Gesundheit heute
Schwitzen, übermäßiges
Häufigkeit: 2
Übermäßiges Schwitzen (Hyperhidrose, Hyperhydrose): Krankhafte Überfunktion der Schweißdrüsen, v. a. an Handflächen, Füßen und unter den Achseln. Als eigenständiges Krankheitsbild tritt übermäßiges Schwitzen bei 5 % der Bevölkerung auf, insbesondere in Zusammenhang mit Stresssituationen. Häufig findet es sich als sekundäre Hyperhidrose bei Übergewicht, als Begleiterscheinung von allgemeinen Erkrankungen oder als Nebenwirkung von Medikamenten.
Zu den Basismaßnahmen gegen übermäßiges Schwitzen gehören Körperhygiene, Achselrasur, Deodorants und Wechselduschen. Daneben lindern lokal aufzutragende Antihidrotika, Schwachstromtherapie oder Botox-Injektionen die Beschwerden. Bei starker Ausprägung und hohem Leidensdruck stehen neben Medikamenten operative Maßnahmen wie die Entfernung der Schweißdrüsen oder die Durchtrennung des Grenzstrangs (Sympathektomie) zur Verfügung.
Symptome und Leitbeschwerden
- Übermäßiges Schwitzen, das entweder lokal (z. B. an Händen oder Achselhöhlen) oder am gesamten Körper auftritt
- Feuchtigkeitsgefühl, Schweißgeruch und nasse Flecken auf der Kleidung
- Bei Schweißausbrüchen an der Hand meist kühle, eventuell sogar weiß-bläulich verfärbte Handflächen.
Wann in die Arztpraxis
Demnächst, wenn
- das Schwitzen die Lebensqualität beeinträchtigt
- vermehrtes Schwitzen plötzlich und scheinbar grundlos auftritt
- das Schwitzen nachts auftritt, bei gleichzeitiger Leistungseinschränkung und Gewichtsabnahme (als sogenannte B-Symptomatik bei schweren Erkrankungen).
Die Erkrankung
Das Phänomen Schwitzen
Schwitzen ist ein natürlicher Vorgang, mit dem der Körper überflüssige Wärme abgibt und seine Temperatur reguliert. Bei normalen Temperaturen und ohne körperliche Anstrengung verliert der Mensch etwa 100 bis 200 ml Schweiß am Tag. In extremen Situationen (siehe unten) können die 2 bis 3 Millionen, über den Körper verteilten ekkrinen Schweißdrüsen jedoch bis zu 14 Liter wässriges Sekret produzieren. Dieser Schweiß gelangt auf die Körperoberfläche, verdunstet zu Wasserdampf und gibt dadurch etwa 333W/m2 Körperoberfläche ab.
Auslöser für die Schweißproduktion sind
- hohe Umgebungstemperaturen
- erhöhte Wärmeproduktion durch starke körperliche Arbeit oder Sport
- Stress, starke Emotionen, Angst, Schmerzen (unabhängig von der Umgebungstemperatur, gesteuert durch das vegetative Nervensystem)
- Nahrungsmittel (bestimmte Gewürze).
Neben der Thermoregulation ist die Signalwirkung eine weitere Aufgabe des Schwitzens. Schweiß enthält Sexualduftstoffe (Pheromone) und andere Substanzen, die in den apokrinen Schweißdrüsen gebildet werden. Diese Drüsen sitzen nur in den behaarten Gebieten der Achsel- und Genitalregion und entwickeln sich erst mit der Pubertät. Sie werden über das vegetative Nervensystem und den Botenstoff Adrenalin gesteuert und vor allem bei Angst, Stress oder starken Emotionen (emotionales Schwitzen) aktiviert. Ihr Sekretgemisch wird durch zusätzlichen wässrigen Schweiß aus den ekkrinen Drüsen dieser Gebiete noch besser verteilt. Achsel- und Schamhaare dienen dazu, dass sich der Schweiß samt Pheromonen & Co. durch die größere Oberfläche noch besser ausbreitet.
