Gesundheit heute
Bronchitis, akute
Akute Bronchitis: Zu 90 % durch Viren ausgelöste Infektion der Bronchien mit Husten, Fieber und Kopfschmerzen.
Meist ist auch die Luftröhre (Trachea) betroffen, weshalb Ärzte auch von einer Tracheobronchitis sprechen. In 10 % der Fälle ist die Bronchitis bakteriell bedingt oder sie setzt sich als Komplikation auf eine ursprünglich virale Bronchitis.
Weitere Symptome sind Schmerzen hinter dem Brustbein beim Husten, manchmal Muskel- und Gliederschmerzen. Eventuell treten gleichzeitig Beschwerden der oberen Atemwege wie Schnupfen und Halsschmerzen auf. Die akute Bronchitis ist sehr häufig. Man geht in Deutschland von wöchentlich etwa 80 Neuerkrankungen pro 100.000 Einwohner aus.
Symptome und Leitbeschwerden
- Husten
- Schmerzen hinter dem Brustbein beim Husten
- Zuerst kein Auswurf, dann schleimig-glasiger und schließlich weißlich-gelblicher Auswurf
- Heiserkeit
- Fieber
- Kopf-, Glieder- und Muskelschmerzen.
Wann zum Arzt
Nach einigen Tagen, wenn
- das Fieber nicht sinkt oder nach Fieberabfall erneut wieder ansteigt
- deutliche Atemgeräusche wie Giemen oder Rasseln oder sogar Atemnot auftreten.
Am nächsten Tag, wenn
- Babys und Kleinkinder unter tiefsitzendem Husten leiden oder kurzatmig werden
- Patienten mit schweren Grunderkrankungen wie Zuckerkrankheit, Herzschwäche und chronischen Lungenerkrankungen betroffen sind.
Nach einigen Wochen, wenn
- Husten und/oder Auswurf über mehr als 8 Wochen anhalten.
Die Erkrankung
Krankheitsentstehung
Eine Bronchitis entsteht, wenn das Abwehrsystem geschwächt ist oder wenn der Mensch mit sehr vielen oder mit besonders ansteckenden Erregern in Kontakt kommt. Das lokale Abwehrsystem wird durch chronische Krankheiten der Atmungsorgane wie Asthma oder COPD beeinträchtigt, aber auch durch chronische Herz-, Leber- und Nierenkrankheiten, Diabetes, Immundefekte und Alkoholismus.
Typische Auslöser einer akuten Bronchitis:
Viren. Etwa 90 % der Bronchitiden werden durch Viren ausgelöst:
- bei Kindern am häufigsten durch RS-, Adeno-, Coxsackie- und ECHO-Viren
- bei Erwachsenen durch Rhino-, Influenza- und Parainfluenzaviren sowie dem Corona- oder SARS-Coronavirus.
Bakterien. Seltener verursachen Bakterien eine akute Bronchitis. Wenn, dann pfropfen sich bakterielle Erreger häufig auf eine vorbestehende virale Infektion auf (Superinfektion). Folgende Erreger kommen bei einer akuten Bronchitis in Frage:
- Pneumokokken
- Staphylokokken
- Hämophilus influenzae
- Moraxella catarrhalis.
Pilze. Vor allem bei immunsupprimierten Patienten können Pilze wie beispielsweise Candida eine Bronchitis verursachen.
Reizstoffe in der Atemluft. Eine akute toxische Bronchitis wird beispielsweise durch das Einatmen dieser Substanzen ausgelöst:
- Schwefeldioxid
- Nitrosegase
- Ozon
- Kohlenwasserstoffe.
Weitere Ursachen. Daneben können sich akute Bronchitiden auch im Rahmen von Masern, Keuchhusten, Windpocken oder Diphtherie entwickeln oder durch eine allergische Reaktion verursacht sein.
