Gesundheit heute
Darmkrebs
Darmkrebs (Kolorektales Karzinom): Zweithäufigster bösartiger Tumor in den Industriestaaten. Pro Jahr erkranken in Deutschland 67.000 Menschen; etwa jeder Vierte stirbt daran. Darmkrebs kommt besonders häufig im Alter zwischen 50 und 79 Jahren vor, bei Männern häufiger als bei Frauen. Das Darmkrebsrisiko beträgt für die Normalbevölkerung etwa 6 %, bei Risikogruppen (z. B. mit genetischer Disposition) beträgt es bis zu 15 % und bei einigen seltenen vererbten Formen sogar 100 %.
Darmkrebs verursacht zunächst meist keine bzw. uncharakteristische Symptome und wird deshalb oft erst im fortgeschrittenen Stadium erkannt. Bei frühzeitiger operativer Behandlung und eventuell zusätzlicher Chemo- und Strahlentherapie ist die Prognose gut.
Symptome und Leitbeschwerden
- Veränderungen beim Stuhlgang (wie Verstopfung oder Durchfälle) ohne erkennbare Ursache, besonders verdächtig ist der abrupte Wechsel zwischen beiden (paradoxe Diarrhö)
- Ungewöhnlich viele Winde, typischerweise mit unmerklichem Stuhlabgang ("falscher Freund")
- Blut im Stuhl
- Gewichtsabnahme
- Bauchschmerzen.
Wann zum Arzt
In den nächsten beiden Tagen, wenn
- mehrere der obigen Beschwerden neu auftreten.
Die Erkrankung
Krankheitsentstehung und Risikofaktoren
In den meisten Fällen entwickelt sich ein Darmkrebs aus einem zunächst gutartigen Dickdarmpolypen. Bei 10 % der Darmkrebsfälle sind genetische Faktoren beteiligt, die zu Zellveränderungen (Dysplasien) führen und die Entstehung eines Krebses begünstigen. Die größte Rolle bei der Entstehung spielen aber Begleiterkrankungen und Ernährungsgewohnheiten. Während eine ballaststoffarme, an tierischen Fetten und Eiweißen reiche Ernährung, Übergewicht, Bewegungsmangel sowie langjähriger Nikotin- und Alkoholkonsum das Risiko erhöhen, schützt eine fett- und fleischarme, ballaststoffreiche Ernährung vor Darmkrebs. Eine Studie hat ergeben, dass mehr als 7 Gläser Alkohol pro Woche das Darmkrebs-Risiko bereits um 60 % ansteigen lassen. Auch lange bestehende entzündliche Darmerkrankungen erhöhen das Risiko, insbesondere die Colitis ulcerosa, sowie bei der Frau Krebserkrankungen von Brust, Eierstöcken und Gebärmutter.
Übergewicht, v. a. ein vermehrter Taillenumfang scheint bei der Dickdarmkrebsentstehung ebenfalls eine Rolle zu spielen. Studien geben Hinweise darauf, dass die von Fettzellen abgegebenen Substanzen eine Krebsentstehung begünstigen. Deshalb ist es sinnvoll, auf ein normales Körpergewicht und insbesondere auf den Taillenumfang zu achten, um der Erkrankung vorzubeugen.
Lokalisation
Der Arzt unterscheidet beim Darmkrebs zwischen Kolonkarzinom (Dickdarmkrebs, 40 % der Fälle, je hälftig den S-förmigen Dickdarm und den weiter oben liegenden Dickdarm betreffend) und Rektumkarzinom (Mastdarmkrebs, 60 % der Fälle). Letzteres liegt vor, wenn der Krebs sich im Anus oder maximal 16 cm aufwärts befindet. 90 % der Darmkrebse gehen von den Drüsenzellen der Schleimhaut aus. Die übrigen 10 % entstehen aus anderen Zelltypen der Schleimhaut (für diese gilt das im Folgenden besprochene therapeutische Vorgehen nur zum Teil).
Komplikationen
Mit zunehmendem Wachstum des Darmkrebses beginnt dieser häufig zu bluten – manchmal hat ein Patient zum Zeitpunkt der Diagnose literweise Blut verloren. Weitere Komplikationen sind Darmverschluss und Darmwanddurchbruch (Perforation) mit Gefahr einer Bauchfellentzündung (Perforationsperitonitis). Manchmal breitet sich der Krebs durch infiltrierendes Wachstum auch direkt in die Nachbarorgane aus, z. B. in Blase und weibliche Geschlechtsorgane. Oder Tumorzellen werden über Lymph- und Blutgefäße in andere Organe verschleppt und wachsen dort zu Tochtergeschwülsten (Metastasen) heran. Von Metastasen werden vor allem benachbarte Lymphknoten oder die Leber befallen. Oftmals führen erst eingetretene Komplikationen wie massiver Blutabgang im Stuhl, ein Darmverschluss oder die Entdeckung von Metastasen zur Diagnose.