Schweißgeruch. Schweiß an sich ist geruchlos. Die unangenehmen Gerüche entstehen durch auf der Haut lebende Bakterien, die vor allem organische Bestandteile der Sekrete der apokrinen Schweißdrüsen unter der Achsel und in der Genitalregion zersetzen. Bei dauerhafter Schweißüberproduktion nimmt die Anzahl der geruchsbildenden Bakterien zu.
Idiopathisches übermäßiges Schwitzen (Primäre Hyperhidrose)
Beim idiopathischen übermäßigen Schwitzen wird die Schweißproduktion übermäßig stimuliert, eine eigentliche Ursache dafür ist nicht fassbar. Auslöser sind die gleichen wie beim "normalen" Schwitzen (siehe oben), es kommt jedoch viel schneller und viel ausgeprägter zur Schweißproduktion.
Das Beschwerdebild kann den gesamten Körper betreffen (generalisierte Hyperhidrosis) oder einzelne Körperregionen wie Achseln, Hände, Füße, Oberschenkel oder Kopf (lokalisierte Hyperhidrosis). Die übermäßige Schweißproduktion ohne erkennbare Ursache setzt häufig bereits in der Pubertät ein. Spontan oder ausgelöst durch Nervosität, Stress oder geringfügige körperliche Anstrengung kommt es zu regelrechten Schweißausbrüchen – bis zum sichtbaren Tropfen der Handflächen. In ausgeprägten Fällen stellt die generalisierte Hyperhidrosis eine erhebliche psychische Belastung dar. Aus Angst vor Schweißflecken, unangenehmem Körpergeruch oder der Notwendigkeit, die nasse Hand zum Gruß zu reichen, ziehen sich manche Betroffene aus dem sozialen Leben zurück.
Sekundäre Hyperhidrose
Im höheren Lebensalter findet man übermäßiges Schwitzen als sekundäre Hyperhidrose bei starkem Übergewicht sowie im Rahmen bestimmter Grunderkrankungen, z. B. Schilddrüsenüberfunktion, Parkinson-Krankheit oder einer chronischen Infektion. Anfallsartige Schweißausbrüche sind in Form von Hitzewallungen eine typische und häufige Beschwerde in den Wechseljahren. In seltenen Fällen geben sie einen Hinweis auf hormonelle Erkrankungen, z. B. ein Phäochromozytom. Wenn übermäßiges Schwitzen vorwiegend nachts auftritt, kann ein dickes Federbett oder eine zu hohe Zimmertemperatur, aber auch eine systemische Erkrankung die Ursache sein. So findet sich Nachtschweiß typischerweise bei manchen rheumatischen Erkrankungen, bei Tuberkulose oder bei Lymphomen. Im Zusammenhang mit Gewichtsabnahme und Leistungsknick spricht man dann auch von einer B-Symptomatik. Neben den genannten Erkrankungen kann auch die Einnahme bestimmter Medikamente ein übermäßiges Schwitzen auslösen, bekannt für diese Nebenwirkung sind beispielsweise Antidepressiva, Nitrate, Kalziumkanalblocker oder Opioide.
Komplikationen
Wiederholtes Schwitzen weicht die Haut auf und erhöht die Anfälligkeit für Ekzeme, z. B. chronisch-toxisches Kontaktekzem, und Infektionen.
Diagnosesicherung
Die Ärzt*in klärt zunächst, ob die vermehrte Schweißproduktion im Rahmen einer therapiebedürftigen Grunderkrankung auftritt. Bei der Diagnose ist vor allem die Anamnese sehr wichtig, da weder Laborwerte noch apparative Diagnostik wirklich aufschlussreich sind. Um den Schweregrad der Erkrankung festzustellen, können in der Hautarztpraxis verschiedene Tests durchgeführt werden:
- Gravimetrie. Die Schweißmenge ermittelt die Ärzt*in, indem sie ein vorher gewogenes, saugfähiges Filterpapier auf einen stark schwitzenden Hautbereich auflegt. Nach 5 Minuten wird das Papier gewogen und sein Leergewicht subtrahiert. Bei > 100 bis 150 mg Schweiß/5 Minuten ist eine Hyperhidrose wahrscheinlich, wobei es jedoch keine festen Grenzwerte für diese Methode gibt.
