Gesundheit heute

Lebensmittelvergiftung und infektiöser Durchfall

Infektiöse Durchfallerkrankungen (infektiöse Gastroenteritiden, umgangssprachlich auch Magen-Darm-Grippe oder Brechdurchfall genannt): Vorwiegend durch Viren und Bakterien, seltener durch Parasiten verursachte Magen-Darm-Entzündung mit starken Durchfällen, oft auch mit Bauchschmerzen, Übelkeit und Erbrechen.

Lebensmittelvergiftung: Durch Giftstoffe bakteriell verdorbener Lebensmittel verursachter Durchfall.

Durchfallerreger werden meist über kontaminierte Nahrungsmittel oder direkten Kontakt mit Erkrankten übertragen. Die meisten Betroffenen werden auch ohne Therapie wieder gesund – wichtig ist vor allem, dass Flüssigkeitsverluste und Mineralstoffe ausgeglichen werden. Das gilt in besonderem Maße für Säuglinge, Kleinkinder und alte Menschen.

Kommt noch hohes Fieber dazu oder ist der Durchfall blutig, ist manchmal eine Behandlung mit Antibiotika notwendig, beispielsweise bei Nachweis einer Salmonellen-Infektion.

Symptome und Leitbeschwerden

  • Mehrmals täglich Entleerung von ungeformtem, weichem bis wässrigem Stuhl
  • (Krampfartige) Bauchschmerzen
  • Eventuell Übelkeit und Erbrechen
  • Gelegentlich Fieber
  • Eventuell Beimischung von Schleim, Blut oder Eiter zum Stuhl.

Wann zum Arzt

Am nächsten Tag, wenn

  • der Durchfall länger als drei Tage dauert.

Heute noch, wenn

  • ausgeprägte Schwäche oder Schwindel bestehen oder es zu einem Kollaps gekommen ist.
  • der Durchfall blutig oder eitrig ist und hohes Fieber hinzukommt (über 39 °C).
  • nach einer Fernreise starker Durchfall auftritt.

Die Erkrankungen

Überblick: Infektiöser Durchfall

Bei infektiösen Durchfallerkrankungen gelangen krankmachende Viren, Bakterien, Parasiten oder (sehr selten) Pilze durch Schmierinfektion oder den Verzehr verunreinigter Lebensmittel in den Darm. Typisch für diese Infektionen ist der sekretorische Durchfall, bei dem vermehrt wasserziehende Substanzen in den Darm abgegeben werden. Fließt Körperwasser passiv in den Darm nach, verflüssigt sich der Darminhalt und Durchfall entsteht. Besonders gefährlich ist der Flüssigkeitsverlust für Kinder und ältere Menschen: durch den hohen Flüssigkeitsverlust trocknen diese so stark aus, dass ein Kreislaufkollaps droht.

Häufig unterschätzt wird, wie schnell infektiöser Durchfall übertragen wird. Betroffene scheiden die Erreger massenhaft mit dem Stuhl aus und geben sie über kleinste Stuhlreste an den Händen weiter, z. B. beim Händeschütteln (Schmierinfektion). Viele Durchfallerreger sind auch außerhalb des menschlichen Körpers sehr stabil, bleiben an Türgriffen, Armaturen oder gemeinsam genutzten Handtüchern haften und werden so auf andere Personen übertragen. Deshalb ist gründliches Händewaschen bei Durchfallerkrankungen oberstes Gebot!

Virusbedingte Durchfallerkrankung

Virusbedingte Durchfallerkrankung (Virale Gastroenteritis). Viren wie Rota- oder Noroviren sind die häufigste Ursache infektiöser Durchfälle, z. B. verursachen Rotaviren 70 % der Durchfälle bei Kindern. Der Durchfall wird oft begleitet von Bauchschmerzen, Übelkeit und Erbrechen. Viele Patienten haben zudem eine leicht erhöhte Körpertemperatur. Viral bedingte Durchfälle sind bei uns meist harmlos, in Entwicklungsländern mit schlechter medizinischer Versorgung jedoch eine wesentliche Ursache für eine hohe Kindersterblichkeit.

Besonders ansteckend sind Noroviren. Bereits kleinste, für das Auge unsichtbare Mengen an virushaltigen Substanzen reichen für eine Ansteckung aus. Angehörige und Pfleger können sich deshalb schon über Tröpfchen in der Luft infizieren, z. B. wenn sich Patienten schwallartig erbrechen. Wer sich um Betroffene kümmert, trägt bestenfalls Mund- und Nasenschutzmasken.