Diagnosesicherung
Bei Verdacht auf Darmkrebs untersucht der Arzt zunächst den Stuhl auf verborgenes Blut (Stuhluntersuchung) und tastet den Enddarm aus.
Stuhluntersuchungen
Der Nachweis von okkultem Blut im Stuhl erfolgt mit einem immunologischen Verfahren (i-FOBT oder i-FOB-Test) (Hämoccult®-Test). Der immunologische Test weist menschliches Hämoglobin, also den körpereigenen Farbstoff des Blutes nach. Ist der Test positiv, so kann das auf einen (blutenden) Tumor im Darm hinweisen. Möglicherweise stammt das Blut aber auch aus anderen Quellen, z. B. aus einer Magenschleimhautentzündung, Hämorrhoiden, aus Zahnfleischverletzungen oder bei Frauen durch Blutspuren während der Menstruation. Ein positiver Stuhltest muss immer abgeklärt werden, in der Regel mit einer Darmspiegelung.
Zwar weist der Test nur blutende Krebsgeschwüre nach, dafür ist aber weder gefährlich noch aufwändig.
Hinweise zur Testdurchführung: Bei Zahnfleisch- und Nasenbluten oder bei Frauen während der Menstruation wird der Test verschoben.
Weitere Stuhltests. Neuere Tests weisen genetische Veränderungen an Erbgut-Fragmenten im Stuhl (DNA-Stuhltests) oder ein Enzym nach, das in entarteten Zellen besonders häufig vorkommt (Tumor-M2-Pyruvatkinasetest). Überdiagnosen sind bei beiden Verfahren so häufig, dass diese Stuhltests zur Früherkennung als nicht geeignet gelten.
Austasten des Enddarms
Bei dieser klassischen Methode führt der Arzt einen Finger durch den After ein und tastet das untere Ende des Dickdarms aus. Zur Früherkennung ist die Tastuntersuchung des Enddarms ungenau, weil viele Darmtumore höher sitzen – trotzdem werden mit dieser Methode jährlich viele Tausend Mastdarmkrebsfälle entdeckt.
Darmspiegelung
Auch bei fehlendem Blutnachweis im Stuhltest und normalem Befund der Tastuntersuchung des Enddarms schließt sich bei weiter bestehendem Verdacht in jedem Fall eine Darmspiegelung an. Nur wenn dies nicht möglich ist, wird auf eine indirekte Darmuntersuchung wie Kolon-Doppelkontrast, CT oder Kernspin oder auch eine Kapselendoskopie zurückgegriffen.
Koloskopie (große Darmspiegelung). Die endoskopische Darmspiegelung (Koloskopie), bei der der gesamte Dickdarm gespiegelt wird, ist aussagefähiger als die Tastuntersuchung des Enddarms. Häufig stößt der Arzt bei der Untersuchung auf Vorwölbungen der Schleimhaut (Polypen). 95 % dieser Polypen erweisen sich bei der späteren feingeweblichen Untersuchung im Labor als gutartig. Bei 5 % befinden sich aber im Zentrum des Polypen entartete Zellen, also ein beginnender Darmkrebs, weshalb Polypen grundsätzlich in ihrer Gesamtheit entfernt werden.
Die Bilanz der Früherkennung durch Darmspiegelung in Zahlen: Bei 270 von 1000 Teilnehmern werden Polypen gefunden und abgetragen; bei 6 von 1000 Teilnehmern der Untersuchung wird ein Darmkrebs entdeckt. Die Treffsicherheit des Verfahrens ist gut; nur etwa 10 % der Polypen und damit auch nur wenige Krebsfälle werden übersehen. Experten nehmen an, dass die Darmspiegelung das Risiko, an Darmkrebs zu sterben, um etwa zwei Drittel verringert.
Ganz risikofrei ist die Untersuchung aber nicht: Bei einer von 2000 Darmspiegelungen kommt es zu einer Verletzung oder Blutung, die eine Einlieferung ins Krankenhaus oder eine Operation erfordert. Einer von 1000 Patienten leidet an unerwünschten Nebenwirkungen des Beruhigungsmittels. Insgesamt ist die Früherkennungsuntersuchung durch die Darmspiegelung zwar belastend und auch nicht ganz risikolos, wegen der Schwere der möglicherweise verhinderten Erkrankung aber dennoch zu empfehlen.
Sigmoidoskopie (Kleine Darmspiegelung). Auch die kleine Darmspiegelung (Sigmoidoskopie) wird zur Früherkennung eingesetzt. Untersucht werden die letzten 50–60 cm des End- und Dickdarms. Jedoch werden dabei im Vergleich zu der den ganzen Dickdarm spiegelnden Koloskopie (Darmspiegelung) ein Drittel der Krebsfälle übersehen, entsprechend niedriger ist die Aussagekraft.
