Gesundheit heute

Metabolisches Syndrom

Insulinresistenz und die damit verbundene anfängliche Überproduktion von Insulin (später eingeschränkte Insulinproduktion) sind nicht nur für die Entwicklung eines Typ-2-Diabetes verantwortlich, sie sind auch wesentlich an einem vielschichtig veränderten Stoffwechselmuster beteiligt, das als Metabolisches Syndrom (MSY) zusammengefasst wird. Nach Definition der WHO liegt ein metabolisches Syndrom vor, wenn mindestens zwei der folgenden Kriterien erfüllt sind:

  • Bauchbetontes Übergewicht („Apfelform“)
  • Erhöhte Triglyzeridwerte
  • Vermindertes „gutes“ HDL-Cholesterin
  • Bluthochdruck
  • Erhöhter Blutzucker.

Jeder dieser Faktoren allein begünstigt das metabolische Syndrom, jedoch treten sie meist gemeinsam auf und verstärken ihre Wirkung untereinander – und zwar in einem solchen Maße, dass Übergewicht, erhöhte Blutfettwerte, Bluthochdruck und erhöhter Blutzucker von den Medizinern als tödliches Quartett bezeichnet werden.

Hinter dem metabolischen Syndrom verbirgt sich ein vielschichtiges Geschehen, bei dem sich die einzelnen Faktoren gegenseitig bedingen bzw. verstärken und nicht nur zu Diabetes führen können, sondern auch zu Arteriosklerose sowie zu deren Folgeerkrankungen Herzinfarkt, Schlaganfall und peripherer arterieller Verschlusskrankheit (pAVK).

Therapie. Wichtigste Maßnahme ist es, Risikofaktoren wie das Rauchen auszuschalten, das Körpergewicht dauerhaft zu normalisieren und sich regelmäßig zu bewegen. Wichtigste Maßnahme ist es, Risikofaktoren wie das Rauchen auszuschalten, das Körpergewicht dauerhaft zu normalisieren und sich regelmäßig zu bewegen. Diese Maßnahmen bewirken insbesondere eine Absenkung der Triglyceride sowie einen Anstieg des HDL-Cholesterins.

Reicht dies nicht aus, sind abhängig vor allem vom kardiovaskulären Risikoprofil des Patienten Medikamente indiziert. Statine sind Therapie der Wahl, Sie verzögern vor allem bei sehr ungünstigem Risikoprofil das Voranschreiten der Folgeerkrankungen.

Werden Diabetes mellitus oder der Bluthochdruck manifest, sind diese ebenfalls therapiepflichtig.

Prognose

Menschen mit Metabolischem Syndrom drohen über kurz oer lang Herzinfarkt, Herzschwäche und Schlaganfall. Diese schweren Krankheiten beeinträchtigen nicht nur die Lebensqualität sondern sind bei mehr als der Hälfte der Patienten auch die Todesursache.

Von: Dr. med. Arne Schäffler, Dr. Nicole Schaenzler in: Gesundheit heute, herausgegeben von Dr. med. Arne Schäffler. Trias, Stuttgart, 3. Auflage (2014). Überarbeitung und Aktualisierung: Dr. med. Sonja Kempinski
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Sicher für Schlaf und Psyche

Beim Intervallfasten wird streng nach der Uhr gegessen.

Sicher für Schlaf und Psyche

Intervallfasten

Viele Übergewichtige setzen zum Abnehmen auf Intervallfasten. Diese Methode wird zuweilen kritisch beäugt. So gab es Hinweise, dass das zeitlich begrenzte Essen Schlaf und Stimmung verschlechtern könnte. Doch das ist offenbar nicht der Fall.

Essensfenster statt Verzicht auf bestimmte Lebensmittel

Beim Intervallfasten verzichten Menschen phasenweise auf die Nahrungsaufnahme, um dadurch Kalorien einzusparen. Es gibt verschiedene Formen, z. B.  jeden zweiten Tag oder an zwei Tagen pro Woche zu fasten. Am beliebtesten ist allerdings die 16:8-Methode. Dabei wird 16 Stunden nichts gegessen, danach ist acht Stunden lang die Nahrungsaufnahme wieder erlaubt.

Wie sich das 16:8-Fasten auf Schlaf und Psyche auswirkt, untersuchten US-amerikanische Forschende an 197 übergewichtigen Männern und Frauen. Sie wurden in vier Gruppen eingeteilt. Gruppe A ernährte sich mit einem mindestens 12 Stunden dauernden Essensfenster normal. Die anderen drei Gruppen machten Intervallfasten mit einem jeweils achtstündigen Essensfenster, entweder mit frühem Beginn ab 10:00, mit spätem Beginn ab 13:00 oder nach freier Wahl.

Kein Einfluss auf Schlaf und Stimmung

Die Studie dauerte insgesamt 12 Wochen. Vorher und danach wurden bei allen Teilnehmenden Schlaf, Stimmung (z. B. Depression, Angst, Stress) und Lebensqualität gemessen. Es stellte sich heraus, dass sich die vier Gruppen in diesen Punkten nicht unterschieden, das Fasten also keinerlei Einfluss darauf hatte. Das war auch unabhängig davon, zu welchen Zeitpunkt gefastet wurde.

Die hier und dort diskutierten Befürchtungen sind offenbar unbegründet: Diesen Ergebnissen zufolge hat Intervallfasten keine negativen Auswirkungen auf die Psyche. Was also den Schlaf und die Stimmung angeht, können abspeckwillige Erwachsene unbesorgt intervallfasten, schlussfolgern die Autor*innen.

Quelle: JAMA Network open

Von: Dr. med. Sonja Kempinski; Bild: mauritius Images / Florin Lupsa / Alamy / Alamy Stock Photos