Bakterielle Durchfallerkrankung

Bakterielle Durchfallerkrankungen (Bakterielle Gastroenteritiden) treten seltener auf als virusbedingte Durchfälle. Dafür ist das Krankheitsbild oft schwerer:

  • Salmonelleninfektion (Salmonellenenteritis, Salmonellose): Salmonellen-Bakterien verursachen Brechdurchfälle, Bauchkrämpfe und Fieber und sind in unseren Breitengraden die häufigsten Erreger bakterieller Darmerkrankungen. Typische Ansteckungsquellen sind nicht ausreichend erhitzte tierische Lebensmittel, z. B. rohe oder nur weich gekochte Eier und Eierspeisen (z. B. Tiramisu), rohes oder nicht ausreichend erhitztes Geflügelfleisch, Muscheln oder Hackfleisch. Während die Erreger bei ausreichend langem Erhitzen (mindestens 70 °C oder 50 °C über 1 Stunde) abgetötet werden, halten sich die Erreger bei niedrigen Temperaturen sehr lange, selbst in der Tiefkühltruhe. Besonders gefährlich sind Salmonellen für Kinder und ältere Menschen: durch den hohen Flüssigkeitsverlust trocknen diese so stark aus, dass ein Kreislaufkollaps droht.
  • E.-coli-Bakterien. Einige Durchfallerreger können besonders gefährlich verlaufen, weil sie im Darm Giftstoffe produzieren, die sogenannten Enterotoxine. Häufige Vertreter dieser toxinbildenden Bakterien sind:

  • enterohämorrhagische E.-coli-Bakterien (EHEC). Nicht immer verursachen EHEC-Infektionen Beschwerden. Personen, die die Erreger in sich tragen, aber keine Symptome entwickeln, sind neben rohem Fleisch und Rohmilchprodukten typische Ansteckungsquellen. Einen gefährlichen Verlauf nimmt EHEC vor allem bei Kleinkindern, älteren Menschen und immungeschwächten Personen. Diese leiden dann an (blutig-)wässrigen Durchfällen, starken Bauchschmerzen und Fieber. Eine gefürchtete Komplikation ist das Hämolytisch-urämische Syndrom (HUS), das zur Auflösung der roten Blutkörperchen und zu schweren Blutungen bis hin zum akuten Nierenversagen, führen kann. HUS endet sogar bei rechtzeitiger Therapie in 2 % der Fälle tödlich.
  • enterotoxinbildende E.-coli-Bakterien (ETEC) sind für etwa 40 % der Reisedurchfallerkrankungen verantwortlich. Wie gefährlich eine Infektion mit ETEC ist, hängt davon ab, wie viele der pathogenen Bakterien sich im Darm befinden. Je höher die Anzahl der Erreger ist, umso mehr Giftstoffe werden produziert. In der Folge drohen Langzeitkomplikationen wie Nierenschäden und dadurch Bluthochdruck.

Parasitäre Durchfallerkrankungen

  • Parasitäre Durchfallerkrankungen (parasitäre Gastroenteritiden, PGE): In den Tropen wird jedes Kind damit groß – bei uns sind sie glücklicherweise seltener. Zu den häufigeren Erregern gehören:
  • Giardien (Giardiasis, Lamblienenteritis): Die Einzeller sind zwar v. a. in den Tropen verbreitet, sind prinzipiell jedoch überall auf der Welt zu finden und werden fäkal-oral übertragen. Die Krankheit ist zudem eine Zoonose, kann also vom Tier auf den Menschen übertragen werden (z. B. Katzen, Rinder). Eine Infektion kann völlig symptomlos verlaufen, aber auch starke Bauchschmerzen, Fieber und Durchfälle verursachen.
  • Amöben-Ruhr. Nur wenige Amöben-Arten verursachen gesundheitliche Probleme. Die teilweise schwer verlaufende Amöbenruhr wird nur von den eher seltenen Entamoeba histolytica ausgelöst. Als Infektionsquelle kommen v. a. mit Fäkalien verschmutztes Trinkwasser oder Lebensmittel infrage. Eine Sonderstellung nimmt die invasive Form der Amöbenruhr ein: dabei wandern Zwischenstadien der Amöben (Trophozoiten) vom Darminnenraum in den Körper aus und verursachen Dickdarmgeschwüre und Abszesse in der Leber.

Lebensmittelvergiftungen

  • Bei Lebensmittelvergiftungen wird der Durchfall nicht durch Krankheitserreger selbst verursacht, sondern durch deren Giftstoffe (Toxine). Diese werden von den Bakterien gebildet und vom Menschen mit verdorbenen Lebensmitteln aufgenommen. Häufige Bakterienvertreter sind Staphylococcus aureus, Bacillus cereus und Clostridium perfringens. Der Verdacht auf eine Lebensmittelvergiftung liegt nahe, wenn die Beschwerden plötzlich auftreten (nach 1–16 Stunden) und mehrere Personen gleichzeitig erkranken, nachdem die gleichen Speisen verzehrt wurden. Typische Beschwerden sind Übelkeit, heftiges Erbrechen, Durchfälle und Bauchkrämpfe, Fieber fehlt meistens. Nach 1 bis 2 Tagen bilden sich die Symptome in der Regel zurück.