Kapselendoskopie. Auch die Kapselendoskopie ermöglicht einen Blick in das Innere des Darms. Hier schluckt der Patient eine Kapsel mit einer Videokamera, die dann durch den Verdauungstrakt wandert. Auf ihrem Weg funkt die Kamera Bilder aus dem Inneren des Darms auf den Computer des Untersuchers. Auch wenn diese Methode für den Patienten angenehmer erscheint, hat sie in puncto Krebserkennung doch Nachteile: Sie ist weniger genau als eine normale Darmspiegelung, und entdeckte Darmpolypen können nicht direkt abgetragen werden. Die Kapselendoskopie wird daher nur in sehr seltenen Fällen eingesetzt, z. B. wenn der Patient eine Koloskopie ablehnt.
Weitere Untersuchungen
Septin-9-Test. Bei der Entstehung von Darmkrebs spielt die Aktivität des Gens Septin-9 eine wichtige Rolle. Die Aktivität des Gens wird durch sein so genanntes Methylierungsmuster bestimmt. Das bedeutet, dass sich an ein Gen Methylreste anlagern. Je mehr Methylreste ein Gen hat, umso weniger aktiv ist es. Bei vielen Krebsarten finden sich spezifische Methylierungsmuster. Das Septin-9-Gen liegt beispielsweise nur in Darmkrebszellen methyliert vor, aber nicht in gesundem Gewebe. Da der Septin-9-Test eben dieses methylierte Septin-9 nachweist, eignet er sich auch für die Früherkennung von Darmkrebs. Die Wissenschaftler, die den Test überprüften, weisen allerdings darauf hin, dass der Test ungeeignet ist, um Krebsvorstufen oder gutartigen Darmkrebs zu erkennen. Daher ist die Darmspiegelung noch immer die wichtigste Vorsorgemaßnahme.
Untersuchungen nach Tumordiagnose
Bestätigt sich der Tumorverdacht, wird die Ausdehnung des Tumors in weiteren Untersuchungen abgeschätzt. Diese Untersuchung nennen die Ärzte auch Staging. Nach den Ergebnissen des Stagings planen die Ärzte dann die passende Therapie. Zu den Staging-Untersuchungen gehören
- Bauchultraschall zum Ausschluss von Metastasen in der Leber
- Ultraschall durch den Enddarm, um zu erkennen, wie tief sich ein Mastdarmkrebs in die Darmwand ausgedehnt hat
- Spiral-CT
- Blasenspiegelung, gynäkologische Untersuchungen
- Röntgenaufnahme des Brustraums zum Ausschluss von Lungenmetastasen
- Bestimmung des Tumormarkers CEA im Blut als Ausgangswert vor Therapie für die Verlaufskontrolle.
Behandlung
Operative Behandlung
Wann immer möglich, werden der betroffene Darmabschnitt und die regionalen Lymphknoten operativ entfernt.
Beim Dickdarmkrebs entfernen die Ärzte je nach Lage des Tumors die rechte oder die linke Seite des Dickdarms und nähen die verbliebenen Darmenden wieder aneinander. Ein künstlicher Darmausgang ist beim Dickdarmkrebs deshalb nur selten nötig. In der gleichen Operation entfernen die Ärzte auch die zu dem Darm gehörenden Lymphknoten. Sowohl die Lymphknoten als auch der entnommene Darm werden nach der Operation feingeweblich untersucht, um zu prüfen, ob der Tumor auch wie gewünscht im Gesunden entfernt wurde – d. h., ob keine Tumorreste verblieben sind.
Auch beim Mastdarmkrebs gilt es, den Tumor vollständig mitsamt Lymphknoten zu entfernen. Bei ausgedehntem Befall versuchen die Ärzte, den Tumor vor der Operation mit einer Bestrahlung oder Chemotherapie zu verkleinern. Dann lässt er sich leichter entfernen. Ob beim Mastdarmkrebs ein künstlicher Darmausgang nötig wird, hängt von der Lage des Tumors ab. In 85 % der Fälle wird der Schließmuskel erhalten, nämlich immer dann, wenn der Tumor sich im oberen oder mittleren Drittel des Enddarms befindet oder wenn ein im unteren Drittel befindlicher Tumor nur auf die Darmwand beschränkt ist. Liegt der Tumor nahe am Darmausgang oder ist der Krebs sehr weit fortgeschritten, müssen die Ärzte den gesamten Enddarm einschließlich Schließmuskel entfernen und einen künstlichen Darmausgang anlegen.
Sofern keine Metastasen außerhalb der Leber nachweisbar sind und der Primärtumor vollständig entfernt wurde, werden Einzelmetastasen der Leber ebenfalls operativ entfernt.
Behandlung nach der Krebsoperation
Chemotherapie. Liegen viele Metastasen vor oder ist die Leber von Metastasen durchsetzt, wird vom Arzt eine Chemotherapie angeboten. Auch wenn Tumorgewebe in den Lymphknoten nachgewiesen wurde, empfehlen die Ärzte in der Regel eine Chemotherapie. Diese kann den Krebs nicht heilen, aber lebensverlängernd wirken. Übliche Therapieschemata sind Kombinationen aus 5-Fluorouracil, Folinsäure und Oxaliplatin, die meist über ein halbes Jahr in regelmäßigen Abständen per Infusion oder Tabletten verabreicht werden.
