Gesundheit heute
Narkolepsie
Narkolepsie: Krankhaft gesteigertes Schlafbedürfnis, dem eine neurologische Erkrankung des Schlaf-Wach-Rhythmus zugrunde liegt. Charakterisiert ist die Narkolepsie durch erhöhte Schläfrigkeit mit Schlafdrang bis hin zum Schlafzwang. Typisch sind regelrechte Schlafanfälle durch kataplektische Attacken mit plötzlicher Erschlaffung der Muskulatur. Möglich sind auch Schlaflähmungen, in deren Verlauf sich der Betroffene trotz klaren Bewusstseins nicht mehr bewegen kann.
In der Laienliteratur wird die Narkolepsie manchmal als Schlafkrankheit bezeichnet – dieser Begriff wird aber auch für die tropische infektiöse Schlafkrankheit gebraucht und sollte deshalb für die Narkolepsie nicht verwendet werden.
Als Folge der starken Tagesschläfrigkeit kommt es bei der Narkolepsie zu Bewegungsautomatismen, die peinlich sein können und zur sozialen Ausgrenzung führen. Verkehrs- und Fahrtüchtigkeit sind solange nicht gegeben, bis diese unter guter medikamentöser Einstellung und optimaler Schlafhygiene durch einen Test nachgewiesen werden.
Narkolepsie ist ein genetisch bedingtes Krankheitsbild, dessen Ausbruch und Schwere von Umweltfaktoren abhängt und nicht nur eine Folgestörung anderer Krankheiten ist. Dafür spricht ein positiver HLA-DR2-Faktor, den 95 % der Betroffenen aufweisen.
Die Behandlung ist schwierig, eine Heilung nicht möglich. Die Lebensqualität kann aber durch Medikamente und schlafhygienische, verhaltenstherapeutische Maßnahmen (z. B. feste Schlafphasen im Verlauf des Tages) deutlich gebessert werden.
Während der zahlreichen Impfungen gegen Schweinegrippe im Frühjahr/Sommer 2010 hatte die schwedische Arzneimittelagentur (MPA) im August 2010 von Narkolepsiefällen berichtet, die zeitlich mit Pandemrix®-Impfungen gegen Schweinegrippe zusammenfielen. Weitere Untersuchungen ergaben aber keinen plausiblen kausalen Zusammenhang zwischen Narkolepsie und dem Schweinegrippen-Impfstoff.

Einfach nicht einschlafen können – das kann auch an der Einnahme von Medikamenten liegen.
Schlafstörung als Nebenwirkung
Wenn Medikamente wachhalten
Viele Menschen leiden unter Schlafstörungen. Neben Stress und psychischer Belastung sind oft eine ungesunde Schlafumgebung oder zu viel Alkohol vor dem Zu-Bett-Gehen daran schuld. Manchmal liegt es aber auch an Medikamenten, wenn sich der Schlaf nicht einstellen will.
Ein Drittel der Deutschen hat Schlafprobleme
Schlafstörungen sind ein regelrechtes Massenphänomen: Mehr als ein Drittel der Deutschen berichtet von Schlafproblemen in den vorangegangenen zwölf Monaten. Ärztlich diagnostiziert werden Ein- und Durchschlafstörungen (Insomnien) immerhin bei etwa 7% der Bevölkerung.
Die Ursachen sind vielfältig. Ein eher weniger beachteter Auslöser von Schlafproblemen ist die Einnahme von Medikamenten. Dabei ist Schlaflosigkeit als Nebenwirkung gar nicht so selten: In einer Nebenwirkungs-Datenbank werden immerhin 636 Wirkstoffe aufgelistet, für die Insomnien als unerwünschte Wirkung bekannt sind.
Schlafstörende Aufputschmittel
Dafür gibt es viele Gründe: Manche Medikamente stimulieren z. B. die Nervenzellen. Kein Wunder, dass sie den Schlaf vereiteln können. Ein typisches Beispiel sind Kombipräparate, die bei Erkältung eingenommen werden. Einige enthalten Koffein als Muntermacher, andere aufputschendes Pseudoephedrin. Vor dem Schlafengehen sollte man auf diese Präparate besser verzichten. Appetitzügler, die ebenfalls in diese Gruppe gehören, werden generell nicht empfohlen.
Ebenso nachvollziehbar ist, dass stimmungsaufhellende und antriebssteigernde Antidepressiva den Schlaf stören können. Sie tun dies u. a. dadurch, dass sie mit Botenstoffen im Gehirn interagieren. Beispiele sind Serotonin-Wiederaufnahmehemmer wie Fluoxetin oder Serotonin-Noradrenalin-Wiederaufnahmehemmer wie Venlafaxin. Substanzen gegen Epilepsien oder Morbus Parkinson können ebenfalls den Schlaf verschlechtern.
Indirekter Angriff auf die Nachtruhe
Auch indirekt lässt sich die Nachtruhe stören. Das ist z. B. der Fall, wenn Entwässerungsmittel zu nächtlichem Harndrang führen. Schmerzmittel lösen bei regelmäßiger Einnahme oft Sodbrennen, Magenschmerzen und Verdauungsstörungen aus – all das verhindert einen erholsamen Schlaf Schlaf.
Schon lange bekannt ist die schlafstörende Wirkung der bei Bluthochdruck eingesetzten Betablocker. Dies gilt vor allem für die Präparate, die die Blut-Hirn-Schranke gut überwinden– wie z. B. Metoprolol. Der Betablocker Bisoprolol soll dagegen weniger Einfluss auf den Schlaf haben.
Schlussendlich können auch einige Antibiotika Probleme beim Schlafen verursachen. Diskutiert wird dabei eine Wirkung über das Darmmikrobiom. Das gegen viele Infekte verordnete Amoxicillin kann das Gehirn sogar direkt stimulieren und aufregen – und im schlimmsten Fall sogar eine Psychose auslösen.
Quelle: ptaheute