Sehr selten, aber lebensgefährlich sind Lebensmittelvergiftungen durch das Gift des Bakteriums Clostridium botulinum, dem Botulinumtoxin. Schon nach der Aufnahme von geringsten Mengen führt es nach anfänglichem Erbrechen und Durchfall zu neurologischen Ausfällen wie Schluck-, Sprach- und Sehstörungen, vor allem Doppeltsehen. In schwersten Fällen führt die Vergiftung zu Atemlähmung und zum Tod (Botulismus). Ansteckungsquelle sind unzureichend sterilisierte bzw. nicht luftdicht verpackte Konserven oder Weckgläser mit Geräuchertem oder Wurst, teilweise gut zu erkennen an aufgeblähten Deckeln.

Diagnosesicherung

Meist genügt dem Arzt eine gründliche Anamnese, die klinische Untersuchung, um eine Diagnose zu stellen. Eine mikrobiologische Stuhldiagnostik und/oder eine Blutuntersuchung auf bestimmte Durchfallerreger wird nur in speziellen Fällen empfohlen, z. B. bei

  • Schwerem Krankheitsbild, Fieber
  • Blutigem Stuhl
  • Reiseanamnese (d. h., wenn der Patient im Ausland war)
  • Personen aus Gemeinschaftseinrichtungen und lebensmittelverarbeitenden Betrieben
  • Verdacht auf epidemisches Auftreten.

Behandlung

Auf Basis der klinischen Untersuchung sowie des Gesamteindrucks entscheidet der Arzt, ob der Kranke sich selbst behandeln kann, ob er (weitere) Arztbesuche benötigt oder ob eine Einweisung in ein Krankenhaus notwendig ist. Dies ist ratsam bei blutigem oder eitrigem Durchfall, hohem Fieber und schwerer Beeinträchtigung des Allgemeinzustands. Auch bei Säuglingen und Kleinkindern ist der Ersatz von Flüssigkeit und Mineralstoffen oft nur in Form einer Infusionstherapie in der Klinik möglich.

Therapie zu Hause

Ist eine Behandlung zu Hause vertretbar, besteht diese vor allem in der Zufuhr von Flüssigkeit und Mineralstoffen (mehr zur häuslichen Flüssigkeits- und Aufbautherapie unten). Außerdem verordnet der Arzt bei sehr starkem Erbrechen Medikamente gegen den Brechreiz (Antiemetika). Für bestimmte Notfälle, z. B. wenn ein Flug ansteht, empfiehlt der Arzt eventuell Motilitätshemmer wie Loperamid. Diese hemmen zwar die Bewegung des Darms und damit den Durchfall – sie verlangsamen damit aber auch die Ausscheidung der Durchfallerreger und verlängern den Heilungsprozess.

Stationäre Therapie

Die stationäre Therapie konzentriert sich wegen der zunächst fehlenden genauen Diagnose ebenfalls auf den notwendigen Ersatz von Flüssigkeit und Mineralstoffen, meist in Form fertiger Salzlösungen zum Trinken (z. B. Elotrans®), manchmal auch als Elektrolytlösungen über eine Infusion. Zur Kontrolle ordnet der Arzt auch wiederholt Blutuntersuchungen zur Prüfung der Elektrolyte und des Hämatokrits an. Oft wird aber schon vor Erhalt der mikrobiologischen Untersuchungsergebnisse ein Antibiotikum als Infusion gegeben. Sobald die Ergebnisse der mikrobiologischen Blut- und Stuhlproben vorliegen, passt der Arzt die Therapie ggf. an.

Meldepflicht

Infektiöse Gastroenteritiden gehören zu den meldepflichtigen Erkrankungen. Ist z. B. eine Person betroffen, die in einer Gaststätte, Küche oder in der lebensmittelverarbeitenden Industrie beschäftigt ist, muss der Arzt schon den Verdacht auf eine Lebensmittelvergiftung oder infektiöse Gastroenteritis an das Gesundheitsamt weitergeben. Melden muss der Arzt auch, wenn bestimmte Erreger nachgewiesen werden. Zu den meldepflichtigen Erregern gehören z. B.:

  • Rotavirus
  • Norovirus
  • bestimmte E-coli-Bakterien
  • Salmonellen
  • Shigellen.

Prognose

In den meisten Fällen heilen infektiöse Durchfallerkrankungen unter Schonung, Flüssigkeitsersatz und Aufbaukost gut aus. Wichtig ist aufgrund der größeren Austrocknungsgefahr der schnelle Flüssigkeitsersatz vor allem bei alten Menschen und bei Kindern.

Bei der zum Glück sehr seltenen Lebensmittelvergiftung mit Botulinumtoxin liegt die Sterblichkeit der intensivmedizinisch betreuten Patienten bei unter 10 %. Unbehandelt versterben allerdings bis zu 70 % der infizierten Patienten.