Zielgerichtete Therapien. Zusätzlich verordnen die Ärzte manchen Patienten mit fortgeschrittenem Darmkrebs auch sogenannte zielgerichtete Therapien. Ziel dieser Wirkstoffe sind entweder die Tumorzellen selbst oder die Blutgefäße, die den Tumor ernähren.
- So haben beispielsweise Dickdarmkrebszellen häufig Rezeptoren für Wachstumsfaktoren, die das Größerwerden und die Vermehrung der bösartigen Zellen fördern. Einige Medikamente wie z. B. Cetuximab besetzen diese Rezeptoren mit Antikörpern und bremsen so das Tumorwachstum. Ob ein Patient von diesen Wirkstoffen profitiert, testen die Ärzte vor der Therapie an einer Gewebeprobe im Labor. Cetuximab wird wöchentlich über mehrere Monate hinweg als Infusionslösung verabreicht.
- Andere Medikamente mit Antikörpern, wie z. B. Bevacizumab, besetzen die Rezeptoren für Wachstumfaktoren auf den Gefäßen des Tumors. Diese verhindern das Andocken des Wachstumsfaktors und bremsen damit das weitere Aussprossen der Gefäße in das Tumorgewebe. In der Folge wird der Tumor weniger gut mit Sauerstoff und Nährstoffen versorgt und am Weiterwachsen gehindert. Solche Wirkstoffe können zusätzlich zu den Chemotherapiekombinationen das Überleben des Patienten verlängern. Auch Bevacizumab wird als Infusion verabreicht, allerdings in Abständen von 2–3 Wochen.
Bestrahlung. Der Mastdarmkrebs wird nach der Operation oft zusätzlich bestrahlt, da er dazu neigt, vor Ort wiederaufzutauchen. Die Strahlenmenge wir dazu auf mehrere Sitzungen über mehrere Wochen hinweg aufgeteilt, um die Nebenwirkungen der Strahlentherapie (Blasenentzündungen, Bauchschmerzen, Durchfall) möglichst gering zu halten.
Nachsorge
In vielen Fällen folgt nach der Entlassung aus dem Krankenhaus zunächst eine Anschlussheilbehandlung in Rehazentren für 3–4 Wochen, um die notwendige Ernährungsumstellung und den Umgang mit dem künstlichen Darmausgang zu erlernen. Die Betroffenen müssen sich lebenslang in 3 bis 12-monatlichen Abständen untersuchen lassen.
Um ein erneutes Tumorwachstum oder Metastasen frühzeitig zu erkennen, gehört zum regelmäßigen Nachsorgeprogramm die Bestimmung des Tumormarkers CEA im Blut, Darmspiegelungen, Bauchultraschall (insbesondere der Leber), Röntgenuntersuchungen des Brustraums und gegebenenfalls CTs.
Prognose
Die Aussichten sind dann gut, wenn der Tumor im Frühstadium entdeckt und entfernt wird und keine Metastasen vorliegen.
Hat der Tumor bereits die tieferen Darmwandschichten erreicht, kann aber herausoperiert werden, beträgt die 5-Jahres-Überlebensrate beim Dickdarmkrebs 80 % und beim Mastdarmkrebs 45 %. Beim Befall regionaler Lymphknoten oder benachbarter Organe verschlechtert sich die Prognose beim Dickdarmkrebs auf unter 55 %. Sind Fernmetastasen entstanden, leben nach 5 Jahren nur noch 10 % der Erkrankten.
Ihr Apotheker empfiehlt
Was Sie selbst tun können
Ernährung umstellen. Nach einer Darmkrebsoperation sind wochen- bis monatelange Bauchschmerzen und Verdauungsprobleme regelmäßige Komplikationen. Meist hilft es, das Essen auf mehrere kleine Mahlzeiten zu verteilen. Achten Sie besonders darauf, was Sie nicht vertragen, und notieren Sie Ihre Beobachtungen in einem Ernährungstagebuch. Mit der Zeit spielt sich vieles wieder bis zu einem gewissen Grad ein: Die meisten Betroffenen vertragen nicht mehr alles, leben aber trotzdem gut und essen auch wieder mit Freude.
Flüssigkeitsverluste ausgleichen. Bei dünnflüssigem Stuhl eignen sich stille Mineralwässer, Kräuter- und Früchtetees, um den Flüssigkeitsverlust wieder auszugleichen. Ballaststoffe helfen, die Stuhlbeschaffenheit zu steuern, Weizenkleie bindet überschüssiges Wasser im Darm, getrocknete Heidelbeeren wirken stopfend. Frisches Obst und frische Milch sollten Sie bei Durchfällen nur in kleinen Mengen zu sich nehmen. Joghurt hat dagegen einen ausgleichenden Effekt auf die Verdauung; auch Knäcke- und Knusperbrote oder Reiskräcker werden gut vertragen.
