Gesundheit heute
Trichomonadeninfektion der Scheide
Trichomonadeninfektion der Scheide (Trichomoniasis, Trichomonadenkolpitis): Eine hauptsächlich durch Geschlechtsverkehr übertragene Infektion der Scheide mit dem Erreger Trichomonas vaginalis. Trichomonaden sind bei 8–12 % aller gesunden Frauen im geschlechtsreifen Alter nachzuweisen. Etwa ein Drittel aller Scheidenentzündungen beruhen auf einer Infektion mit diesen Geißeltierchen. Häufig verursachen sie keine Beschwerden und nach adäquater Behandlung heilt eine Trichomonadeninfektion fast immer aus.
Symptome und Leitbeschwerden
- Jucken und Brennen der Scheide und des äußeren Geschlechtsorgans, verstärkt nach Geschlechtsverkehr
- Schaumiger, grünlich-gelber bis bräunlicher, manchmal übel riechender Ausfluss
- Vermehrter Harndrang, Schmerzen beim Wasserlassen
- Gerötete und geschwollene Scheide
- Rote Flecken an den Scheidenwänden.
Wann zum Frauenarzt
In den nächsten Tagen, wenn
- dünnflüssiger, grünlich-gelb verfärbter Ausfluss auftritt.
- es zu Jucken und Brennen in der Scheide kommt.
- Schmerzen nach dem Geschlechtsverkehr auftreten.
Heute noch, wenn
- Schmerzen beim Wasserlassen auftreten.
Die Erkrankung
Krankheitsentstehung
Trichomonaden sind kleinste Geißeltierchen (Flagellaten), die eine möglichst feuchte Umgebung bevorzugen sowie einen mäßig sauren oder neutralen pH-Wert. Da die Schleimhäute der Harnwege und des Genitaltrakts bei Männern und Frauen ideale Bedingungen bieten, können die Trichomonaden dort über einen langen Zeitraum überleben. Außerhalb des Körpers gehen sie dagegen aufgrund der fehlenden Feuchtigkeit sehr schnell zugrunde.
Trichomonaden sind fakultativ pathogen, d. h., sie rufen nicht in jedem Fall eine Infektion hervor. Die akute Entzündung zeigt sich durch starkes Jucken und Brennen im Genitalbereich, insbesondere nach dem Geschlechtsverkehr. Da häufig auch die Harnröhre befallen ist, können die Symptome denen einer (chronischen) Blasenentzündung ähneln.
Ursachen
Trichomonaden werden durch Geschlechtsverkehr, seltener auch durch infizierte Badekleidung oder Handtücher übertragen.
Risikofaktoren
Ungeschützter Geschlechtsverkehr mit einem infizierten Partner.
Komplikationen
Trichomonaden bilden in der Scheide (Vagina) Ausläufer, die sich in die oberste Zellschicht des Schleimhautgewebes (Epithel) bohren und dort Nährstoffe und Serum (wässriger Bestandteil des Blutes) entnehmen. Im weiteren Verlauf entstehen in der Vaginalhaut winzige punktförmige Narben, die lebenslang bestehen bleiben, sodass eine erhöhte Infizierbarkeit besteht, auch wenn die Trichomonadeninfektion bereits erfolgreich therapiert wurde.
Die Infektion kann bei Schwangeren zu vorzeitigen Wehen und einer Frühgeburt führen. Außerdem besteht das Risiko, dass sich das Kind während der Geburt mit den Erregern infiziert.
Diagnosesicherung
Auf eine Trichomonadeninfektion weisen bereits der charakteristische Ausfluss und eine gerötete und evtl. geschwollene Scheidenwand hin. Der Arzt sichert die Diagnose durch eine Untersuchung des Scheidenabstrichs unter dem Mikroskop. Die Trichomonaden sind gut an den langen, peitschenartigen Geißeln, an der birnenartigen Form und ihrer torkelnden Bewegung zu erkennen. Da deren Anzahl jedoch innerhalb weniger Tage stark variiert, wird eine Trichomonadeninfektion vom Gynäkologen manchmal nicht sofort erkannt.
Zusätzliche Klarheit bringt der beim Abstrich gemessene pH-Wert in der Scheide: Für eine Infektion spricht ein pH-Wert über 6,0. Außerdem können anhand des Abstriches weitere, möglicherweise gleichzeitig vorhandene Erreger oder andere Infektionsarten ausgeschlossen werden, wie der Befall mit Chlamydien, Gonokokken oder Syphilis-Erregern.
