Gesundheit heute
Aufbau und Funktion von Schulter und Oberarm
Der menschliche Arm ist über den Schultergürtel, der aus Schlüsselbein (Clavicula) und Schulterblatt (Scapula) besteht, am Brustkorb aufgehängt. Vorne ist der Schultergürtel über ein Gelenk zwischen Schlüsselbein und Brustbein (Sternum), dem Sternoclaviculargelenk, mit dem Brustkorb verbunden. Hinten befestigen starke Muskeln das Schulterblatt am Rumpf. Das Gelenk zwischen einem äußeren Fortsatz des Schulterblatts, der die Schulterhöhe (Schulterecke, Acromion) bildet, und dem Schlüsselbein heißt Schultereckgelenk oder Acromioclaviculargelenk (ACG).
Das Schultergelenk ist ein typisches Kugelgelenk; es befindet sich zwischen Oberarmkopf und Schultergelenkpfanne (Glenoid). Letztere ist sehr flach, wird aber durch einen Faserknorpelring, die Schultergelenklippe, vergrößert und vertieft. Zusätzlich halten die Gelenkkapsel und mehrere Bänder den Oberarmkopf in der Gelenkpfanne, unterstützt durch einen kräftigen Mantel aus Muskeln und Sehnen. Er trägt den Namen Rotatorenmanschette, weil die beteiligten Muskeln es ermöglichen, dass der Arm im Schultergelenk rotieren kann. Dieser Weichteilmantel spielt eine wichtige Rolle für die Beweglichkeit und Stabilität von Schulter und Oberarm. Aus diesem Grund gehören zur Diagnostik von Erkrankungen und Verletzungen in diesem Bereich neben Röntgen meist auch Ultraschall oder Kernspin, weil sich nur mit diesen Verfahren auch die Weichteile darstellen lassen.

Regelmäßiges Dehnen ist wichtig für den Körper. Ob man es beim Training oder zwischendurch macht, ist unerheblich.
7 Sport-Mythen unter der Lupe
Von Kältespray bis Magnesium
Was bringt Magnesium bei Muskelkrämpfen? Sollte man vor dem Sport präventiv NSAR nehmen? Und wann ist Dehnen sinnvoll? Um Sport und Gesundheit ranken sich viele Mythen. Ein Mediziner spricht Klartext, was davon stimmt.
- Dehnen ist gesund. Die einen schwören auf Dehnen vor dem Sport, die anderen machen das lieber nach dem Training. Für den Sportmediziner und Orthopäden Dr. Patric Behr ist Dehnen generell sinnvoll und der Zeitpunkt unbedeutend. Wichtig ist nur, dass überhaupt regelmäßig gedehnt wird – ob in Zusammenhang mit einem Training oder zwischendurch ist dabei egal.
- Magnesium hilft gegen Muskelkrämpfe. Muskelkrämpfe liegen in den meisten Fällen nicht am Magnesiummangel, sagt Dr. Behr. Eher ist der Muskel nicht richtig trainiert oder sogar verkürzt. Zudem können Muskelkrämpfe neurogen getriggert sein – also Beschwerden im Rücken können Muskelkrämpfe im Unterschenkel auslösen. In all diesen Fällen hilft Magnesium nicht. Eine gezielte Zufuhr ist nur in speziellen Fällen sinnvoll, etwa bei hohen Ausdauerleistungen in extremer Hitze.
- NSAR vor dem Sport steigert die Leistung. Entzündungshemmende Schmerzmittel sollen die Leistungsfähigkeit steigern und Schmerzen kaschieren. Beides ist nicht sinnvoll und sogar kontraproduktiv. Denn durch ein geringeres Schmerzempfinden steigt die Verletzungsgefahr. Besser ist es, zum Schutz des Organismus regenerierende Nahrungsergänzungsmittel einzunehmen. Dr. Behr empfiehlt dafür z. B. Curcumin.
- Fettverbrennung beginnt erst nach 30 Minuten. Das ist ein Mythos: Denn der Körper verbrennt beim Sport immer Kalorien. Allerdings werden die Fettreserven erst ab einem bestimmten Kalorienverbrauch angezapft. Das kann je nach Verbrauch früher oder später geschehen. Pauschale Zeitangaben machen da keinen Sinn.
- Aufwärmen senkt das Verletzungsrisiko. Das stimmt. Deshalb ist richtiges Aufwärmen so wichtig. Richtig heißt, dass dabei alle Bewegungsmuster der Sportart vorkommen. Über die Dauer lässt sich streiten, bei einer Stunde Sport geht man von ungefähr 10 Minuten aus. Nicht vergessen werden darf, dass am Ende der Belastung die Verletzungsgefahr wieder steigt. Denn dann lässt die Aufmerksamkeit nach und die Muskeln sind müde. Deshalb sollte man in sein Training immer eine Cool-down-Phase integrieren.
- Bringen Tapes im Sport etwas? Wissenschaftliche Beweise gibt es für den Nutzen der Tapes nicht. Manche Sportler*innen berichten dennoch, dass sie Schmerzen reduzieren können und die Stabilität verbessern. Wichtig ist allerdings, dass die Tapes richtig angebracht werden.
- Kälte ist bei Verletzungen sinnvoll. Das ist richtig, weshalb Kälte (Eis) auch ein wichtiger Bestandteil der bekannten PECH-Regel bei geschlossenen Verletzungen ist. Kälte reduziert die Schmerzen und wirkt Schwellungen entgegen. Im Idealfall kühlt man sofort. Besser als Eissprays ist ein Eiswasser-Schwann. Denn Eis-Sprays können zu Verbrennungen auf der Haut führen.
Quelle: medscape