Klinik
Wie bei der Erkältung kommen die Erreger vor allem mit der Atemluft in den Körper. Sie gelangen in die unteren Atemwege und führen 1–6 Tage nach Ansteckung zu einer Entzündung der Bronchialschleimhaut mit verstärkter Schleimproduktion. Im Vordergrund steht der dadurch ausgelöste Husten, der oft sehr anstrengend und quälend ist. Husten ist die natürliche Reaktion des Körpers auf eine Reizung der Luftröhre, der Bronchien oder der Lunge und der Versuch, störende Fremdkörper oder gebildeten Schleim zu beseitigen. Bei einer Bronchitis sind die Luftwege durch eine Infektion angegriffen. Grippeähnliche Beschwerden wie starke Kopfschmerzen, Gelenk- und Muskelschmerzen können ebenfalls auftreten. Die diagnostische Abgrenzung zur Grippe ist dann erschwert. Je nach Erreger und Abwehrlage des Körpers tritt Fieber oder erhöhte Temperatur auf. Der Husten kann den eigentlichen Infekt überdauern und bis zu 8 Wochen anhalten, bevor er abklingt. Häufig ist er von schleimigem Auswurf begleitet.
Verlauf
Bereits bestehende Herz- oder Lungenkrankheiten können sich im Zuge einer akuten Bronchitis verschlechtern und zu Atemnot führen. Wenn sich auf der entzündeten Schleimhaut Bakterien ansiedeln, führen sie zu einer bakteriellen Zweitinfektion.
Komplikationen
Als Komplikation kann sich jede Bronchitis auf die Lunge ausbreiten, der Arzt spricht dann von einer Bronchopneumonie. Besonders gefährdet sind ältere oder abwehrgeschwächte Patienten. Diese Bronchopneumonie muss wie eine Lungenentzündung (Pneumonie) anderer Ursache behandelt werden.
Kommt es zu einer Entzündung der kleinsten Verzweigungen des Bronchialsystems besteht besonders bei Kindern die Gefahr, dass die Bronchien durch Anschwellen der Schleimhaut schnell eingeengt werden und Atemnot entsteht. Als chronische Folgen einer solchen Bronchiolitis können sich zudem durch narbige Veränderungen bleibende Verengungen (Stenosen) entwickeln, die schließlich zu Aussackungen der Bronchien (Bronchiektasen) führen (mehr dazu siehe chronische Bronchitis).
Diagnosesicherung
Der Arzt erfragt die Symptome und untersucht die Lunge. Beim Abhören macht sich die akute Bronchitis durch grobblasige Rasselgeräusche bemerkbar. Der Arzt grenzt den Husten einer akuten Bronchitis von dem Husten, der durch physikalische und chemische Reize (z. B. durch kalte Luft, Fremdkörper, Zigarettenrauch und Medikamente wie ACE-Hemmer, Betablocker) ausgelöst wird, ab. Gegebenenfalls veranlasst er Laboruntersuchungen und gelegentlich auch ein Röntgenbild der Lunge.
Hat der Arzt den Verdacht auf eine Bronchitis im Rahmen einer anderen Erkrankung wie beispielsweise Keuchhusten, sind Bluttests z.B. auf Keuchhusten sinnvoll. Die Farbe des Sputums ist übrigens nicht wegweisend bei der Diagnose (früher dachte man, dass gelb oder grün gefärbtes Sputum beweist, dass die Bronchitis bakteriell bedingt ist).
Behandlung
Pharmakotherapie
Antibiotika. Bei sonst gesunden Patienten sind Antibiotika zur Behandlung der bakteriellen Zweitinfektion nicht zwingend erforderlich. Die antibiotische Therapie wird aber auch für diesen Patientenkreis empfohlen, wenn der bakterielle Infekt länger als 1 Woche anhält. Bei Risikopatienten werden Antibiotika früher eingesetzt, v. a. zum Schutz vor einer bakteriellen Lungenentzündung.
Kortikosteroide. Eine kurzfristige Inhalationstherapie mit Kortikosteroiden kann in manchen Fällen den Krankheitsverlauf abkürzen.