Vorsorgeuntersuchungen vereinbaren. Je nach Alter stehen Krankenversicherten unterschiedliche gesetzlichen Leistungen zur Darmkrebs-Früherkennung (Dickdarmkrebs-Früherkennung) zu. Bei 50- bis 55-Jährigen erstatten die Krankenkassen einmal jährlich das Austasten des Dickdarms und den Stuhltest auf verborgenes Blut. Ab 55 Jahren besteht ein Anspruch auf entweder zwei Darmspiegelungen (die erste ab 55, die zweite 10 Jahre später) oder alle zwei Jahre auf einen immunologischen Stuhltest (i-FOBT) auf verborgenes Blut.
Weiterführende Informationen
- www.krebshilfe.de – Informative Website der Deutschen Krebshilfe e. V., Bonn (Hrsg.): Unter der Rubrik Informieren finden Sie Broschüren und Ratgeber zum Thema, so den blauen Ratgeber Nr. 06: Darmkrebs. Kostenlos bei der Deutschen Krebshilfe zu bestellen oder herunterzuladen.
- www.darmkrebs.de – Website der Felix Burda Stiftung, München: Schöner und übersichtlicher Internetratgeber zum Thema Darmkrebs. Es werden sämtliche Themen wie Diagnose, Behandlung, Nachsorge, Ernährung, soziale Aspekte behandelt.
- www.ilco.de - Website für Menschen mit künstlichem Darmausgang, Darmkrebspatienten und deren Angehörige mit Veranstaltungsinformationen, Kontakt zu Selbsthilfegruppen und vielen hilfreichen Informationen.

Bei einer Magen-Darm-Grippe bleibt das stille Örtchen oft lange besetzt.
Was tun bei Magen-Darm-Grippe?
Vorbeugen und Beschwerden lindern
Magen-Darm-Infektionen sind nicht nur unangenehm. Vor allem bei Kindern und älteren Menschen können sie durch starke Flüssigkeitsverluste bedrohlich werden. Flüssigkeit wieder auffüllen ist deshalb oberstes Gebot. Ebenso gilt es, penible Hygienemaßnahmen einzuhalten - damit sich nicht das ganze Umfeld ansteckt. Und in manchen Fällen geht’s auch nicht ohne Antibiotika.
Übler Angriff auf den Darm
Bei einer Magen-Darm-Infektion (auch Magen-Darm-Grippe oder Gastroenteritis genannt) handelt es sich um eine akute Entzündung des Verdauungstrakts, die meist durch Viren oder Bakterien ausgelöst wird. Um die Erreger wieder auszuscheiden, reagiert der Körper mit typischen Beschwerden. Dazu gehören Übelkeit und Erbrechen, Durchfall und krampfartige Bauchschmerzen durch vermehrte Darmbewegungen. Bei manchen Infektionen kommt es zusätzlich zu Fieber, weil auch das Immunsystem gegen die Krankheitskeime kämpft.
Viele Erreger greifen den Darm direkt an und verstärken den Durchfall. So bilden Keime wie Escherichia coli oder das Cholerabakterium Giftstoffe (Enterotoxine), die die Darmschleimhaut zu einer vermehrten Wasserabgabe stimulieren. Andere Bakterien dringen in die Darmzellen ein und lösen dort eine Entzündung aus. Noroviren und Rotaviren sind wiederum bekannt dafür, dass sie die Flüssigkeitsaufnahme vom Darm in den Körper hemmen, was ebenfalls zu wässrigem Durchfall führt.
Die Beschwerden beginnen oft gleichzeitig, halten aber unterschiedlich lang an. So dauert die Phase des Erbrechens meist nur ein bis drei Tage. Der Durchfall klingt dagegen oft erst nach fünf bis sieben Tagen ab.Je länger er dauert, desto wahrscheinlicher sind Bakterien die Ursache – insbesondere, wenn Betroffene auch unter Fieber leiden.
Hinweis: Nicht nur Viren und Bakterien verursachen akute Magen-Darm-Beschwerden. Auch Vergiftungen, unerwünschte Arzneimittelwirkungen und Lebensmittelunverträglichkeiten können ein Auslöser sein.
Wie steckt man sich an?
Es gibt verschiedene Wege, über die man sich eine Magen-Darm-Infektion einfangen kann. Der wichtigste und häufigste Übertragungsweg ist die fäkal-orale Schmierinfektion. Dabei gelangen Erreger aus dem Stuhl in den Mund eines Gesunden und infizieren ihn. Dies kann auf unterschiedliche Arten passieren:
- Direkte fäkal-orale Übertragung: Beim Toilettengang können die Hände mit Stuhl und darin vorhandenen Krankheitskeimen in Kontakt kommen. Werden die Hände nach der Toilette nicht gründlich gewaschen, können die Keime durch Händeschütteln oder einfaches Anfassen anderer Menschen auf diese übertragen werden. Vor allem bei engem Kontakt durch das Toben oder Spielen im Kindergarten ist diese Übertragung häufig.
