Gesundheit heute
Röschenflechte
Röschenflechte (Pityriasis rosea): Harmloser, nicht ansteckender Ausschlag, Ursache ist vermutlich eine Virusinfektion. Der Ausschlag verläuft zweiphasig: Zu Beginn erscheint (meistens am Rumpf) ein rundlicher, etwa 5 cm großer, geröteter Fleck. Tage bis Wochen später bilden sich, um diesen Herd herum gestreut, zahlreiche gleichartige, kleinere, schuppende Herde.
Die Hautveränderungen heilen in aller Regel ohne Behandlung nach 1–3 Monaten folgenlos ab. Bei starkem Juckreiz oder ausgedehntem Befall verordnet der Arzt Kortisoncreme, Antibiotika und/oder juckreizhemmende Tabletten.
Symptome und Leitbeschwerden
- Zunächst isolierter roter, rundlich-ovaler Fleck mit nach innen gerichteter Schuppenkrause am Rumpf
- Später Aussaat der rötlichen, schuppigen Herde in den Hautspaltenlinien
- Gesicht, Unterarme und Unterschenkel meist nicht betroffen
- Selten Juckreiz.
Wann zum Arzt
In den nächsten Tagen, wenn
- oben genannter Ausschlag auftritt.
Die Erkrankung
Ursache
Die Röschenflechte ist eine harmlose Erkrankung, die alle Altersgruppen vom Säugling bis zum Greis treffen kann und vor allem im Frühjahr und im Herbst auftritt. Auslöser sind vermutlich Viren, verdächtigt werden humane Herpesviren vom Typ 6 und 7. Denkbar ist, dass die Viren nach einer Erstinfektion im Körper des Betroffenen verbleiben und später durch Auslöser wie z. B. Stress oder andere Infektionserkrankungen reaktiviert werden – ähnlich wie beim Lippenherpes. Auch wenn die Röschenflechte durch Viren verursacht wird, ist sie nach heutigem Wissenstand nicht ansteckend.
Klinik und Verlauf
Typisch ist der zweiphasige Verlauf, der mit einem einzelnen, etwa 5-Cent-großen roten Fleck beginnt. Diesem nach innen hin geschuppten "Primärmedaillon" folgt 1–2 Wochen später die Aussaat von kleineren ovalen Flecken, die sich an den Hautspaltlinien orientieren. Auch diese kleinen Herde schuppen sich, wobei die Schuppen wie Kleie aussehen. Juckreiz kann auftreten, ist aber meist nicht sehr stark. Obwohl der Ausschlag bei der Röschenflechte oft sehr ausgeprägt ist, fühlen sich die Patienten dabei selten krank. Die Hautveränderungen heilen in aller Regel ohne Behandlung nach 1–3 Monaten folgenlos ab.
Röschenflechte in der Schwangerschaft
Eine Röschenflechte in der frühen Schwangerschaft, d. h. vor der 15. Schwangerschaftswoche, kann zu einer Fehlgeburt oder einer Frühgeburt führen.
Diagnosesicherung
Der Hautarzt erkennt die Röschenflechte in der Regel am Primärmedaillon und den typischen, den Hautspaltlinien folgenden kleinen Herden. Im Zweifel entnimmt er eine Hautbiopsie und untersucht diese unter dem Mikroskop.
Differenzialdiagnosen. Rötliche, schuppende Herde sind bei vielen Hauterkrankungen anzutreffen. Die wichtigsten Differenzialdiagnosen sind Pilzinfektionen der Haut, Schuppenflechte (Psoriasis), Kleienflechte, Arzneimittelexantheme, z. B. durch ACE-Hemmer oder Diuretika und die Syphilis.