Bronchienerweiternde Medikamente. Wenn das Atmen schwerfällt, weil die Atemwege verengt sind (Obstruktion der Bronchien), können Bronchospasmolytika helfen.
Prognose
Die akute Bronchitis heilt bei sonst gesunden Menschen in den meisten Fällen komplikationslos aus, der Schleim löst sich und kann nach wenigen Tagen abgehustet werden.
Ihr Apotheker empfiehlt
Was Sie selbst tun können
Bettruhe. Solange man erhöhte Temperatur hat, sollte man sich schonen und im Bett bleiben. Bei Fieber verliert der Körper durch das Schwitzen Flüssigkeit. Also ist häufiges Trinken (mindestens 2 l am Tag) das oberste Gebot. Es tut gut, die Füße warm zu halten, und man kleidet sich am besten so, dass man weder schwitzt noch friert. Eine Schadstoffbelastung der Atemluft, z. B. durch Zigarettenrauch – aktiv wie passiv –, sollte unbedingt vermieden werden. Ungünstig ist auch das Kochen am Gasherd in der Küche, weil die Abgase die Bronchien reizen. Um Komplikationen und eine unnötige Verlängerung der Erkrankung zu verhindern, sollte man die Erkrankung auskurieren und nicht zu früh versuchen, wieder aktiv zu werden.
Viel trinken. Trockener Reizhusten wird erträglicher, wenn Mund und Hals durch Hustenbonbons und reichliche Zufuhr warmer Getränke gut befeuchtet werden. Vor allem (mit Honig) gesüßter Tee lindert den Hustenreiz, weil er die Bildung von Bronchialsekret stimuliert. Als hilfreiche Hausmittel bekannt sind Hustentees, Mischungen z. B. aus Eibisch, Isländisch Moos und Spitzwegerich. Ebenso lindern Dampfbäder mit Kamillenblüten oder Thymian trockenen Reizhusten. Vorsicht bei Asthma oder überempfindlichen Atemwegen! Wenn Atemnot auftritt, brechen Sie das Inhalieren ab.
Nach einigen Tagen Krankheit mit Fieber hat man viel Flüssigkeit verloren. Diese muss spätestens jetzt ersetzt werden, um den festsitzenden Schleim aus den Atemwegen lösen zu können. Besonders eignen sich auch hier Kräutertees, allerdings in etwas anderer Zusammensetzung, z. B. aus Spitzwegerichkraut, Süßholzwurzel, Thymiankraut und Fenchelfrüchten. Zum Süßen bietet sich Fenchelhonig an, der für seinen den Husten lockernden Effekt bekannt ist.
Hühnersuppe. Flüssigkeit auffüllen lässt sich auch gut mit Hühnerbrühe oder Gemüsesuppe. Für die Hühnerbrühe gibt es sogar Anhaltspunkte, dass sie nicht nur Energie bereitstellt und durch Wärme die Durchblutung ankurbelt, sondern auch antientzündliche und antioxidative Wirkungen entfaltet.
Honig. 1 Esslöffel Honig vor dem Schlafengehen kann den nächtlichen Husten mildern. Allerdings bitte nach Einnahme die Zähne gründlich putzen, um Karies vorzubeugen.
Luft befeuchten. Im Winter, der klassischen Erkältungszeit, ist es auch hilfreich, die meist sehr trockene Heizungsluft anzufeuchten, z. B. durch in Heizungsnähe aufgestellte Wasserbehälter, das Aufhängen von feuchten Tüchern oder das Verdampfen eines Topfes Wasser auf dem Herd. Zur intensiven Anfeuchtung der oberen Luftwege hat sich das Inhalieren heißer Dämpfe bei etwa 43°C bewährt. Wer es mag, kann dem heißen Wasser Meersalz oder Kräuteressenzen beimischen.
Geeignete Medikamente
Schmerzmittel und eventuell Hustenstiller können die Beschwerden lindern; bei sehr eingeschränkter Atmung ist die Einweisung in ein Krankenhaus erforderlich.