- Minor-Schweißtest. Hier trägt die Ärzt*in auf die betroffenen Areale eine wässrige Jodlösung auf und überstäubt sie mit Stärkepuder. Die schwitzenden Gebiete färben sich dann schwarz-blau. Der Test wird beispielsweise vor einer Operation durchgeführt, um die schwitzenden Areale besser zu erkennen.
Behandlung
Lässt sich die Ursache nicht ermitteln oder behandeln, stehen neben Basismaßnahmen (siehe "Ihre Apotheke empfiehlt") verschiedene Möglichkeiten zur Auswahl, die Schweißbildung zu reduzieren:
- Medikamente. Tabletten vermögen die Schweißbildung am gesamten Körper in begrenztem Ausmaß zu reduzieren, sind jedoch wegen erheblicher Nebenwirkungen wenig in Gebrauch. Eingesetzt werden Anticholinergika wie Methantheliumbromid (z. B. Vagantin®) oder Bornaprin (z. B. Sormodren®).
- Schwachstromtherapie. Sind lediglich Handteller oder Fußsohlen betroffen, ist oft eine Behandlung mit schwachem Strom (Iontophorese, auch Iontopherese) erfolgreich. Dabei taucht die Patient*in mehrmals pro Woche Hände oder Füße in ein salzhaltiges Wasserbad, durch das Gleichstrom (10–15 mA) geleitet wird.
- Botulinumtoxin. Zur Therapie von verstärktem Achselschweiß eignen sich Spritzen mit stark verdünntem Botulinumtoxin (Botox®). Eine gelegentliche Wiederholung ist erforderlich, frühestens jedoch nach einem halben Jahr.
- Schweißdrüsenentfernung. Ist nur die Achselregion betroffen, besteht auch die Möglichkeit einer Schweißdrüsenabsaugung (Suktionskürrettage), die sich ambulant durchführen lässt.
- Sympathektomie (endoskopisch transthorakale Sympathektomie, ETS). Bei diesem Verfahren wird der Teil des Grenzstranges (Truncus sympathicus), der für die Regulation der Schweißdrüsen in der Achselhöhle und der Hände zuständig ist, entfernt. Die minimal-invasive Operation wird unter Vollnarkose durchgeführt und bessert die Symptome erheblich. Als komplikationsreiches Verfahren bleibt sie jedoch auf Fälle beschränkt, die sich nicht anders behandeln lassen. Häufigste Komplikation ist das kompensatorische Schwitzen an anderen Hautarealen wie Rücken, Bauch oder Schritt, das in bis zu 85 % der Fälle auftritt.
Prognose
Übermäßiges Schwitzen ist ein kosmetisches Problem, was jedoch bei starkem Ausmaß einen erheblichen Einfluss auf die Lebensqualität der Betroffenen haben kann. Der Verlauf der Erkrankung ist individuell verschieden. Operative Verfahren wie die Entfernung der Schweißdrüsen oder die Sympathektomie sind meist effektiv und dauerhaft wirksam.
Ihre Apotheke empfiehlt
Was Sie selbst tun können
- Schwitzen reduzieren. Bei normalem Schwitzen an einzelnen Körperregionen helfen meist handelsübliche kosmetische Produkte (z. B. Deo-Roller, Deosprays) oder spezielle Fußpflegeprodukte wie Fußpuder, -sprays oder Ähnliches (Gehwol®, Allgäuer Latschenkiefer, Hidrofugal®). Allzu aggressiv sollte man die örtliche Therapie jedoch nicht betreiben, da sonst die normale Hautflora geschädigt wird.
- Antitranspiranzien mit Aluminiumsalzen hemmen die Schweißproduktion. Aluminiumhaltige Deos waren lange in der Kritik, weil man ihnen eine krebsfördernde Wirkung zuschrieb. Aktuelle Studien konnten einen solchen Effekt aber nicht nachweisen.