Ihr Apotheker empfiehlt

Was Sie selbst tun können

Viel Trinken. Wer Durchfall hat, muss viel trinken, um den Verlust an Wasser und Salzen auszugleichen. Empfehlenswert sind Teezubereitungen aus getrockneten Heidelbeeren, Brombeer- oder Himbeerblättern. Sie enthalten Gerbstoffe, die sich schützend auf die Darmschleimhaut legen. Ebenso eignen sich verdünnter Kamillen- oder Pfefferminztee. Eine Alternative ist zuckerhaltige Limonade, die mit Wasser verdünnt ist. Für schwerere Durchfälle sind Salz-Zucker-Lösungen jedoch die bessere Alternative. Einfach selbst herzustellen ist die Trinklösung der Weltgesundheitsorganisation (WHO-Trinklösung): dabei mischt man einen Liter Wasser mit 13,5 g Glukose, 2,9 g Natriumcitrat, 2,6 g Natriumchlorid und 1,5g Kaliumchlorid. Gerade für Reisen eignet sich auch fertiges Granulat aus der Apotheke.

Medizinische Kohle (Kohle-Compretten®-Tabletten, Kohle-Hevert®-Tabletten). Durch die Einnahme von Aktivkohle werden dem Körper schädliche Substanzen (z. B. Bakterien, Giftstoffe) entzogen und mit dem Stuhl ausgeschieden. Ihre Wirksamkeit wird von der Schulmedizin teilweise angezweifelt, viele Betroffene haben aber gute Erfahrungen damit gemacht.

Hinweis: Bei Einnahme von medizinischer Kohle (Aktivkohle) reduziert sich die Wirkung vieler oral eingenommener Medikamente, z. B. auch die von Antibiotika und auch die der "Pille". Im Zweifelsfall ist der Arzt zu befragen, ob eine Einnahme sinnvoll und vertretbar ist.

Nahrungskarenz. Ob es im akuten Stadium zweckmäßig ist, ganz auf das Essen zu verzichten, ist umstritten. Für eine vorübergehende Nahrungskarenz spricht, dass die geschädigte Darmschleimhaut nicht zusätzlich gereizt wird. Am besten richten Sie sich nach Ihrem Appetit: Wenn Ihnen der Gedanke ans Essen Unwohlsein bereitet, essen Sie nicht. Haben Sie jedoch Hunger, wenden Sie die BRAT-Diät an mit Bananen, Reis, Apfelmus und Toast.

Keine Milchprodukte. Meiden Sie Milchprodukte. Bei Durchfall ist die Wirksamkeit des milchzuckerspaltenden Enzyms oft eingeschränkt, sodass vorübergehend Symptome von Milchunverträglichkeit auftreten können.

Aufbaukost. Verspüren Sie wieder Appetit, ist eine leichte Aufbaukost empfehlenswert. Geeignet sind hierzu z. B. Gemüsebrühe, Reisschleim, aber auch Salzstangen, Kräcker oder Zwieback. Für den Reisschleim kochen Sie zwei Esslöffel Reis in einem Liter leicht gesalzenem Wasser so lange, bis sich ein dünner Schleim gebildet hat. Nun fügen Sie zwei Esslöffel Haferflocken hinzu und kochen das Ganze weitere 15  Minuten lang. Anschließend lassen Sie den Reisschleim abkühlen und verzehren ihn dann langsam in kleinen Portionen über den Tag verteilt.

Hygiene. Um andere nicht zu infizieren, ist strikte Hygiene angesagt. Das bedeutet gründliches Händewaschen nach jedem Toilettengang und nach der Pflege eines Erkrankten. Entfernen Sie Erbrochenes mit Handschuhen und waschen Sie Bettwäsche, Handtücher und Schlafanzügen am besten bei 60 °C, um Krankheitserreger abzutöten.

Prävention

Ansteckung. Manche Erreger werden sogar noch ausgeschieden, wenn sich der Betroffene selbst gar nicht mehr krank fühlt. Das ist vor allem bei Noroviren und EHEC der Fall. Achten Sie deshalb nach infektiösen Durchfallerkrankungen lieber noch ein paar Tage länger auf eine penible Händehygiene.

Zu Hause. Aufmerksamkeit für Hygiene und Haltbarkeit sind auch bei der Zubereitung und Lagerung von Nahrung das A und O im Kampf gegen infektiöse Durchfallerkrankungen. Fleisch, Geflügel und Eier sollten ausreichend lange und bei hohen Temperaturen gegart werden. Salmonellen überstehen Tiefkühltemperaturen; daher muss Tiefkühlgeflügel und -fleisch vor der Zubereitung sorgfältig gewaschen und alle Gegenstände, die damit in Berührung kommen, gründlich gesäubert werden.

Verzichten Sie weitgehend auf rohes oder halb gegartes Fleisch, auf rohen Fisch und rohe Meeresfrüchte, auf rohe oder nur weich gekochte Eier, auf Speisen, die mit rohen Eiern zubereitet werden (z. B. Tiramisu), sowie auf Konserven mit aufgetriebenem Dosendeckel.

