unterbleibt häufig die Behandlung.
Die Chlamydieninfektion kann leicht chronisch werden. Unbehandelt drohen nicht selten sowohl bei Frauen als auch bei Männern chronische Unterleibsbeschwerden und Unfruchtbarkeit.
Risikofaktoren
Ungeschützter Geschlechtsverkehr (vaginal, oral oder anal) mit häufig wechselnden Sexualpartnern.
Komplikationen
Bei Frauen. Unentdeckt können sich die Chlamydien über Wochen und Monate im Becken ausbreiten und die Eileiter und die Eierstöcke besiedeln. Oft sind jahre- bis jahrzehntelange chronische Unterleibsbeschwerden im Rahmen einer chronischen Adnexitis sowie Unfruchtbarkeit die Folge. Kommt eine Schwangerschaft zustande, sind Komplikationen wie eine Eileiterschwangerschaft und Frühgeburten häufig, und selbst bei einer "normalen" Schwangerschaft infizieren Chlamydien-Bakterien in der Scheide in 30 % der Fälle die Augen und die Lunge des Neugeborenen.
Bei ungeschütztem analen oder oralen Verkehr droht die Infektion von Rektum (Proktitis) bzw. Rachen (Pharyngitis). Zwar verlaufen diese Infektionen meist ohne Beschwerden und heilen auch nach einigen Wochen wieder aus, bis dahin stellen sie jedoch ein Infektionsrisiko dar.
Bei Männern. Nur bei der Hälfte der betroffenen Männer kommt es zu Beschwerden in Form von Schmerzen beim Wasserlassen und starkem Harndrang. Unbehandelt drohen eine Prostataentzündung und/oder Nebenhodenentzündung sowie Unfruchtbarkeit. Eine weitere vor allem Männer bedrohende Komplikation ist eine reaktive Arthritis in verschiedenen Gelenken sowie Sehnenscheidenentzündungen.
Diagnosesicherung
Der Nachweis einer Chlamydieninfektion ist aufwendig und gelingt auch nicht immer.
Als Schnelltest steht ein immunologischer Bluttest (Antigentest) zur Verfügung. Bestätigt dieser den Verdacht, stehen zum definitiven Nachweis immunologische Untersuchungen (z. B. die Immunfluoreszenz) zur Verfügung. Benötigt wird dazu Abstrichmaterial vom Geschlechtsorgan, aus dem im Labor Erreger-DNS isoliert und mit gentechnischen Verfahren wie der PCR vermehrt wird. Die Anzucht des Erregers selbst kann in speziellen Zellkulturen von Abstrichmaterial (auch aus Urin) versucht werden. Der Nachweis von Antikörpern gegen Chlamydia trachomatis im Blut ist ebenfalls möglich. Der Test kann allerdings nicht zwischen aktueller und bereits ausgeheilter Infektion unterscheiden und ist daher in der Regel von begrenztem Wert.
Bei Frauen. Ein erster Hinweis auf eine Infektion ist der gelblich-klebrige Ausfluss. Bei der Untersuchung mit dem Spekulum erkennt der Frauenarzt oft ein gelbliches Sekret aus dem Gebärmutterhals. Abstriche von der Gebärmutterhalsschleimhaut, aus der Harnröhre und dem Mastdarm (Rektum) erlauben den Keimnachweis im Labor. Außerdem wird der Urin auf Chlamydien untersucht. Die gesetzlichen Krankenkassen tragen die Kosten für die Untersuchung im Rahmen des Chlamydien-Screenings.
Bei Männern. Je nach Beschwerdebild kann der Arzt folgende Testverfahren anwenden, um Chlamydien nachzuweisen:
- Abstrich aus der Harnröhre oder dem Mastdarm
- Urintest zum Nachweis einer urogenitalen Infektion
- Abstriche der Rachenschleimhaut bei Verdacht auf Infektion des Rachens
- Untersuchung des Augensekrets (abgesonderte Flüssigkeit).
Behandlung
Die Therapie erfolgt mit Antibiotika über 10–14 Tage z. B. mit Tetrazyklin oder Doxycyclin.
Schwangere werden routinemäßig zu Beginn der Schwangerschaft auf Chlamydien untersucht und im Fall einer Infektion ab der 14. Schwangerschaftswoche antibiotisch behandelt. Eine regelmäßige Untersuchung während der Schwangerschaft schützt außerdem vor einer eventuellen Frühgeburt und einer Infektion des Neugeborenen.
Um eine gegenseitige Wiederansteckung ("Ping-Pong-Effekte") zu vermeiden, sollten der oder die Sexualpartner der letzten 60 Tage mitbehandelt werden. Verzichten Sie bis zum Ende der Therapie auf Geschlechtsverkehr.
