Gesundheit heute
Die medizinischen Fachgebiete Nephrologie und Urologie
Die Nephrologie ist ein Teilgebiet der Inneren Medizin. Der Nephrologe beschäftigt sich mit der Diagnose und der nicht chirurgischen Behandlung von Krankheiten der Nieren. Die Mehrzahl der Patienten mit Nierenerkrankungen wird jedoch von ihrem Internisten, Allgemein- oder Hausarzt betreut.
Die Urologie gehört zu den chirurgischen Disziplinen. Auch der Urologe befasst sich mit Diagnose und Therapie von Krankheiten der Nieren und der ableitenden Harnwege, jedoch stehen für ihn chirurgische Therapiemöglichkeiten, die operative Entfernung von Tumoren oder Steinen der ableitenden Harnwege im Vordergrund. Ferner ist der Urologe der Spezialist für Krankheiten der männlichen Geschlechtsorgane. Einige urologische Krankheiten werden, wenn sie Frauen betreffen, auch vom Frauenarzt diagnostiziert und behandelt (insbesondere die Harninkontinenz).

Blasenentzündungen sind vor allem bei Frauen ein häufiges Problem.
Mittel gegen Blasenentzündung?
Wirkstoff im Test
Wäre es nicht schön: Ein Mittel, das Blasenentzündung verhindert? Das verspricht Uro-Vaxom®. Doch funktioniert es auch?
Training für das Immunsystem
Das Prinzip von Uro-Vaxom® ähnelt dem einer Impfung: Das Immunsystem soll auf die Erreger trainiert werden, die eine Blasenentzündung auslösen. Das Medikament wird täglich in Form einer Tablette eingenommen. Uro-Vaxom® enthält abgetötete Bakterien, die E. coli-Bakterien. Abgetötet sind E. coli harmlos, lebend sind die Bakterien einer der häufigsten Verursacher einer Blasenentzündung. Das Immunsystem soll die abgetöteten Erreger erkennen und damit gegen eine zukünftige Infektion besser gewappnet sein. Das klingt plausibel – doch wie ist die Wirkung?
Unklare Wirkung
Das Online-Magazin medizin-transparent hat sechs Studien zu Uro-Vaxom ausgewertet. Das Ergebnis: Vielleicht hilft Uro-Vaxom®, aber nicht sonderlich stark. In den Studien wurden Personen, die Uro-Vaxom® regelmäßig einnahmen, mit Personen verglichen, die ein Placebo bekamen. Über 6 Monate haben dabei 54 Patient*innen aus der Placebo-Gruppe eine Blasenentzündung bekommen, aus der Uro-Vaxom®-Gruppe 42 Personen. Auf den ersten Blick verhindert das Medikament also 12 von 100 Blasenentzündungen. Doch ganz so klar ist die Wirkung nicht. Zum einen weisen einige Studien Mängel auf, beispielsweise weil nicht alle Teilnehmenden berücksichtigt wurden. Und zum anderen zeigte die Studie mit den meisten Teilnehmenden keine Wirkung von Uro-Vaxom®. Falls das Mittel wirkt, dann eher schwach.
Cranberries und viel Trinken
Wiederkehrende Blasenentzündungen sind vor allem bei Frauen häufiger. Sicher lassen sich neu auftretende Entzündungen nur mit Antibiotika verhindern. Das bringt allerdings Nachteile mit sich. Neben ernsten Nebenwirkungen bei dauerhafter Einnahme von Antibiotika fördert der breite Einsatz von Antibiotika, dass Krankheitserreger resistent werden.
Betroffene Frauen haben aber weitere Möglichkeiten: Zum einen deuten Studien an, dass Cranberry-Präparate helfen könnten. Zum anderen könnten häufiges Trinken sowie das Entleeren der Blase nach dem Sex Entzündungen verhindern. Die Idee ist, dass die Bakterien „ausgespült“ werden. Eine Wirkung dafür ist nicht nachgewiesen, es spricht allerdings nichts dagegen, es zu versuchen.
Quelle: Medizin Transparent