Impfung. Da Rotaviren die häufigste Ursache von Magen-Darm-Infektionen bei Kindern unter fünf Jahren sind, empfiehlt die Ständige Impfkommission (STIKO) eine Rotavirus-Impfung bei Säuglingen. Diese wird als Schluckimpfung gegeben, die Impfserie sollte im Alter von sechs bis zwölf Wochen beginnen und je nach Impfstoff bis zur vollendeten 24. oder 32. Lebenswoche beendet sein. Die Impfung kann zusammen mit anderen Standardimpfungen des Säuglingsalters erfolgen.

Komplementärmedizin

Pflanzenheilkunde. Gegen Durchfall helfen getrocknete Heidelbeeren, auch als Teeaufguss. Sie enthalten viele Gerbstoffe, die sich schützend auf die Darmschleimhaut legen. Ähnlich wirkt Tee aus Brombeerblättern oder Schwarztee.

Die Pflanzenheilkunde empfiehlt standardisierte Trockenextrakte, beispielsweise aus Apfel-Pulver (Aplona®-Apfel-Pulver), Blutwurz (Blutwurz-ratiopharm-® Kapseln) oder Eichenrinde (z. B. Traxaton®-Tabletten).

Von: Dr. med. Arne Schäffler, Dr. Bernadette Andre-Wallis in: Gesundheit heute, herausgegeben von Dr. med. Arne Schäffler. Trias, Stuttgart, 3. Auflage (2014). Überarbeitung und Aktualisierung: Dr. med. Sonja Kempinski
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Was tun bei Magen-Darm-Grippe?

Bei einer Magen-Darm-Grippe bleibt das stille Örtchen oft lange besetzt.

Was tun bei Magen-Darm-Grippe?

Vorbeugen und Beschwerden lindern

Magen-Darm-Infektionen sind nicht nur unangenehm. Vor allem bei Kindern und älteren Menschen können sie durch starke Flüssigkeitsverluste bedrohlich werden. Flüssigkeit wieder auffüllen ist deshalb oberstes Gebot. Ebenso gilt es, penible Hygienemaßnahmen einzuhalten - damit sich nicht das ganze Umfeld ansteckt. Und in manchen Fällen geht’s auch nicht ohne Antibiotika.

Übler Angriff auf den Darm

Bei einer Magen-Darm-Infektion (auch Magen-Darm-Grippe oder Gastroenteritis genannt) handelt es sich um eine akute Entzündung des Verdauungstrakts, die meist durch Viren oder Bakterien ausgelöst wird. Um die Erreger wieder auszuscheiden, reagiert der Körper mit typischen Beschwerden. Dazu gehören Übelkeit und Erbrechen, Durchfall und krampfartige Bauchschmerzen durch vermehrte Darmbewegungen. Bei manchen Infektionen kommt es zusätzlich zu Fieber, weil auch das Immunsystem gegen die Krankheitskeime kämpft.

Viele Erreger greifen den Darm direkt an und verstärken den Durchfall. So bilden Keime wie Escherichia coli oder das Cholerabakterium Giftstoffe (Enterotoxine), die die Darmschleimhaut zu einer vermehrten Wasserabgabe stimulieren. Andere Bakterien dringen in die Darmzellen ein und lösen dort eine Entzündung aus. Noroviren und Rotaviren sind wiederum bekannt dafür, dass sie die Flüssigkeitsaufnahme vom Darm in den Körper hemmen, was ebenfalls zu wässrigem Durchfall führt.

Die Beschwerden beginnen oft gleichzeitig, halten aber unterschiedlich lang an. So dauert die Phase des Erbrechens meist nur ein bis drei Tage. Der Durchfall klingt dagegen oft erst nach fünf bis sieben Tagen ab.Je länger er dauert, desto wahrscheinlicher sind Bakterien die Ursache – insbesondere, wenn Betroffene auch unter Fieber leiden.

Hinweis: Nicht nur Viren und Bakterien verursachen akute Magen-Darm-Beschwerden. Auch Vergiftungen, unerwünschte Arzneimittelwirkungen und Lebensmittelunverträglichkeiten können ein Auslöser sein.

Wie steckt man sich an?

Es gibt verschiedene Wege, über die man sich eine Magen-Darm-Infektion einfangen kann. Der wichtigste und häufigste Übertragungsweg ist die fäkal-orale Schmierinfektion. Dabei gelangen Erreger aus dem Stuhl in den Mund eines Gesunden und infizieren ihn. Dies kann auf unterschiedliche Arten passieren:

  • Direkte fäkal-orale Übertragung: Beim Toilettengang können die Hände mit Stuhl und darin vorhandenen Krankheitskeimen in Kontakt kommen. Werden die Hände nach der Toilette nicht gründlich gewaschen, können die Keime durch Händeschütteln oder einfaches Anfassen anderer Menschen auf diese übertragen werden. Vor allem bei engem Kontakt durch das Toben oder Spielen im Kindergarten ist diese Übertragung häufig.
  • Indirekte fäkal-orale Übertragung: Über ungewaschene Hände gelangen Stuhlkeime auch an Türgriffe, Wasserhähne oder andere Gegenstände. Dort können sie einige Zeit überleben. Werden die kontaminierten Gegenstände berührt, können die Keime ebenfalls ins Gesicht und den Mund gesunder Personen gelangen und dort eine Infektion auslösen.