Schmerzmittel. Leichte Schmerzmittel wie Paracetamol (z. B. Benuron®), Acetylsalicylsäure (z. B. Aspirin®) oder Ibuprofen lindern Kopf- und Gliederschmerzen und fördern – vor dem Einschlafen genommen – die Nachtruhe.
Hustenstiller (Antitussiva). Abhilfe bei trockenem Husten versprechen Hustenstiller: Medikamente mit verschiedener Wirkweise, die den Hustenreiz abschwächen. Es gibt stärker wirksame rezeptpflichtige und schwächer wirksame rezeptfreie Hustenstiller. Außerdem kommen pflanzliche Mittel zum Einsatz, die die oberen Atemwege mit einem Schutzfilm auskleiden, der den Husten lindert. Die Einnahme von Hustenstillern ist vor allem abends sinnvoll, um einen ruhigen Nachtschlaf zu erzielen. Bei "lockerem", also schon "produktivem" Husten muss man allerdings abwägen, ob sich Hustenstiller noch lohnen. Denn Schleim bildet einen guten Nährboden für Bakterien, daher ist es besser, möglichst viel davon abzuhusten, statt den Hustenreiz zu unterdrücken.
- Die rezeptpflichtigen Hustenstiller wirken am stärksten und sind in der Regel gut verträglich. Man sollte sie anwenden, wenn der Husten sehr quälend ist, schmerzt und vom Schlafen abhält: Codein und Dihydrocodein unterdrücken den Hustenreiz, der vom Gehirn ausgeht, dämpfen aber auch den Atemantrieb, weswegen sie bei Lungenkrankheiten (z. B. Asthma) nicht eingenommen werden dürfen. Sie sind chemisch mit Opium verwandt und müssen deshalb vom Arzt verschrieben werden, verursachen jedoch keine Abhängigkeit. Sie machen müde, können das Reaktionsvermögen einschränken und sollten nicht mit Alkohol, Antihistaminika oder Schlafmitteln kombiniert werden. In höheren Dosen verursachen sie Verstopfung.
- Die frei verkäuflichen Hustenstiller sind in ihrer Wirkstärke den rezeptpflichtigen Hustenstillern deutlich unterlegen. Ob sie aus wissenschaftlicher Sicht überhaupt wirksam sind, wird unterschiedlich beurteilt. Viele Betroffene machen aber gute Erfahrung mit ihnen. Dextromethorphan ist vergleichsweise wirksam und wird häufig empfohlen, darf aber erst ab 12 Jahren angewendet werden. Es ist chemisch ähnlich aufgebaut wie die rezeptpflichtigen Hustenstiller, beeinträchtigt aber das Reaktionsvermögen nicht so sehr, weil es nicht an Opioid-Rezeptoren bindet. Als Nebenwirkungen treten gelegentlich Müdigkeit, Schwindel, Magen- und Darmbeschwerden auf.
- Die pflanzlichen Hustenstiller, z. B. Spitzwegerich oder Isländisch Moos, wirken beruhigend, indem sie einen schützenden Schleimfilm über die gereizte Atemwegsschleimhaut legen. In Form von Lutschpastillen hüllen sie die Hustenrezeptoren des Rachens in ein Speichel-Sirup-Gemisch und dämpfen so während ihrer Verweildauer im Mund gut den Hustenreiz.
Komplementärmedizin
Phytomedizin. Cineol (z. B. Soledum® Kapseln), ein Naturwirkstoff aus Limonen, hat ebenfalls eine schleimlösende und bakterienabtötende Wirkung. Bei In-vitro-Studien wurde auch eine virenhemmende Wirkung festgestellt.
Die Wirksamkeit einer kombinierten Phytotherapie mit Thymian plus Efeu sowie Thymian plus Primel bei akutem Husten wurde in zwei kontrollierten Studien nachgewiesen.
Einer kontrollierten Studie zufolge reduzierte die Mischung aus Myrtol, Eukalyptusöl, Süßorangen- und Zitronenenöl (Gelomyrtol®forte) bei akuter Bronchitis sowohl tagsüber als auch nachts den Husten stärker als die Behandlung mit Placebo.