Prognose
Wird die Infektion rechtzeitig entdeckt und eine Antibiotikatherapie eingeleitet, ist die Prognose sehr gut: Die Chlamydien-Infektion heilt meist ohne Folgen aus. Wird sie jedoch nicht oder zu spät behandelt, drohen Folgeschäden wie Unfruchtbarkeit.
Ihr Apotheker empfiehlt
Prävention und Früherkennung
Da Chlamydien außerordentlich ansteckend sind, bieten auch Kondome nur begrenzten Schutz. Trotzdem sind sie besser als ungeschützter Verkehr. Nach Abschluss der Therapie wird der Behandlungserfolg durch erneute Testung aller Sexualpartner nachgewiesen.
Mittlerweile gibt es auch für zu Hause Selbsttests, doch diese sind weniger zuverlässig als die Untersuchungsverfahren beim Arzt. Beim Urintest für zu Hause wird ein kleiner Behälter mit dem Morgenurin gefüllt. Der Ablauf ähnelt dem bei einem Schwangerschaftstest. Das Ergebnis erkennt man an den Verfärbungen oder der Anzahl der Linien auf dem Test. Bei dem Abstrichtest nimmt man einen Abstrich aus der Scheide mit einem Wattestäbchen und schickt die Probe zur Auswertung an ein Labor.

Bei vorübergehend niedrigeren Testosteronspiegeln können Bewegung, eine gesunde Ernährung und Abspecken gegen die Beschwerden helfen.
Dem Testosteron-Abfall entgegen wirken
Bewegung und Alkoholverzicht
Wechseljahre wie die Frauen haben Männer nicht. Ihr Hormonspiegel sinkt nicht abrupt, sondern nur langsam. Trotzdem leiden viele unter Beschwerden. Und einige wenige benötigen sogar eine Testosteronsubstitution.
Testosteron sinkt langsam
Die Wechseljahre der Frauen zeichnen sich dadurch aus, dass innerhalb kurzer Zeit die Östrogenspiegel drastisch absinken. Nach der Umstellung werden fast keine Östrogene mehr produziert und die Fruchtbarkeit ist beendet. Bei Männern sieht das etwas anders aus: Ab dem 40. Lebensjahr sinkt der Testosteronspiegel jährlich um etwa 1 %. Zeugungsfähig bleiben die Männer aber meist bis ins hohe Alter.
Muskelabbau und Libidoverlust möglich
Von ihrem sinkenden Testosteronspiegel bemerken die meisten zunächst wenig. Erst mit zunehmendem Alter kommt es zu Beschwerden. So berichten Männer vor allem ab 60 Jahren über Müdigkeit, Konzentrationsprobleme, Muskelabbau und Libidoverlust, sagt der Berliner Endokrinologe Prof. Dr. Sven Diederich. Weitere mögliche Symptome von Testosteronmangel sind depressive Verstimmung, Gewichtszunahme und Antriebslosigkeit.
Wichtig zu wissen: Nicht immer liegt diesen Beschwerden ein Hormonmangel zugrunde. Auch Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Schilddrüsenprobleme oder eine obstruktive Schlafapnoe können sie hervorrufen. Betroffene sollten deshalb immer ärztlichen Rat suchen. Ob ein Testosteronmangel vorliegt, lässt sich durch eine Blutuntersuchung feststellen.
Oft durch Lebensstil ausgelöst
Von einem echten Hormonmangel sprechen Mediziner*innen erst bei Testosteronwerten unter 8 Nanomol pro Liter im Blut. Dahinter können Erkrankungen des Hodens oder der Hypophyse stecken, die lebenslang behandelt werden müssen.
Viel häufiger handelt es sich jedoch um vorübergehend niedrige Werte, betont der Experte. Auslöser sind Schlafmangel, Übergewicht, starker Stress oder Alkoholmissbrauch. Deshalb hilft in diesen Fällen oft eine gesunde Lebensweise mit viel Bewegung, ausgewogener Ernährung und dem Verzicht auf Alkohol und Nikotin.
Keine Selbstbehandlung mit Hormonen
Von frei verkäuflichen Hormon-Boostern rät die Deutsche Gesellschaft für Endokrinologe (DGE) dringend ab. „Testosteron ist kein Lifestyle-Mittel, sondern ein lebenswichtiges Hormon“, warnt die Ärztin und DGE-Sprecherin Birgit Harbeck. Bei Verdacht auf einen Hormonmangel sei keinesfalls die Selbsttherapie mit Hormonen, sondern der Gang in eine endokrinologische Fachpraxis der richtige Weg.
Quelle: Pressemeldung DGE