Gesundheit heute

Akutmanagement von Sportverletzungen

Die Behandlung einer Sportverletzung beginnt möglichst unmittelbar nach dem auslösenden Ereignis, also noch bevor ein Arzt die Therapie übernimmt. Sie folgt den Schritten des P.E.C.H.-Schemas.

Die Maßnahmen nach dem P.E.C.H.-Schema leiten die Akuttherapie ein. Die Diagnose durch den Arzt entscheidet dann über die weitere Behandlungsstrategie. Um Komplikationen zu vermeiden, ist es wichtig, dass die ärztliche Versorgung möglichst zeitnah beginnt.

Konservative Therapie. Sofern keine operativen Maßnahmen erforderlich und größere Komplikationen unwahrscheinlich sind, stützt sie sich auf:

  • Sportpause so lange, bis die Beschwerden im Alltag verschwunden sind
  • (Teil)Ruhigstellung und Entlastung, z. B. mittels Bandage, Tapeverband oder Schiene
  • Medikamentöse Therapie
  • Physikalische Therapie, z. B. Elektrotherapie, Ultraschalltherapie, pulsierende Signaltherapie oder Lasertherapie, zur Beschleunigung der körpereigenen Regeneration durch Stoffwechselaktivierung; gegebenenfalls zusätzlich passive Bewegungsübungen im Rahmen der Physiotherapie
  • Ärztliche Kontrolle des Heilungsverlaufs.

Sondertext: Medikamente bei Sportverletzungen

Von: Dr. med. Arne Schäffler in: Gesundheit heute, herausgegeben von Dr. med. Arne Schäffler. Trias, Stuttgart, 3. Auflage (2014). Überarbeitung und Aktualisierung: Dr. med. Sonja Kempinski
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Wirkstoffpflaster richtig anwenden

Wirkstoffpflaster richtig anwenden

Auf Unverträglichkeiten achten

Medizin zum Aufkleben: Wirkstoffpflaster geben den Wirkstoff direkt an die Haut und ins Blut ab und schonen damit Magen und Darm. Warum sie dennoch Unverträglichkeiten hervorrufen können.

Langanhaltende Wirkung

Sobald wir ein Wirkstoffpflaster auf eine Körperstelle aufgetragen haben, dringt der Wirkstoff in die Haut ein. Von dort gelangt er über die kleinen Blutgefäße in den Blutkreislauf und schließlich zum Wirkungsort. Dies dauert einige Zeit, sodass viele Arzneistoffpflaster erst nach mehreren Stunden ihre Wirkung entfalten. Dafür geben sie den Wirkstoff langsam und über einen längeren Zeitraum an den Körper ab. Geeignet sind die Pflaster insbesondere für Reisende, die aufgrund der Zeitumstellung ihre Tabletten nur schwer einnehmen können. Auch Demenz-Patient*innen können von dieser Arzneimittelform profitieren. Beliebt sind Wirkstoffpflaster besonders bei der Behandlung von Schmerzen, beispielsweise bei Sportverletzungen.

Pflaster-Klebstoff kann Hautirritationen hervorrufen

Wie bei Arzneimitteln in Form von Tabletten oder Lösungen können auch Wirkstoffpflaster Unverträglichkeiten oder Nebenwirkungen auslösen. Bereits die Klebestoffe der Pflaster führen bei einigen Patienten zu Hautirritationen und Juckreiz, bemerkt Heidi Günther, Apothekerin bei der Barmer. „Vor allem Allergiker sollten mit einem Arzt oder Apotheker sprechen, bevor sie Wirkstoffpflaster verwenden“, rät die Pharmazeutin.

Bei Zweifeln Apotheker*in um Rat fragen


Auch der Wirkstoff selbst kann unerwünschte Wirkungen im Körper hervorrufen. Die Form des Arzneimittels spielt dabei keine Rolle. „Wer empfindlich auf einen Wirkstoff reagiert, bei dem werden auch Arzneimittelpflaster Nebenwirkungen hervorrufen. Die Patient*innen reagieren hier genauso empfindlich wie bei der Einnahme von Tabletten“, erklärt Günther.

Quelle: Barmer

Von: Julia Schmidt; Bild: Image Point Fr/Shutterstock.com