Homöopathie. Die Homöopathie kennt zahlreiche Akutmittel zur Linderung der akuten Bronchitis, so z. B. Aconitum, Apis mellifica, Bellis perennis, Bryonia, Conium, Echinacea, Hepar sulfuris, Lachesis, Spongia oder Sulfur.
Zwiebelsirup. Gut schleimlösend wirkt ein selbst gemachter Zwiebelsirup: Eine klein geschnittene Zwiebel mit einer Tasse Wasser langsam aufkochen, etwas abkühlen lassen und zwei Esslöffel Honig dazugeben. Eine halbe Stunde ziehen lassen, abgießen und über den Tag verteilt schluckweise trinken. Ein gutes Hausmittel ist auch ein Hustensirup, der sich aus einem Ansatz aus frisch geschnittener Zwiebel und Kandiszucker in einem geschlossenen Gefäß nach etwa einem Tag bildet. Davon werden dreimal täglich 2 TL eingenommen.
Ingwer. Ingwer desinfiziert, regt die Durchblutung an und ist nicht nur zur Vorbeugung, sondern auch während einer Bronchitis hilfreich. Für Tee wird der Ingwer zerkleinert, mit heißem Wasser übergossen und eine Weile ziehen gelassen. Ist er noch zu heiß zum Trinken, kann man ihn auch gut erst inhalieren. Dazu beugt man sich über die Tasse, legt ein Tuch über den Kopf und atmet die Dämpfe tief ein. Wer möchte, kann zur Schleimlösung kleine Ingwerstückchen auch lutschen.
Rettichsirup. Dazu benötigt man eine Knolle schwarzen Rettich und Kandiszucker. Vom Rettich schneidet man eine Kappe ab und höhlt ihn bis auf eine Wandstärke von etwa 1 cm aus. Anschließend setzt man den Rettich auf ein Glas und bohrt einige Löcher mit einem Zahnstocher durch den Boden des Rettichs. Nun füllt man ihn mit Kandiszucker, setzt den Rettichdeckel wieder auf und lässt ihn über Nacht ziehen. Eine Mischung aus Zucker und Rettichsaft tropft in das Glas. Diesen Sirup kann man in kleinen Portionen über den Tag verteilt trinken. Wer möchte, kann ihn erwärmen.
Brustwickel. Brustwickel mit Zwiebeln, Thymian oder Quark können Linderung für Kinder und auch Erwachsene bringen, ebenso ein warmes Vollbad mit einer Hand voll Thymian als Zusatz.
Vibrationsmassagen. Manchen Patienten helfen auch regelmäßige Vibrations- oder Klopfmassagen des Rückens zum Lockern des Schleims in den Bronchien.
Prävention
Füße und Hände immer warmhalten! Bei kalten Füßen werden die Schleimhäute der Atemwege reflektorisch schlechter durchblutet. Das fördert die Entstehung von Atemwegsinfekten. Zimmer, in denen Sie sich aufhalten, sollten gut belüftet sein. Während der Heizperiode verhindert erhöhte Luftfeuchtigkeit ein Austrocknen der Schleimhäute. Auch Zink lässt sich vorbeugend nützen, z. B. vor den Haupterkältungszeiten im Herbst und Frühjahr ist die Einnahme von 15 mg Zink zweimal täglich zusätzlich zum Verzehr von reichlich Obst und Gemüse zu empfehlen.
Atemwegsinfekte treten seltener auf, wenn schädigende Stoffe wie aktiver oder passiver Zigarettenrauch vermieden werden.
Auch abhärtende Maßnahmen wie regelmäßige Saunabesuche, Kaltwassergüsse und Wechselduschen bessern die Abwehr und helfen so, Erkältungskrankheiten und Bronchitiden vorzubeugen.
Weiterführende Informationen

Menschen mit Nasenspray-Abhängigkeit müssen ihr Nasenspray mehrfach am Tag benutzen.
