Gesundheit heute

Aufbau und Funktion der weiblichen Brust

Die weibliche Brust (Mamma) besteht vorwiegend aus Fettgewebe, darin eingebettet sind Milchdrüsen (Brustdrüsen) und ein System von Milchgängen, die in der Brustwarze (Mamille) münden. Stützendes straffes Bindegewebe (Kollagen) gibt der Brust ihre äußere Form und ihren Halt. Die Brustgröße hängt – zumindest außerhalb der Stillzeit – allein von der Menge des Fettgewebes ab. Wieviel Fettgewebe sich in den Brüsten einlagert, ist Sache der Erbanlagen. Aber: Nimmt das Körpergewicht insgesamt zu, werden auch die Brüste größer – und umgekehrt.

Die weibliche Brust beginnt zwischen dem 10. und 12. Lebensjahr unter der Einwirkung von Geschlechtshormonen sichtbar zu werden. Ein fühlbares Knötchen (Brustknospe) unter der Brustwarze ist hierfür das erste Zeichen. 

Mit dem Ende der Pubertät, also etwa mit 15–17 Jahren, ist auch die Brustentwicklung abgeschlossen. Die Milchdrüsen sind zu diesem Zeitpunkt vollständig angelegt, nehmen jedoch bei einer Schwangerschaft und der nachfolgenden Stillzeit kräftig an Größe zu.

Während der gesamten geschlechtsreifen Zeit im Leben einer Frau sind Veränderungen an der Brust spürbar, die im Wesentlichen durch die Geschlechtshormone ausgelöst werden:

  • In der zweiten Hälfte des Monatszyklus kann die Brust größer werden und ein Spannungsgefühl erzeugen.
  • Auch bei Einnahme der „Pille“, die ja Östrogene und Progesteron enthält, spüren viele Frauen, dass ihre Brüste größer werden und eventuell etwas spannen.
  • Bei sexueller Erregung kann eine trübe, milchige Flüssigkeit (Kolostrum) aus den Brustwarzen austreten.
  • Bei vielen Frauen ändert sich die Größe der Brüste auch parallel zu ihrem Körpergewicht.
  • Etwa ab dem 40. Lebensjahr bildet sich das stützende Bindegewebe zurück und wird vor allem durch Fett ersetzt, sodass die Brust an Spannkraft und Fülle verliert.
  • Auch die Brustwarzen werden ab 40 wieder kleiner und flacher.

Von: Dr. med. Astrid Waskowiak, Dr. med. Arne Schäffler in: Gesundheit heute, herausgegeben von Dr. med. Arne Schäffler. Trias, Stuttgart, 3. Auflage (2014). Überarbeitung und Aktualisierung: Dr. med. Sonja Kempinski
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7 Mythen rund um Brustkrebs

Die rosa Brustkrebsschleife ist ein Symbol für Aufklärung und Früherkennung bei Brustkrebs und Solidarität mit den Betroffenen.

7 Mythen rund um Brustkrebs

Von Bügel-BH bis Abbruch

Um den Brustkrebs ranken sich etliche Mythen. Bügel-Büstenhalter und Deos sollen ihn begünstigen, Stillen hingegen davor schützen. Was ist dran an diesen weit verbreiteten Behauptungen?

Häufigster Krebs bei Frauen

Bei Frauen in Deutschland ist Brustkrebs die häufigste Krebsart. Jedes Jahr wird er bei rund 70 000 Patientinnen diagnostiziert, zusätzlich entdeckt man etwa 6000 Vorstufen. Dank verbesserter Früherkennung und Fortschritten in der Therapie sind die meisten Brustkrebserkrankungen heilbar.

Viele Fake-News unterwegs …

Weil Brustkrebs so häufig ist, wird darüber viel gesprochen - und spekuliert. Neben gesicherten Fakten kursieren auch zahlreiche fragwürdige Behauptungen. Was ist Mythos, was hat einen wahren Kern?

  1. Deos mit Aluminium verursachen Brustkrebs. Falsch. Bisher gab es noch keinen wissenschaftlichen Nachweis dafür, dass die Nutzung von Deos Brustkrebs auslöst. Das Bundesinstitut für Risikobewertung stuft einen Zusammenhang zwischen Brustkrebs und aluminiumhaltigen Deos als sehr unwahrscheinlich ein.
  2. Büstenhalter können Brustkrebs auslösen. Falsch. Früher glaubte man, bügelhaltige BHs könnten die Lymphbahnen abklemmen und dadurch schädlich wirken. Diese Theorie gilt inzwischen widerlegt. Bügel-BHs haben keinen Einfluss auf die Entstehung von Brustkrebs. 
  3. Brustkrebs betrifft nur ältere Frauen: Falsch. Auch junge Frauen unter 30 bekommen Brustkrebs, wenn auch seltener als ältere. Das Risiko für Brustkrebs steigt allerdings mit dem Altern an.
  4. Nur familiär belastete Frauen bekommen Brustkrebs. Falsch. Die Mehrheit der der Brustkrebspatientinnen hat keine genetische Veranlagung für Brustkrebs.
  5. Männer bekommen keinen Brustkrebs. Falsch: Auch Männer besitzen Brustdrüsengewebe und Milchgänge, die entarten können. Etwa 1 % aller Brustkrebserkrankungen betrifft Männer.
  6. Ein Knoten in der Brust bedeutet automatisch Krebs. Falsch: Viele Knoten sind gutartig, dazu gehören z. B. Zysten oder Fibroadenome. Ob gut- oder bösartiger Knoten kann nur durch die ärztliche Untersuchung geklärt werden, z. B. durch Mammografie, Ultraschall und die Gewebeentnahme.
  7. Ein Schwangerschaftsabbruch erhöht das Brustkrebsrisiko. Falsch: Hintergrund für diese Aussage ist eine umstrittene Studie aus den USA, deren Daten nie bestätigt wurden. Das Deutsche Krebsforschungszentrum hält es für möglich, dass diese Fehlinformation gezielt von Abtreibungsgegnern in Umlauf gebracht wurde.

Zwei häufig genannte Aussagen sind übrigens keine Mythen, sondern wissenschaftlich belegt: Stillen schützt vor Brustkrebs – je länger Frauen stillen, desto besser. Gleiches gilt für mehrfache Schwangerschaften: Verglichen mit kinderlosen Frauen haben Mehrfachmütter ein deutlich geringeres Risiko, an Brustkrebs zu erkranken.

Quelle:ptaheute

Von: Dr. med. Sonja Kempinski; Bild: mauritius images / Wavebreakmedia