Gesundheit heute

Aufbau und Funktion der Lymphgefäße

Als Lymphe (wörtlich „klares Wasser“) wird die in den Lymphgefäßen fließende wässrige hellgelbe Flüssigkeit bezeichnet. Sie transportiert Eiweiße, Fette, Wasser und Immunzellen. Sie passiert dabei die Lymphknoten und fließt über einen zentralen Sammelleiter, den Ductus thoracicus in der Nähe des Herzens in das Venensystem. Das Lymphgefäßsystem ähnelt dem venösen System und ergänzt dieses. Es hat zwar nur eine geringere Transportkapazität, übernimmt dafür aber in seinen Schaltstellen, den Lymphknoten, eine zentrale Rolle in der Abwehr und bei der Beseitigung von Krankheitserregern, lokalen Entzündungsprozessen und entarteten Krebszellen.

Die Lymphknoten haben deshalb eine Schlüsselrolle in der Diagnostik chronischer Entzündungsprozesse, v. a. aber von gut- und bösartigen Tumorerkrankungen.

Von: Dr. med. Arne Schäffler, Dr. med. Dieter Simon in: Gesundheit heute, herausgegeben von Dr. med. Arne Schäffler. Trias, Stuttgart, 3. Auflage (2014). Überarbeitung und Aktualisierung: Dr. med. Sonja Kempinski
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Blutdruck-Therapie senkt Demenzrisiko

Einen Bluthochdruck sollte man auch im Alter nicht auf die leichte Schulter nehmen.

Blutdruck-Therapie senkt Demenzrisiko

Auch im Alter wichtig

Auch bei alten Menschen sollte man eine optimale Blutdruckkontrolle anstreben. Denn wenn bei ihnen eine Hypertonie gut eingestellt ist, entwickeln sie seltener eine Demenz.

Bei hohem Blutdruck droht Demenz

Ein zu hoher Blutdruck im mittleren Lebensalter gilt als Risikofaktor für eine spätere Demenz. Ob eine schlechte Blutdruckeinstellung auch bei Senior*innen gefährlich für das Gehirn ist, haben jetzt australische Forschende untersucht.

Sie durchforsteten dafür 17 Studien und analysierten die Krankendaten von knapp 35 000 Menschen über 60 Jahren. Diese wurden in drei Gruppen eingeteilt: Blutdruckgesunde Menschen, Menschen, die einen behandelten Bluthochdruck hatten und untherapierte Menschen mit Bluthochdruck. Die mittlere Nachbeobachtungszeit betrug 4,3 Jahren, der Fokus lag auf der Entwicklung einer Demenz.

Kein höheres Demenzrisiko als Gesunde

Es stellte sich heraus, dass Personen mit unbehandeltem Bluthochdruck ein um 42 Prozent höheres Demenzrisiko hatten als die gesunden Menschen. Auch gegenüber den Personen, deren Blutdruck mit Medikamenten eingestellt war, war das Risiko der Unbehandelten erhöht – und zwar um immer noch 26 Prozent. Behandelte Hochdruckkranke unterschieden sich dagegen in ihrem Demenz-Risiko nicht von Gesunden, wie die Berechnung ergab.

Alter, Geschlecht und der Blutdruck zu Beginn der Studie beeinflussten die Entwicklung einer Demenz nicht. Das Fazit der Wissenschaftler*innen: Auch im fortgeschrittenen Alter sollte der Blutdruck konsequent therapiert werden. Denn die Blutdruckkontrolle scheint auch bei alten Menschen eine wichtige Möglichkeit zu sein, einer Demenz vorzubeugen.

Quelle: Ärztezeitung

Von: Dr. med. Sonja Kempinski; Bild: mauritius images / Perfect Wave