Gesundheit heute
Muttermal
Muttermale (Naevus, Mehrzahl: Naevi): Mittelbraune bis braun-schwarze Hautflecke (selten schon von Geburt an vorhanden), die sich meist erst in Kindheit und Jugend ausbilden.
Die häufigsten Muttermale sind einfache Pigmentflecke (Pigmentzellnaevi), zu denen der Leberfleck und der Café-au-lait-Fleck gehören.
Der bräunliche Leberfleck (Lentigo, Altersfleck) entsteht durch Vermehrung von Pigmentzellen (Melanozyten). Er ist rund, scharf begrenzt, nur wenige Millimeter groß, nicht erhaben und kommt am ganzen Körper vor. Fast jeder Mensch weist Leberflecke auf, deren Anzahl mit steigendem Lebensalter zunimmt. Ein Café-au-lait-Fleck ist hellbraun (milchkaffeefarben) und meistens schon bei der Geburt vorhanden. Wie der Leberfleck ist auch er harmlos und nur in seltenen Fällen ein Zeichen einer Erbkrankheit.
Eine weitere harmlose und häufige Variante der Muttermale ist der Naevuszellnaevus. Diese Hautflecke erhalten ihre bis zu braun-schwarze Farbe durch die Anreicherung von Naevuszellen, einer harmlosen Unterart der Pigmentzellen. Naevuszellnaevi können angeboren sein oder erst im Laufe des Lebens auftreten (nahezu jeder Mensch hat mindestens 20 Stück). Einige haben eine glatte Oberfläche und sind dabei nicht oder nur leicht über das Hautniveau erhaben. Andere weisen eine aus winzigen Höckern bestehende vorgewölbte Oberfläche auf oder sind behaart.
Das macht der Arzt
Muttermale erfordern keine Behandlung. Eine chirurgische Entfernung wird nur dann nötig, wenn der Betroffene dies aus kosmetischen Gründen wünscht oder der Verdacht auf ein malignes Melanom (Hautkrebs) besteht. Auch eine dauernde mechanische Belastung (z. B. bei BH-Träger) stellt eine Indikation dar. Zur Sicherheit sollte jeder seine Muttermale regelmäßig beobachten. Eine Hilfestellung bietet die ABCDE-Regel.
Laserbehandlung. Muttermale, Leberflecken und Altersflecken lassen sich unter bestimmten Voraussetzungen auch mit dem Laser entfernen. Jedoch sollten sie zuvor immer von einem Dermatologen begutachtet werden. Beurteilt der Hautarzt das oder die Muttermal(e) als sicher gutartig, sind insbesondere dunkle Muttermale optimal und praktisch nebenwirkungsfrei durch Laser entfernbar. Die Kosten hängen von der Zahl der entfernten Muttermale ab.

Bei sehr trockener Haut kann Rindertalg hilfreich sein.
Rindertalg als Hautretter?
Versprechen aus dem Internet
Glaubt man dem Internet, ist Rindertalg das neue Wundermittel für die Haut. Er soll gegen Hautfalten und Narben helfen und sogar als natürlicher Sonnenschutz wirksam sein. Was ist dran an dem Hype?
Fett zum Frittieren von Pommes
Bei Rindertalg handelt es sich um das Fett aus Eingeweiden von Rindern. Es wird aus Schlachtteilen gewonnen und besteht vor allem aus Triglyceriden und gesättigten Fettsäuren. In der belgischen Küche wird der Talg zum Frittieren von Pommes genutzt. Und auch in der Kosmetikindustrie verwendet man ihn schon lange, z. B. in Seifen, Lippenstiften und Haarpflegeprodukten.
Seit neuestem hat das Fett auch Einzug in die sozialen Medien gehalten. Dort wird es als Hautpflegewunder beworben – und zwar als ideales Produkt für alle Hauttypen. Tatsächlich ist Rindertalg dem Talg (Sebum) der menschlichen Haut sehr ähnlich. Deshalb könnte er für einige Menschen durchaus hilfreich sein. Zum Beispiel, wenn bei sehr trockener Haut oder Neurodermitis zu wenig Sebum produziert wird. Bei Psoriasispatient*innen könnte Rindertalg die Haut geschmeidig halten, und auch zur Massage abgeheilter Narben dürfte er sich eignen. Entgegen der genannten Versprechen liefert das Fett aus den Schlachtabfällen kein Kollagen und ist auch nicht feuchtigkeitsspendend. Die antioxidativen Vitamine A und E sind zwar enthalten, allerdings nicht in der Menge wie in speziellen dermatologischen Wirkstoffen.
Fördert Pickel und Entzündungen
Doch Rindertalg ist nicht in jedem Fall zur Hautpflege geeignet: Nicht angewendet werden darf er auf entzündeter Haut. Durch den hohen Anteil an gesättigten Fettsäuren verschließt der Talg die Poren und kann einen Hitzestau auf der Haut auslösen. Das verstärkt nicht nur die Entzündungsprozesse bei Rosazea, perioraler Dermatitis und Akne. Es wirkt auch komedogen – d.h. es lässt die Mitesser sprießen.
Kein Ersatz für Sonnenschutz!
Besonders unverantwortlich ist die Behauptung, Rindertalg könnte als Sonnenschutzmittel eingesetzt werden. Er blockt weder UV-Strahlen ab noch weist er einen messbaren Lichtschutzfaktor auf. Wer Rindertalg als Sonnenschutz benutzt, riskiert Sonnenbrände und fördert deren Folgeschäden.
Insgesamt könnte Rindertalg bei sehr trockener Haut helfen – für viele Hauttypen gibt es aber geeignetere Alternativen, z. B. Produkte aus Lanolin, Sheabutter oder Jojobaöl.
Quelle: ptha heute