- Indirekte fäkal-orale Übertragung: Über ungewaschene Hände gelangen Stuhlkeime auch an Türgriffe, Wasserhähne oder andere Gegenstände. Dort können sie einige Zeit überleben. Werden die kontaminierten Gegenstände berührt, können die Keime ebenfalls ins Gesicht und den Mund gesunder Personen gelangen und dort eine Infektion auslösen.
Manche Magen-Darm-Keime verbreiten sich wie Erkältungsviren auch über eine Tröpfcheninfektion. Insbesondere trifft dies auf das Norovirus zu. Muss die infizierte Person schwallartig erbrechen, geraten mit Viren belastete Tröpfchen als Aerosole in die Luft. Durch das Einatmen kann es ebenfalls zu einer Magen-Darm-Infektion kommen.
Hinweis: Eine weitere Infektionsmöglichkeit sind Lebensmittel oder Trinkwasser, die mit fäkalen Durchfallerregern kontaminiert sind. Das passiert z. B. wenn infizierte Menschen mit ungewaschenen Händen Lebensmittel anfassen. Durch keimbelastete Abwässer in Badeseen kann es auch beim Verschlucken des Wassers zu einer Magen-Darm-Infektion kommen. Manchmal werden auch Trinkwasserquellen durch Abwässer verunreinigt.
Die häufigsten Übeltäter sind Viren
Magen-Darm-Infektionen werden vor allem durch Viren verursacht. Dabei sind Noroviren und Rotaviren die mit Abstand häufigsten Durchfallerreger. Das liegt daran, dass sie hoch ansteckend sind und sich leicht fäkal-oral verbreiten. Und zwar sowohl über direkte und indirekte Schmierinfektionen und Tröpfcheninfektion (Norovirus), als auch über verunreinigte Lebensmittel. Für eine Ansteckung reichen schon 10 bis 100 Viruspartikel aus. Infektionen sind ganzjährig möglich, wobei Noroviren vor allem von Oktober bis März, Rotaviren von Januar bis April ihr Unwesen treiben.
Diese „Winter-Gastroenteritiden“ treten bei Menschen jeden Alters auf. Rotavirus-Infektionen belasten allerdings Säuglinge und Kleinkindern besonders stark. Das liegt daran, dass sich die Antikörper gegen das Virus erst nach mehreren Infektionen ausgebildet haben. Im frühen Erwachsenenalter verlaufen diese Infektionen dann oft weniger schwer. Bei alten Menschen drohen dagegen wie bei Säuglingen ausgeprägte Flüssigkeitsverluste und eine Dehydratation.
Hinweis: Wichtig bei Rota- und Noroviren: Die Infizierten scheiden die Erreger nicht nur während der akuten Durchfallerkrankung aus, sondern auch noch danach. Nach einer Infektion mit Noroviren sind die Betroffenen noch 7 bis 14 Tagen nach dem letzten Durchfall ansteckend, nach Rotavirus-Infektion etwa acht Tage.
Bakterielle Infektionen eher im Sommer
Bakterielle Magen-Darm-Infektionen sind seltener als virale. Sie werden insbesondere über kontaminierte Lebensmittel übertragen. Häufig handelt es sich dabei um rohe Eier oder nicht ausreichend erhitztes Fleisch. Eine Quelle für bakterielle Infektionen ist auch nicht erhitzte Rohmilch. Oft handelt es sich dabei um Salmonellen und Campylobacter. Diese Keime verursachen das ganze Jahr über Magen-Darm-Infektionen, ein Erkrankungsgipfel zeigt sich im Sommer/Spätsommer. Dafür gibt es mehrere Gründe:
- Hohe Temperaturen im Sommer begünstigen die Vermehrung von Salmonellen in Lebensmitteln.
- Campylobacter ist in den Sommermonaten häufiger in den Tierbeständen (z. B. in Geflügel) vorhanden.
- Unzureichende Kühlung von Lebensmitteln während eines Picknicks oder beim Grillen begünstigen die Vermehrung von Keimen.
- Die Grillsaison führt zu einem erhöhten Verzehr von nicht durchgebratenem Fleisch.
Die Bakterien lösen ähnliche Symptome aus wie Viren: Übelkeit und Erbrechen, Bauchschmerzen und Durchfall. Manchmal tritt Fieber auf, bei einigen Erregern kommt es zu blutigem Stuhl. Nach einer Magen-Darm-Infektion mit bakteriellen Keimen sind die Genesenen meist noch länger ansteckend als nach einer Virusinfektion. Bei Salmonellen und Campylobacter geht man bei Erwachsenen von bis zu vier Wochen Ausscheidungszeit aus. Kinder unter fünf Jahren scheiden die Bakterien häufig noch länger aus, bei Salmonellen oft mehr als sieben Wochen.
Hinweis: Bakterielle Magen-Darm-Infektionen haben eine weitere Besonderheit. In seltenen Fällen können sie zu Komplikationen an Herz, Lunge oder Gehirn führen. Vor allem Campylobacter löst manchmal auch Gelenkentzündungen oder eine sehr seltene Nervenerkrankung, das Guillain-Barré-Syndrom, aus.