- Deodoranzien mit Wirkstoffen wie Chlorhexidin oder Triclosan wirken der bakteriellen Zersetzung des Schweißes entgegen und reduzieren auf diese Weise den unangenehmen Geruch.
- Reichen handelsübliche Produkte nicht aus, sind in der Apotheke Präparate mit Methenamin (z. B. in Antihydral® Salbe) oder Gerbstoffen (z. B. in Tannolact® Puder) erhältlich. Zur Behandlung übermäßigen Achselschweißes hat sich 10- bis 30%ige Aluminiumchloridlösung bewährt, deren Anwendung langfristig zur Verkleinerung der Schweißdrüsen führt. Die Achselhöhlen werden zunächst täglich, dann zwei- bis dreimal pro Woche behandelt, wobei die Lösung am besten mittels Zerstäuber aufgebracht wird. Anfänglich kann es zu leichten Hautreizungen kommen, die aber meist wieder abklingen.
- Geruch bekämpfen. Wer unter stark riechendem Achselschweiß leidet, profitiert oft von einer Achselrasur: Auf der glatten Haut sammeln sich weniger geruchsbildende Bakterien. Parfümhaltige Deos überdecken unangenehmen Geruch nur. Ob diese den gewünschten Effekt erzielen, ist abhängig von der Intensität des Schweißgeruchs.
- Kleidung anpassen. Bei vermehrter Schweißproduktion empfiehlt sich das Tragen atmungsaktiver Textilien, z. B. aus Baumwolle oder Gore-Tex®. Schichtweise nach dem Zwiebelprinzip getragene Kleidung ermöglicht eine rasche Anpassung an das jeweilige Wärmebedürfnis.
- Abhärten. Regelmäßiges Wechselduschen und Ausdauersport trainieren den Körper, mit schweißtreibenden Reizen besser umzugehen.
- Schweißtreibende Ernährung meiden. Da koffeinhaltige Getränke, Alkohol, scharfe Gewürze und üppige Mahlzeiten die Schweißproduktion verstärken können, lohnt sich ein Versuch, auf diese Auslöser zu verzichten. Übergewichtige Menschen verlieren oft ihre vermehrte Schweißneigung, wenn sie ihr Gewicht normalisieren.
Komplementärmedizin
Betroffene befinden sich oft in einer Art Teufelskreis: Ihnen sind die Schweißausbrüche derart unangenehm, dass sie aus Angst davor erst recht anfangen zu schwitzen. In der Komplementärmedizin steht neben der eigentlichen "Schweißbekämpfung" deshalb auch die Klärung psychischer Faktoren im Vordergrund.
Hydrotherapie. Empfehlenswert sind Umschläge mit kaltem Wasser, die alle 5 Minuten gewechselt werden. Gegen Schweißfüße hilft ein Fußbad mit Salbei oder Tomatensaft (0,5 l Saft auf 5 l Wasser).
Pflanzenheilkunde. Eine traditionelle Pflanze gegen Schweißbildung ist Salbei in Form von Tee (3–4 Tassen täglich) oder Fertigpräparaten (z. B. Salus® Salbei-Tropfen, Salvysat® Bürger).Salbei hemmt erwiesenermaßen die Schweißproduktion, wobei die Wirkung erst nach einigen Tagen eintritt. Bei leichterer Schweißneigung helfen Gerbstoffbäder oder Gerbstoffpuder aus Eichenrinde, z. B. in Fertigpräparaten wie Tannolact® Pulver oder Tannosynt® flüssig. Ebenfalls zur äußerlichen Anwendung eignet sich ein Sud aus den Blättern der Walnuss, hierfür werden 4 EL Blätter mit 1 l Wasser angesetzt, aufgekocht und abgeseiht. Vorsicht: Der Sud färbt Textilien.
Akupunktur. Es liegen positive Erfahrungsberichte vor, wonach die Akupunktur eine vermehrte Schweißneigung lindert; hier ist wohl auch der entspannende Effekt nicht zu vernachlässigen.
