Gesundheit heute
Diagnoseverfahren in der Gynäkologie
Der Vaginalultraschall (Vaginalsonografie, Scheidenultraschall) gehört zu den Standarduntersuchungen der Gynäkologie. Ein stabförmiger Schallkopf wird aus hygienischen Gründen mit einem Kondom überzogen, mit etwas Gleitgel bestrichen und vorsichtig in die Scheide eingeführt. Veränderungen der Organe, z. B. Tumoren oder entzündliche Verdickungen, sind so besser sichtbar als bei einem Ultraschall von außen. Bei Kindern und Jugendlichen, deren Jungfernhäutchen (Hymen) noch verschlossen ist, wird der Vaginalultraschall nicht durchgeführt, um Verletzungen zu vermeiden.
Bei Schwangeren nach der 17. Schwangerschaftswoche kann mit dem Vaginalultraschall das Kind nicht mehr richtig untersucht werden. Deshalb wird die Untersuchung von der Bauchdecke aus durchgeführt (Bauchultraschall, abdominale Sonografie). Beim Vaginalultraschall soll die Blase geleert sein, im Bauchultraschall werden die Bilder dagegen bei gefüllter Blase besser (mehr zum Bauchultraschall und zum Ultraschall allgemein).
Bei der Scheidenspiegelung (Kolposkopie, Vaginoskopie) untersucht der Arzt mit einer Lupe in 10- bis 40-facher Vergrößerung die Scheideninnenwand, den Muttermund und die Oberfläche des Gebärmutterhalses. Er achtet auf Entzündungen, Polypen, Warzen oder veränderte Zellbereiche. Letzteres ist für den Bereich rund um den Muttermund wichtig, da hier das robuste Plattenepithel des Muttermunds in das empfindlichere Zylinderepithel des Gebärmutterhalskanals übergeht. Diese Umwandlungszone (Transformationszone) ist anfällig für Zellentartungen und kann zum Ausgangspunkt für Gebärmutterhalskrebs werden. Zur besseren Darstellung atypischer Zellareale betupft der Arzt die Gebärmutterhalsoberfläche mit Essigsäure und einer Jodlösung.
Bei der Gebärmutterspiegelung (Hysteroskopie) wird das Hysteroskop – üblicherweise in Kurznarkose – durch die Scheide in den Gebärmutterhals eingeführt. Um die nach vorn geknickte Gebärmutter besser einsehen zu können, wird sie aufgerichtet und durch Einblasen von Kohlendioxid entfaltet. Mit einer kleinen Drahtschlinge kann der Arzt während der Untersuchung Gewebeproben aus der Gebärmutterschleimhaut entnehmen. Die Gebärmutterspiegelung zeigt Verklebungen, Polypen, Tumoren wie z. B. Myome und Fehlbildungen der Gebärmutter.
Bei Verdacht auf eine Zellveränderung im oberen Gebärmutterhals oder in der Schleimhaut des Gebärmutterkörpers wird mit einer Ausschabung (Abrasio, Kürettage, Curettage) die oberste Schicht der Schleimhaut der Gebärmutter entfernt und feingeweblich untersucht. Dazu weitet der Arzt schrittweise den Muttermund mit Metallstiften unterschiedlicher Dicke. Er schabt zuerst die Schleimhaut des Gebärmutterhalses aus, anschließend die der Gebärmutterhöhle. Die Schleimhaut wird in zwei getrennten Gefäßen gesammelt, um die Zellveränderungen nach der feingeweblichen Untersuchung richtig zuzuordnen (fraktionierte Abrasio, Cervix-Corpus-Curettage, CCC).
Eine Ausschabung wird nicht nur diagnostisch, sondern auch therapeutisch durchgeführt, z. B. um sicherzugehen, dass die Gebärmutter nach einer Fehlgeburt keine Mutterkuchenreste mehr enthält oder um Polypen abzutragen. Ausschabungen werden meist ambulant durchgeführt. Trotzdem ist es ratsam, die Behandlung im Krankenhaus vornehmen zu lassen, da es auch bei sachgerechter Durchführung zu heftigen Nachblutungen kommen kann. Die Schleimhaut baut sich nach dem Eingriff beim nächsten Monatszyklus wieder ganz normal auf und die Fruchtbarkeit ist nicht beeinträchtigt.

Eine Endometriose kann die Bauchschmerzen bei der Menstruation sehr verstärken.
Andere Ernährung kann helfen
Erfahrungen bei Endometriose
Schmerzmittel, Operation und hormonunterdrückende Medikamente – das sind die gängigen Behandlungsmöglichkeiten bei Endometriose. Doch offenbar kann auch eine Ernährungsumstellung helfen, die Beschwerden der betroffenen Frauen zu lindern.
Endometriose hat viele Folgen
Die Endometriose ist eine chronische Erkrankung, bei der Gebärmutterschleimhaut außerhalb der Gebärmutter wächst. Weil das Gewebe auch im Bauchraum durch den weiblichen Hormonzyklus beeinflusst wird, kommt es insbesondere bei der Menstruation zu starken Schmerzen. Auch andere Beschwerden werden durch die Endometriose ausgelöst: Häufig leiden die Frauen unter schmerzhaften Blähungen, es drohen Zysten und Verwachsungen und in vielen Fällen bleibt ein Kinderwunsch unerfüllt.
Behandelt wird die Endometriose u.a. chirurgisch oder mit Tabletten, die die Hormone unterdrücken. Ob die Ernährung die Beschwerden lindern kann, wurde nun von einem schottischen Team untersucht. 2388 Frauen mit bestätigter Endometriose nahmen an der Befragung teil. Die meisten berichteten über starke Beckenschmerzen und häufige Bauchblähungen.
Diäten und Nahrungsergänzungsmittel probiert
Die befragten Frauen gaben an, welche Ernährungsmaßnahmen oder Nahrungsergänzungsmittel sie ausprobiert hatten und wie diese sich auf ihre Endometriose-bedingten Schmerzen auswirkten. Insgesamt hatten diejenigen mit einer Ernährungsumstellung deutlich geringere Schmerzintensitäten als die Frauen, die dies noch nicht versucht hatten.
Besonders beliebt waren Einzelstrategien: Von den 666 Frauen, die z. B. ihren Alkoholkonsum reduziert hatten, gaben 53% eine Verbesserung ihrer Schmerzen an. Eine Verringerung von Gluten, Milchprodukten und Koffein führte bei je etwa 45% der Fälle zu einer Reduktion der Schmerzen. 812 der Befragten nahmen Magnesium ein, von ihnen berichteten 32,3 %, dass dies ihre Beschwerden gelindert habe.
Erfahrung muss durch wissenschaftliche Studien gestützt werden
In dieser Studie konnten Veränderungen der Ernährung bei etlichen Frauen die Endometrioseschmerzen lindern, resümieren die Autor*innen. Sie weisen jedoch darauf hin, dass diese Angaben auf persönlichen Erfahrungen basieren. Vor einer generellen Empfehlung muss der tatsächliche Nutzen solcher Maßnahmen erst durch weitere wissenschaftlich kontrollierte Untersuchungen bestätigt werden. Bis dahin können Betroffene individuell ausprobieren, welche Strategien ihnen am besten hilft.
Quelle: Ärzteblatt