Wann muss der Magen-Darm-Infekt zur Ärzt*in?
Zum Glück laufen Magen-Darm-Infekte meist glimpflich ab. Übelkeit, Erbrechen und Durchfall bessern sich bei Schonung und ausreichender Flüssigkeitsaufnahme schnell, und auch die Bauchschmerzen verschwinden wieder. In manchen Fällen sollte jedoch eine Ärzt*in hinzugezogen werden. Dies gilt z. B. bei
- länger anhaltenden Beschwerden,
- hohem Fieber und blutigem Stuhl,
- ausgeprägten Kreislaufprobleme sowie bei
- Muskelkrämpfen, starker Schläfrigkeit oder Verwirrtheit.
Mit Kindern sollte man in die Arztpraxis, wenn sich Zeichen der Austrocknung zeigen. Dazu gehören trockene Schleimhäute, eingesunkene Augen und eine verringerte Hautspannung. Die Hautspannung prüft man, indem man eine Hautfalte vorsichtig anhebt und wieder loslässt. Bei verminderter Hautspannung bleibt die Falte für einige Sekunde stehen, was ein Zeichnen für Austrocknung ist. Weiter Warnzeichensind eine anhaltende Trink- und Nahrungsverweigerung, starke Bauchschmerzen und eine verminderte Aufmerksamkeit.
Flüssigkeit auffüllen ist die oberste Devise
Aufgrund von Durchfall und Erbrechen verliert der Körper reichlich Flüssigkeit und Elektrolyte. Das wichtigste ist, diese zu ersetzen. Bei sehr mildem Verlauf eignen sich verdünnte Säfte und Salzstangen oder Hühnerbrühe. Cola-Getränke sind für die Rehydrierung ungeeignet, da sie viel zu viel Zucker enthalten.
Bei stärkeren Beschwerden oder Anzeichen einer Austrocknung (Dehydratation) sind Rehydratationslösungen zum Trinken hilfreich. In der Apotheke gibt es dafür verschiedene Präparate, die sich in ihrer Zusammensetzung minimal unterscheiden. Falls keine fertige Trinklösung zur Verfügung steht, kann man nach WHO-Vorgaben auch selbst eine mischen. Sie besteht aus
- 1 Liter Mineralwasser,
- 250 ml Orangensaft,
- ¾ Teelöffel Kochsalz und
- 4 Teelöffeln Zucker.
Tipp: Auf Essen muss man bei Magen-Darm-Infektionen nicht verzichten. Wer möchte, kann eine ballaststoffarme und fettreduzierte Kost zu sich nehmen. Dazu gehören z. B. gekochte Kartoffeln, Nudeln oder Suppen.
Was tun gegen Durchfall und Erbrechen?
Gegen ausgeprägten Durchfall hilft die kurzfristige Gabe von Loperamid. Eingenommen werden soll der Wirkstoff allerdings nur bei Magen-Darm-Infektionen ohne Fieber und blutigem Stuhl. Bei Kindern wird von der Gabe abgeraten, da Loperamid bei ihnen einen Darmverschluss auslösen kann.
Kinder mit starkem Durchfall können neben der erforderlichen Flüssigkeit den Wirkstoff Racecadotril erhalten. Dieses Granulat reduziert die Flüssigkeitsausscheidung in den Darm und soll dadurch das Risiko für eine Austrocknung verringern.
Medikamente gegen Übelkeit und Erbrechen werden nur noch in speziellen Fällen empfohlen. Vor allem bei Kindern raten Expert*innen von den oft verabreichten Dimenhydrinat-haltigen Präparaten ab. Zum einen sedieren diese, so dass die Kinder oft noch weniger trinken. Außerdem kann es bei Kindern unter drei Jahren durch Dimenhydrinat zu Krampfanfällen kommen.
Als Alternative steht Ingwer zur Verfügung. Ingwer gilt laut Leitlinie sowohl für Kinder als auch für Erwachsene als wirksam und sicher. Er kann als Tee oder in Kapseln eingenommen werden.
Eine Alternative bei sehr schwerem Erbrechen ist das verschreibungspflichtige Ondansetron. Dieses Medikament wird üblicherweise gegen starke Übelkeit und Erbrechen bei Krebstherapie verordnet. Mögliche Nebenwirkungen sind Herzrhythmusstörungen. Für Erwachsene mit schwerem Erbrechen ist zudem Metoclopramid eine Option. Für Kinder wird der Wirkstoff nicht empfohlen, weil er bei ihnen vermehrt zu neurologischen Störungen wie Bewegungsverlangsamung, unwillkürliche Bewegungen und Steifheit führt.
Hinweis: Vor allem im Internet findet man häufig den Tipp, bei Durchfall Probiotika einzunehmen. Laut Leitlinie gibt es für deren Wirksamkeit bei Magen-Darm-Infektionen allerdings keinen wissenschaftlichen Beleg.
Wann müssen Antibiotika ran?