Manche Magen-Darm-Keime verbreiten sich wie Erkältungsviren auch über eine Tröpfcheninfektion. Insbesondere trifft dies auf das Norovirus zu. Muss die infizierte Person schwallartig erbrechen, geraten mit Viren belastete Tröpfchen als Aerosole in die Luft. Durch das Einatmen kann es ebenfalls zu einer Magen-Darm-Infektion kommen.

Hinweis: Eine weitere Infektionsmöglichkeit sind Lebensmittel oder Trinkwasser, die mit fäkalen Durchfallerregern kontaminiert sind. Das passiert z. B. wenn infizierte Menschen mit ungewaschenen Händen Lebensmittel anfassen. Durch keimbelastete Abwässer in Badeseen kann es auch beim Verschlucken des Wassers zu einer Magen-Darm-Infektion kommen. Manchmal werden auch Trinkwasserquellen durch Abwässer verunreinigt.

Die häufigsten Übeltäter sind Viren

Magen-Darm-Infektionen werden vor allem durch Viren verursacht. Dabei sind Noroviren und Rotaviren die mit Abstand häufigsten Durchfallerreger. Das liegt daran, dass sie hoch ansteckend sind und sich leicht fäkal-oral verbreiten. Und zwar sowohl über direkte und indirekte Schmierinfektionen und Tröpfcheninfektion (Norovirus), als auch über verunreinigte Lebensmittel. Für eine Ansteckung reichen schon 10 bis 100 Viruspartikel aus. Infektionen sind ganzjährig möglich, wobei Noroviren vor allem von Oktober bis März, Rotaviren von Januar bis April ihr Unwesen treiben.

Diese „Winter-Gastroenteritiden“ treten bei Menschen jeden Alters auf. Rotavirus-Infektionen belasten allerdings Säuglinge und Kleinkindern besonders stark. Das liegt daran, dass sich die Antikörper gegen das Virus erst nach mehreren Infektionen ausgebildet haben. Im frühen Erwachsenenalter verlaufen diese Infektionen dann oft weniger schwer. Bei alten Menschen drohen dagegen wie bei Säuglingen ausgeprägte Flüssigkeitsverluste und eine Dehydratation.

Hinweis: Wichtig bei Rota- und Noroviren: Die Infizierten scheiden die Erreger nicht nur während der akuten Durchfallerkrankung aus, sondern auch noch danach. Nach einer Infektion mit Noroviren sind die Betroffenen noch 7 bis 14 Tagen nach dem letzten Durchfall ansteckend, nach Rotavirus-Infektion etwa acht Tage.

Bakterielle Infektionen eher im Sommer

Bakterielle Magen-Darm-Infektionen sind seltener als virale. Sie werden insbesondere über kontaminierte Lebensmittel übertragen. Häufig handelt es sich dabei um rohe Eier oder nicht ausreichend erhitztes Fleisch. Eine Quelle für bakterielle Infektionen ist auch nicht erhitzte Rohmilch. Oft handelt es sich dabei um Salmonellen und Campylobacter. Diese Keime verursachen das ganze Jahr über Magen-Darm-Infektionen, ein Erkrankungsgipfel zeigt sich im Sommer/Spätsommer. Dafür gibt es mehrere Gründe:

  • Hohe Temperaturen im Sommer begünstigen die Vermehrung von Salmonellen in Lebensmitteln.
  • Campylobacter ist in den Sommermonaten häufiger in den Tierbeständen (z. B. in Geflügel) vorhanden.
  • Unzureichende Kühlung von Lebensmitteln während eines Picknicks oder beim Grillen begünstigen die Vermehrung von Keimen.
  • Die Grillsaison führt zu einem erhöhten Verzehr von nicht durchgebratenem Fleisch.

Die Bakterien lösen ähnliche Symptome aus wie Viren: Übelkeit und Erbrechen, Bauchschmerzen und Durchfall. Manchmal tritt Fieber auf, bei einigen Erregern kommt es zu blutigem Stuhl. Nach einer Magen-Darm-Infektion mit bakteriellen Keimen sind die Genesenen meist noch länger ansteckend als nach einer Virusinfektion. Bei Salmonellen und Campylobacter geht man bei Erwachsenen von bis zu vier Wochen Ausscheidungszeit aus. Kinder unter fünf Jahren scheiden die Bakterien häufig noch länger aus, bei Salmonellen oft mehr als sieben Wochen.

Hinweis: Bakterielle Magen-Darm-Infektionen haben eine weitere Besonderheit. In seltenen Fällen können sie zu Komplikationen an Herz, Lunge oder Gehirn führen. Vor allem Campylobacter löst manchmal auch Gelenkentzündungen oder eine sehr seltene Nervenerkrankung, das Guillain-Barré-Syndrom, aus.

Wann muss der Magen-Darm-Infekt zur Ärzt*in?