Psychotherapie und Entspannungverfahren. Der erste Schritt besteht darin, das eigene Verhalten zu beobachten und – z. B. in Form eines Tagebuchs – zu dokumentieren, in welchen Situationen die Schweißausbrüche gehäuft auftreten. Im nächsten Schritt erlernen die Betroffenen mittels verhaltenstherapeutischer Maßnahmen oder in einer kognitiven Verhaltenstherapie ihr Selbstwertgefühl zu stärken, weniger schnell aus dem Gleichgewicht zu geraten und die Erwartungsangst schrittweise abzubauen, indem sie z. B. Entspannungsverfahren oder Atemtechniken erlernen.

Ob in der Sonne oder im Solarium – unter UV-Einstrahlung werden Endorphine freigesetzt.
Was steckt hinter Bräunungssucht?
Sonnenbaden ohne Ende
Es gibt Menschen, die können gar nicht genug in der Sonne oder im Solarium brutzeln. Nicht immer steckt ein Schönheitsideal dahinter. So manche „Superbräuner*innen“ leiden auch unter einer psychischen Störung, der sogenannten Tanorexie.
Endorphine heben die Laune
Vor etwa 100 Jahren ging es los mit dem Trend: Braun werden galt als schick und war ein Zeichen für Luxus und Freizeit. Mit der zunehmenden Reisefreudigkeit der 60er-Jahre wuchs sich gebräunte Haut immer mehr zum Schönheitsideal aus. Daran hat sich nach wie vor wenig geändert, auch wenn man heute weiß, wie gefährlich UV-Strahlen für die Haut sind.
Doch für manche Menschen ist braun sein mehr als schön sein - sie sind regelrecht süchtig nach UV-Strahlen. Bei einigen erklären Expert*innen das damit, dass beim Sonnenbaden Endorphine ausgeschüttet werden. Diese körpereigenen Botenstoffe lösen Euphorie und Wohlbefinden aus. Bei Gesunden hebt das die Laune, doch in einigen Fällen können die Endorphine zur Entwicklung einer Sucht beitragen.
Wird der Wunsch, sich zu bräunen, zwanghaft, spricht man von einer sogenannten Tanorexie. Bei dieser psychischen Störung nutzen Erkrankte jede Möglichkeit, sich zu bräunen, sei es durch die natürliche Sonne oder im Solarium. Einige helfen auch mit Bräunungstabletten nach und sind vom Scheitel bis zur Fußsohle gefärbt. Rund 250 000 Frauen und Männer in Deutschland sollen von einer Tanorexie betroffen sein, sagt der Psychiater Prof. Bernhard Baune.
Störung der Körperwahrnehmung
Bei der Tanorexie handelt sich wie bei der Magersucht (Anorexie) um eine Störung des Körperschemas: Die eigene Wahrnehmung stimmt nicht mit der Fremdwahrnehmung überein. Betroffene empfinden ihre Haut selbst dann noch als zu blass, wenn sie bereits stark gebräunt ist. Dass ihre Haut dadurch schneller altert und das Hautkrebsrisiko steigt, blenden sie meist aus oder leugnen es.
Eine Aufklärung über die gesundheitlichen Risiken bringt deshalb meist wenig. Zwar ist es wichtig, die Gefahr von Hautkrebs zu thematisieren. Bei manchen führt auch die Simulation der Hautalterung anhand eigener Fotos zu Entsetzen und einem Umdenken. In der Mehrzahl der Fälle benötigen die Betroffenen jedoch psychotherapeutische Hilfe.
Verhaltenstherapie hilft
Die Behandlung bei Tanorexie orientiert sich an Methoden der Suchttherapie, insbesondere die Verhaltenstherapie wird dazu eingesetzt. Ähnlich wie bei der Magersucht ist es das Ziel, das gestörte Körperbild zu verändern, wodurch auch das Suchtverhalten eingedämmt werden soll.
Wichtig ist dabei, das Kind nicht mit dem Bade auszuschütten, meint der Experte. Zwar sollen die Patient*innen lernen, helle Haut als Erfolg zu sehen. Die Therapie darf aber nicht dazu führen, dass sie eine Photophobie entwickeln und gar nicht mehr in die Sonne gehen.
Quelle: Ärztezeitung