In den allermeisten Fällen verschwinden akute Magen-Darm-Infektionen von selbst wieder. Der Organismus wird also – unterstützt durch Schonung und Flüssigkeitsgabe – nach einigen Tagen allein mit der Infektion fertig.
In den meisten Fällen ist es auch sinnlos, Antibiotika gegen die Keime einzusetzen. Grund ist, dass die Mehrzahl der Erkrankungen durch Viren ausgelöst wird. Selbst beim Verdacht auf eine bakterielle Ursache verschreibt die Ärzt*in nicht automatisch ein Antibiotikum. Denn auch dann heilt die Erkrankung meist rasch von selbst aus. Zudem können Antibiotika die natürliche Darmflora schädigen und das Risiko für Komplikationen erhöhen.
Anders sieht es aus, wenn die Patient*in blutige Durchfälle hat oder der Krankheitsverlauf schwer ist. Auch bei Risikogruppen wie älteren Menschen, immungeschwächten Personen oder Patient*innen mit schweren Grunderkrankungen ist man achtsam. In diesen Fällen wird der Stuhl auf den genauen Erreger untersucht. Weist man Bakterien nach, verordnet die Ärzt*in das passende Antibiotikum.
A und O: Hygienemaßnahmen
Das Ansteckungsrisiko bei Magen-Darm-Infektionen ist hoch. Das gilt ganz besonders für die häufigsten Auslöser, die Noro- und die Rotaviren. Aber auch allen anderen Erregern sollte die Ausbreitung so schwer wie möglich gemacht werden. Dazu trägt eine penible Hygiene bei. Im Erkrankungsfall sind folgende Maßnahmen erforderlich:
- Händehygiene: Nach dem Toilettengang, vor der Zubereitung von Speisen und vor dem Essen Hände gründlich waschen. Zwischendurch auch immer mal wieder die Hände desinfizieren.
- Desinfektion von Oberflächen: Türgriffe, Armaturen und andere häufig berührte Gegenstände sollten regelmäßig desinfiziert werden.
- Reinigung von Textilien und Geschirr: Bettwäsche, Handtücher und Waschlappen bei mindestens 60° C waschen, Gleiches gilt für Unterwäsche und Schlafkleidung. Geschirr im Geschirrspüler bei hoher Temperatur reinigen.
- Abtrennung kranker Personen: Wenn möglich, sollten Erkrankte eine eigene Toilette und einen eigenen Schlafraum nutzen. Der Kontakt zu anderen ist während der Ausscheidungsphase zu reduzieren. Erkrankte und Genesene, die noch Erreger ausscheiden, sollten keine Speisen für andere zubereiten und die Küche generell besser meiden.
Hinweis: Bei einigen Magen-Darm-Infektionen dürfen betroffene Kinder unter sechs Jahren frühestens 48 Stunden nach Abklingen von Durchfall oder Erbrechen wieder in den Kindergarten oder in die Schule. Genauere Informationen dazu gibt es auf der Webseite des Robert Koch-Instituts.
Vorbeugen ist besser als Durchfall
Magen-Darm-Infektionen durch Viren lässt sich durch eine konsequente Hygiene teilweise vorbeugen. Am wichtigsten ist das Händewaschen nach der Toilette und vor dem Essen.
Gegen eine Infektion mit Rotaviren gibt es eine Impfung. Sie wird allen Säuglingen ab dem Alter von sechs Wochen empfohlen. Geimpft wird je nach Präparat zwei oder drei Mal, die Impfserie sollte bis spätestens im Alter von 24 bzw. 32 Wochen abgeschlossen sein. Spätere Impfungen erhöhen bei Kindern das Risiko für einen Darmverschluss. Gegen Noroviren gibt es bisher noch keinen Impfstoff.
Eine gute Hygiene schützt auch vor bakteriellen Infektionen. In der Küche sollten Schneidebretter und Arbeitsflächen immer sorgfältig mit heißem Wasser und Spülmittel gereinigt werden, insbesondere nach dem Umgang mit rohem Geflügel oder rohem Fleisch. Auch die Lagerung von Lebensmitteln ist bedeutsam: Rohes Fleisch und Eier müssen getrennt von verzehrbereiten Speisen gelagert werden. Dadurch lässt sich eine Übertragung von Keimen auf das Essen vermeiden.
Um etwaige krankheitserregenden Keime zu vernichten, sind manche Lebensmittel vor dem Verzehr zu erhitzen. Dazu gehören insbesondere Rohmilch, Fleisch, Fisch und Eier. Fleisch sollte deshalb nicht halbroh (blutige Steaks!) konsumiert, sondern immer ausreichend gebraten oder erhitzt werden. Gleiches gilt für Eier und eihaltige Speisen.
Tipp: Ein Fleischthermometer hilft dabei, die tatsächliche Innentemperatur in Fleisch oder Geflügel zu ermitteln. Erst Temperaturen über 70° C töten Erreger sicher ab.
Quellen: Leitlinie Gastrointestinale Infektionen, RKI, DAZ online