Zum Glück laufen Magen-Darm-Infekte meist glimpflich ab. Übelkeit, Erbrechen und Durchfall bessern sich bei Schonung und ausreichender Flüssigkeitsaufnahme schnell, und auch die Bauchschmerzen verschwinden wieder. In manchen Fällen sollte jedoch eine Ärzt*in hinzugezogen werden. Dies gilt z. B. bei

  • länger anhaltenden Beschwerden,
  • hohem Fieber und blutigem Stuhl,
  • ausgeprägten Kreislaufprobleme sowie bei
  • Muskelkrämpfen, starker Schläfrigkeit oder Verwirrtheit.

Mit Kindern sollte man in die Arztpraxis, wenn sich Zeichen der Austrocknung zeigen. Dazu gehören trockene Schleimhäute, eingesunkene Augen und eine verringerte Hautspannung. Die Hautspannung prüft man, indem man eine Hautfalte vorsichtig anhebt und wieder loslässt. Bei verminderter Hautspannung bleibt die Falte für einige Sekunde stehen, was ein Zeichnen für Austrocknung ist. Weiter Warnzeichensind eine anhaltende Trink- und Nahrungsverweigerung, starke Bauchschmerzen und eine verminderte Aufmerksamkeit.

Flüssigkeit auffüllen ist die oberste Devise

Aufgrund von Durchfall und Erbrechen verliert der Körper reichlich Flüssigkeit und Elektrolyte. Das wichtigste ist, diese zu ersetzen. Bei sehr mildem Verlauf eignen sich verdünnte Säfte und Salzstangen oder Hühnerbrühe. Cola-Getränke sind für die Rehydrierung ungeeignet, da sie viel zu viel Zucker enthalten.

Bei stärkeren Beschwerden oder Anzeichen einer Austrocknung (Dehydratation) sind Rehydratationslösungen zum Trinken hilfreich. In der Apotheke gibt es dafür verschiedene Präparate, die sich in ihrer Zusammensetzung minimal unterscheiden. Falls keine fertige Trinklösung zur Verfügung steht, kann man nach WHO-Vorgaben auch selbst eine mischen. Sie besteht aus

  • 1 Liter Mineralwasser,
  • 250 ml Orangensaft,
  • ¾ Teelöffel Kochsalz und
  • 4 Teelöffeln Zucker.

Tipp: Auf Essen muss man bei Magen-Darm-Infektionen nicht verzichten. Wer möchte, kann eine ballaststoffarme und fettreduzierte Kost zu sich nehmen. Dazu gehören z. B. gekochte Kartoffeln, Nudeln oder Suppen.

Was tun gegen Durchfall und Erbrechen?

Gegen ausgeprägten Durchfall hilft die kurzfristige Gabe von Loperamid. Eingenommen werden soll der Wirkstoff allerdings nur bei Magen-Darm-Infektionen ohne Fieber und blutigem Stuhl. Bei Kindern wird von der Gabe abgeraten, da Loperamid bei ihnen einen Darmverschluss auslösen kann.

Kinder mit starkem Durchfall können neben der erforderlichen Flüssigkeit den Wirkstoff Racecadotril erhalten. Dieses Granulat reduziert die Flüssigkeitsausscheidung in den Darm und soll dadurch das Risiko für eine Austrocknung verringern.

Medikamente gegen Übelkeit und Erbrechen werden nur noch in speziellen Fällen empfohlen. Vor allem bei Kindern raten Expert*innen von den oft verabreichten Dimenhydrinat-haltigen Präparaten ab. Zum einen sedieren diese, so dass die Kinder oft noch weniger trinken. Außerdem kann es bei Kindern unter drei Jahren durch Dimenhydrinat zu Krampfanfällen kommen.

Als Alternative steht Ingwer zur Verfügung. Ingwer gilt laut Leitlinie sowohl für Kinder als auch für Erwachsene als wirksam und sicher. Er kann als Tee oder in Kapseln eingenommen werden.

Eine Alternative bei sehr schwerem Erbrechen ist das verschreibungspflichtige Ondansetron. Dieses Medikament wird üblicherweise gegen starke Übelkeit und Erbrechen bei Krebstherapie verordnet. Mögliche Nebenwirkungen sind Herzrhythmusstörungen. Für Erwachsene mit schwerem Erbrechen ist zudem Metoclopramid eine Option. Für Kinder wird der Wirkstoff nicht empfohlen, weil er bei ihnen vermehrt zu neurologischen Störungen wie Bewegungsverlangsamung, unwillkürliche Bewegungen und Steifheit führt.

Hinweis: Vor allem im Internet findet man häufig den Tipp, bei Durchfall Probiotika einzunehmen. Laut Leitlinie gibt es für deren Wirksamkeit bei Magen-Darm-Infektionen allerdings keinen wissenschaftlichen Beleg.

Wann müssen Antibiotika ran?

In den allermeisten Fällen verschwinden akute Magen-Darm-Infektionen von selbst wieder. Der Organismus wird also – unterstützt durch Schonung und Flüssigkeitsgabe – nach einigen Tagen allein mit der Infektion fertig.

