Gesundheit heute
Die medizinischen Fachgebiete Gastroenterologie, Viszeralchirurgie und Proktologie
Das Teilgebiet der Inneren Medizin, das sich mit den Erkrankungen des Verdauungstrakts beschäftigt, ist die Gastroenterologie. Das Gebiet reicht von der Speiseröhre bis hin zum Anus, und umfasst auch Leber, Gallenwege und Bauchspeicheldrüse sowie deren medikamentöse und endoskopische Therapie.
Die operative Behandlung dieser Erkrankungen ist Aufgabe der Viszeralchirurgie, die ein Teilgebiet der Chirurgie ist. Die Proktologie, ein weiteres chirurgisches Teilgebiet, befasst sich mit der Diagnose und der operativen Therapie von Erkrankungen des Enddarms.
Weiterführende Informationen
- H. Kasper: Magen- und Darmerkrankungen. Wie ihnen die natürliche Ernährung bei Magen- und Darmleiden hilft. Schlütersche, 2000. Leichte und verständliche Informationen über den Zusammenhang zwischen Magen-Darm-Gesundheit und Ernährung.
- B. Neumann; H. Scherf: So heile ich mich selbst. Magen- und Darmbeschwerden. Knaur, 2005. Sorgfältig verfasster Ratgeber mit einem seiner Schwerpunkte auf der Selbsttherapie leichterer Magen-Darm-Erkrankungen.

Milch direkt von der Kuh ist für viele Menschen eine besondere Delikatesse.
Wie gesund ist Rohmilch?
Direkt von der Kuh
Viele Menschen glauben, dass Rohmilch direkt vom Bauernhof gesünder ist als die pasteurisierte Variante aus dem Supermarkt. Doch das stimmt so nicht. Im Gegenteil, sie kann sogar ein Risiko darstellen.
Kaum mehr Vitamine
Zurück zur Natur: Das bedeutet für viele Menschen auch, ihre Milch direkt vom Bauernhof zu beziehen. Entsprechende Milchtankstellen schießen auf dem Land wie Pilze aus dem Boden. Bevorzugt wird die rohe Milch nicht nur wegen ihres vermeintlich besseren Geschmacks. Weil sie weder erhitzt (pasteurisiert) noch homogenisiert wird, gilt sie oft als besonders gesund. Sie soll nicht nur einen höheren Vitaminanteil und Mineralstoffe haben, sondern auch nützliche Probiotika enthalten.
Für die vermeintlichen Vorteile der Rohmilch gibt es allerdings keine ausreichenden wissenschaftliche Belege. Einige Hypothese sind sogar widerlegt: So hat Rohmilch im Vergleich zu pasteurisierter Frischmilch kaum mehr Vitamine oder Mineralstoffe, betonen Expert*innen vom Bundesamt für Risikobewertung (BfR). Allenfalls der Gehalt an B-Vitaminen nimmt durch das Pasteurisieren geringfügig ab. Die minimalen Unterschiede sind aufgrund der generell guten Nährstofflage in Deutschland allerdings unerheblich.
Darmkeime statt Probiotika
Dagegen gibt es wichtige Nachteile: Da Rohmilch nicht pasteurisiert wird, kann sie mit Darmkeimen verunreinigt sein und Lebensmittelinfektionen auslösen. Immerhin 5% der untersuchten Rohmilchproben waren in einer Studie aus 2019 mit solchen krankheitserregenden Keimen belastet.
Gefunden werden z. B. häufig die Durchfallkeime E. coli und Campylobacter. Auch Bakterien, die das Shigatoxin bilden, wurden in Rohmilch nachgewiesen. Sie sind für das hämolytisch-urämische Syndrom verantwortlich, bei dem ein Nierenversagen droht.
Rohmilch muss erhitzt werden
Insbesondere Schwangere, Säuglinge, Kleinkinder und Menschen mit geschwächtem Immunsystem sind durch Krankheitskeime aus der rohen Milch gefährdet. Deshalb ist der Verkauf von Rohmilch eigentlich verboten. Nur direkt ab Hof darf sie abgegeben werden. Und dies auch nur mit dem Hinweis, dass die Rohmilch vor Verzehr unbedingt erhitzt werden muss.
Konkret empfiehlt das BfR, die Rohmilch für 15 Sekunden bei mindestens 72° C zu erhitzen. Nur dann sind eventuell vorhanden Keime zerstört und die Milch ein sicheres Lebensmittel.
Quelle: ptaheute