Behandlung
Die Röschenflechte heilt von selbst ab, eine Behandlung ist meist nicht erforderlich. Bei ausgedehntem Befall, stark entzündeten Herden und/oder starkem Juckreiz verordnet der Arzt folgende Medikamente:
- Lokal Kortisonsalbe (z. B. Latricort®) und/oder ein sedierendes (beruhigendes) Antihistaminikum als Tablette (z. B. Xusal®) gegen Juckreiz
- Niedrig dosierte Bestrahlung (Breitband-UV-B, nur für Patienten > 12 Jahren)
- Pflegelotionen wie Physiogel®A.I.Lotion oder Cetaphil®Creme
- evtl. Antibiotika-Tabletten (z. B. Erythromycin oder Clarithromycin).
Hinweis: Da eine von Röschenflechte befallene Haut sehr reizbar ist, empfiehlt es sich, während des Ausschlags möglichst selten und kurz zu duschen und auf keinen Fall zu baden.
Prognose
Die Röschenflechte ist harmlos und bildet sich auch ohne Behandlung innerhalb von 1–3 Monaten folgenlos von selbst wieder zurück.
Ihr Apotheker empfiehlt
Was Sie selbst tun können
- Vermeiden Sie langes Duschen, um die Haut nicht zusätzlich auszutrocknen. Vollbäder und Schwimmbadbesuche sollten vollständig tabu sein!
- Tragen Sie weite Kleidung, damit die Haut nicht gereizt wird.
- Vermeiden Sie starkes Schwitzen durch Sport oder Sauna.

Sandkörner können die zarte Kinderhaut so reiben, dass winzige Wunden und daraus eine Hautentzündung entstehen.
Juckreiz aus dem Sandkasten
Weder Allergie noch Stich
Wenn Kinder vom Spielplatz mit juckenden Knötchen auf der Haut nach Hause kommen, steckt womöglich eine Sandkasten-Dermatitis dahinter. Sie trifft vor allem Jungs im Grundschulalter und lässt sich mit einer passenden Creme gut heilen.
Hände, Arme und Beine betroffen
Die Sandkasten-Dermatitis tritt vor allem im Frühling und im Sommer auf. Sie betrifft Kinder, die viel draußen spielen oder einen Strandurlaub machen. Die juckenden Papeln bilden sich insbesondere an den Händen und den Streckseiten von Armen und Beinen (Knie und Ellenbogen), manchmal treten sie auch im Nacken auf.
Auch wenn es so aussieht: Stiche, Allergien, Insekten oder Infektionen sind bei diesen Ausschlägen nicht am Werk. Die Ursache sind Sand und Gras, mit denen die Kinder beim Spielen in Kontakt kommen. Wolle kann die Hauterkrankung ebenfalls auslösen.
Reibung führt zu juckenden Papeln
Durch die Reibung mit Sandkörnern oder Grashalmen entstehen winzige Hautverletzungen, sogenannte Friktionstraumen. Aus diesen entwickeln sich dann scharf begrenzte, stecknadelkopfgroße rötliche Knötchen, die oft in Gruppen auftreten und stark jucken. Kinder mit Neurodermitis scheinen häufiger unter der Erkrankung zu leiden als hautgesunde Jungen und Mädchen. Vermutlich begünstigt auch eine Lichtempfindlichkeit die Hauterkrankung.
Oft heilt die Sandkasten-Dermatitis innerhalb von sechs bis neun Wochen von selbst wieder ab. Bei milden Verläufen helfen harnstoffhaltige Lotionen. Bei schweren Formen mit ausgeprägtem Juckreiz sollte die Kinderärzt*in aufgesucht werden. Dort werden zunächst andere Erkrankungen mit ähnlichen Beschwerden ausgeschlossen, wie beispielsweise der Lichen ruber planus, die Schuppenflechte oder Dellwarzen.
Sand und Sonne meiden
Handelt es sich um eine Sandkasten-Dermatitis, verschreibt die Ärzt*in meist eine Creme mit Kortison. Bessern sich die Beschwerden nach ein bis zwei Wochen nicht, kommen auch Calcineurininhibitoren in Frage. Spätestens damit hören die Beschwerden wieder auf. Außerdem sollten der Kontakt mit Sand und eine ausgeprägte Sonneneinstrahlung vermieden werden.
Quellen: SpringerMedizin, Medical Tribune