In den meisten Fällen ist es auch sinnlos, Antibiotika gegen die Keime einzusetzen. Grund ist, dass die Mehrzahl der Erkrankungen durch Viren ausgelöst wird. Selbst beim Verdacht auf eine bakterielle Ursache verschreibt die Ärzt*in nicht automatisch ein Antibiotikum. Denn auch dann heilt die Erkrankung meist rasch von selbst aus. Zudem können Antibiotika die natürliche Darmflora schädigen und das Risiko für Komplikationen erhöhen.

Anders sieht es aus, wenn die Patient*in blutige Durchfälle hat oder der Krankheitsverlauf schwer ist. Auch bei Risikogruppen wie älteren Menschen, immungeschwächten Personen oder Patient*innen mit schweren Grunderkrankungen ist man achtsam. In diesen Fällen wird der Stuhl auf den genauen Erreger untersucht. Weist man Bakterien nach, verordnet die Ärzt*in das passende Antibiotikum.

A und O: Hygienemaßnahmen

Das Ansteckungsrisiko bei Magen-Darm-Infektionen ist hoch. Das gilt ganz besonders für die häufigsten Auslöser, die Noro- und die Rotaviren. Aber auch allen anderen Erregern sollte die Ausbreitung so schwer wie möglich gemacht werden. Dazu trägt eine penible Hygiene bei. Im Erkrankungsfall sind folgende Maßnahmen erforderlich:

  • Händehygiene: Nach dem Toilettengang, vor der Zubereitung von Speisen und vor dem Essen Hände gründlich waschen. Zwischendurch auch immer mal wieder die Hände desinfizieren.
  • Desinfektion von Oberflächen: Türgriffe, Armaturen und andere häufig berührte Gegenstände sollten regelmäßig desinfiziert werden.
  • Reinigung von Textilien und Geschirr: Bettwäsche, Handtücher und Waschlappen bei mindestens 60° C waschen, Gleiches gilt für Unterwäsche und Schlafkleidung. Geschirr im Geschirrspüler bei hoher Temperatur reinigen.
  • Abtrennung kranker Personen: Wenn möglich, sollten Erkrankte eine eigene Toilette und einen eigenen Schlafraum nutzen. Der Kontakt zu anderen ist während der Ausscheidungsphase zu reduzieren. Erkrankte und Genesene, die noch Erreger ausscheiden, sollten keine Speisen für andere zubereiten und die Küche generell besser meiden.

Hinweis: Bei einigen Magen-Darm-Infektionen dürfen betroffene Kinder unter sechs Jahren frühestens 48 Stunden nach Abklingen von Durchfall oder Erbrechen wieder in den Kindergarten oder in die Schule. Genauere Informationen dazu gibt es auf der Webseite des Robert Koch-Instituts.

Vorbeugen ist besser als Durchfall

Magen-Darm-Infektionen durch Viren lässt sich durch eine konsequente Hygiene teilweise vorbeugen. Am wichtigsten ist das Händewaschen nach der Toilette und vor dem Essen.

Gegen eine Infektion mit Rotaviren gibt es eine Impfung. Sie wird allen Säuglingen ab dem Alter von sechs Wochen empfohlen. Geimpft wird je nach Präparat zwei oder drei Mal, die Impfserie sollte bis spätestens im Alter von 24 bzw. 32 Wochen abgeschlossen sein. Spätere Impfungen erhöhen bei Kindern das Risiko für einen Darmverschluss. Gegen Noroviren gibt es bisher noch keinen Impfstoff.

Eine gute Hygiene schützt auch vor bakteriellen Infektionen. In der Küche sollten Schneidebretter und Arbeitsflächen immer sorgfältig mit heißem Wasser und Spülmittel gereinigt werden, insbesondere nach dem Umgang mit rohem Geflügel oder rohem Fleisch. Auch die Lagerung von Lebensmitteln ist bedeutsam: Rohes Fleisch und Eier müssen getrennt von verzehrbereiten Speisen gelagert werden. Dadurch lässt sich eine Übertragung von Keimen auf das Essen vermeiden.

Um etwaige krankheitserregenden Keime zu vernichten, sind manche Lebensmittel vor dem Verzehr zu erhitzen. Dazu gehören insbesondere Rohmilch, Fleisch, Fisch und Eier. Fleisch sollte deshalb nicht halbroh (blutige Steaks!) konsumiert, sondern immer ausreichend gebraten oder erhitzt werden. Gleiches gilt für Eier und eihaltige Speisen.

Tipp: Ein Fleischthermometer hilft dabei, die tatsächliche Innentemperatur in Fleisch oder Geflügel zu ermitteln. Erst Temperaturen über 70° C töten Erreger sicher ab.

Quellen: Leitlinie Gastrointestinale Infektionen, RKI, DAZ online

Von: Dr. med. Sonja Kempinski; Bild: mauritius images / Rüdiger Rebmann