Behandlung
Leichte Infektionen werden mit einer einmaligen Einnahme des Antibiotikums Metronidazol (z. B. Clont®) behandelt, bei chronischen Infektionen kann eine Behandlung von 5–10 Tagen notwendig sein, evtl. verschreibt der Arzt zusätzlich Vaginalzäpfchen mit dem gleichen Wirkstoff. Meist ist eine hochdosierte Einmaltherapie erfolgreicher als eine niedriger dosierte Gabe über eine Woche.
Da es sich um eine sexuell übertragbare Krankheit handelt, wird der (auch scheinbar gesunde) Partner in der Regel mitbehandelt. Auf Geschlechtsverkehr ist während der Infektion zu verzichten.
Prognose
Wird die Therapie konsequent durchgeführt, kann die Infektion in 95 % der Fälle geheilt werden.
Ihr Apotheker empfiehlt
Was Sie selbst tun können
Wer zu Trichomonadeninfektion neigt, informiert seinen Sexualpartner von der Erkrankung, damit dieser sich untersuchen und mitbehandeln lassen kann und es nicht zu einer gegenseitigen Ansteckung kommt.
Prävention
- Verwenden Sie beim Geschlechtsverkehr Kondome.
- Verzichten Sie auf ausgedehnte Sauna- und Schwimmbadbesuche.
- Nehmen Sie die regelmäßigen Vorsorgeuntersuchungen wahr.

Eine Endometriose kann die Bauchschmerzen bei der Menstruation sehr verstärken.
Andere Ernährung kann helfen
Erfahrungen bei Endometriose
Schmerzmittel, Operation und hormonunterdrückende Medikamente – das sind die gängigen Behandlungsmöglichkeiten bei Endometriose. Doch offenbar kann auch eine Ernährungsumstellung helfen, die Beschwerden der betroffenen Frauen zu lindern.
Endometriose hat viele Folgen
Die Endometriose ist eine chronische Erkrankung, bei der Gebärmutterschleimhaut außerhalb der Gebärmutter wächst. Weil das Gewebe auch im Bauchraum durch den weiblichen Hormonzyklus beeinflusst wird, kommt es insbesondere bei der Menstruation zu starken Schmerzen. Auch andere Beschwerden werden durch die Endometriose ausgelöst: Häufig leiden die Frauen unter schmerzhaften Blähungen, es drohen Zysten und Verwachsungen und in vielen Fällen bleibt ein Kinderwunsch unerfüllt.
Behandelt wird die Endometriose u.a. chirurgisch oder mit Tabletten, die die Hormone unterdrücken. Ob die Ernährung die Beschwerden lindern kann, wurde nun von einem schottischen Team untersucht. 2388 Frauen mit bestätigter Endometriose nahmen an der Befragung teil. Die meisten berichteten über starke Beckenschmerzen und häufige Bauchblähungen.
Diäten und Nahrungsergänzungsmittel probiert
Die befragten Frauen gaben an, welche Ernährungsmaßnahmen oder Nahrungsergänzungsmittel sie ausprobiert hatten und wie diese sich auf ihre Endometriose-bedingten Schmerzen auswirkten. Insgesamt hatten diejenigen mit einer Ernährungsumstellung deutlich geringere Schmerzintensitäten als die Frauen, die dies noch nicht versucht hatten.
Besonders beliebt waren Einzelstrategien: Von den 666 Frauen, die z. B. ihren Alkoholkonsum reduziert hatten, gaben 53% eine Verbesserung ihrer Schmerzen an. Eine Verringerung von Gluten, Milchprodukten und Koffein führte bei je etwa 45% der Fälle zu einer Reduktion der Schmerzen. 812 der Befragten nahmen Magnesium ein, von ihnen berichteten 32,3 %, dass dies ihre Beschwerden gelindert habe.
Erfahrung muss durch wissenschaftliche Studien gestützt werden
In dieser Studie konnten Veränderungen der Ernährung bei etlichen Frauen die Endometrioseschmerzen lindern, resümieren die Autor*innen. Sie weisen jedoch darauf hin, dass diese Angaben auf persönlichen Erfahrungen basieren. Vor einer generellen Empfehlung muss der tatsächliche Nutzen solcher Maßnahmen erst durch weitere wissenschaftlich kontrollierte Untersuchungen bestätigt werden. Bis dahin können Betroffene individuell ausprobieren, welche Strategien ihnen am besten hilft.
Quelle: Ärzteblatt