Raus aus der Nasenspray-Sucht
Freiheit für die Nase
Mit Nasenspray bekommt man verstopfte Nasen ruckzuck wieder frei. Die Sache hat allerdings einen Haken: Wer das Spray zu lange benutzt, kann davon abhängig werden. Wie lässt sich das vermeiden und, vor allem, was kann man tun, wenn es dazu gekommen ist?
Wirkstoffe verengen die Blutgefäße
Abschwellende Nasensprays sind hocheffektiv. Mit den Wirkstoffen Xylometazolin oder Oxymetazolin verengen sie die Blutgefäße in der Nase. Dadurch schwellen die Schleimhäute ab, und die Nasenatmung wird wieder möglich.
So weit, so gut. Wäre da nicht das Problem mit der Abhängigkeit. Denn werden abschwellende Nasensprays länger als eine Woche angewendet, können sich die Schleimhäute an die gefäßverengenden Wirkstoffe gewöhnen. Es kommt zu einer dauerhaften Schwellung, die Rhinitis medicamentosa genannt wird. Für eine freie Nase müssen die Betroffenen dann immer häufiger sprayen. Neben der körperlichen Abhängigkeit droht die psychische Sucht: Ist das Nasenspray einmal nicht zur Hand, kommt es zu Panik und Angstgefühlen.
Um dies zu vermeiden, hilft Vorbeugung. Das bedeutet, abschwellende Nasensprays nicht länger als sieben Tage lang anzuwenden. Außerdem raten Expert*innen dazu, ein konservierungsmittelfreies Präparat zu nehmen. Denn Konservierungsmittel wie Benzalkoniumchlorid können die Nasenschleimhaut reizen und die Schwellung noch verstärken.
Kalter Entzug oder Ein-Loch-Methode
Wenn es zu einer Nasenspray-Abhängigkeit gekommen ist, gibt es prinzipiell drei Wege aus der Sucht. Dabei ist es sinnvoll, sich ärztlich beraten zu lassen.
- Kalter Entzug. Das Nasenspray plötzlich komplett abzusetzen, erfordert sehr viel Willenskraft. Am ehesten gelingt dies in der Anfangsphase der Nasenspray-Sucht. Leider klappt der kalte Entzug in vielen Fällen nicht.
- Kontinuierliches Ausschleichen. Eine sanftere Variante, um vom Nasenspray loszukommen, ist das langsame Ausschleichen. Dabei benutzt man das Spray immer seltener. Hilfreich ist, dazu eine Art Tagebuch zu führen, also jedes Sprayen zu notieren.
- Ein-Loch-Methode. Dieses Vorgehen ist eine Form des kontinuierlichen Ausschleichens. Man entscheidet sich für ein Nasenloch, das weiterhin mit dem Spray behandelt wird und die Nasenatmung aufrechterhält. Das andere Nasenloch wird nicht gesprayt und auf diese Weise entwöhnt. Wenn das gut klappt, kann man nach einigen Tagen oder Wochen das Nasenspray auch im zweiten Nasenloch reduzieren und schließlich komplett absetzen.
Bei allen Varianten des Entzugs können unterstützende Maßnahmen helfen. Dazu gehört z. B., dexpanthenolhaltige Nasensalben auf die Nasenschleimhäute zu schmieren oder Nasensprays auf Meerwasserbasis zu verwenden. Auch Kortison-Nasensprays können bei der Entwöhnung helfen. Sie dämmen die Entzündung in der Nasenschleimhaut ein und führen damit zu deren Abschwellen.
Oft wird im Internet empfohlen, auf niedrig dosiertes Nasenspray für Kinder umzusteigen. Expert*innen zufolge ist das keine Option. Denn auch die geringere Dosierung kann Erwachsene in der Abhängigkeit halten.
Auf gefäßverengende Wirkstoffe verzichten
Insgesamt braucht man für die Entwöhnung viel Geduld. In manchen Fällen dauert es bis zu einem Jahr, bis die Betroffenen von ihrer Rhinitis medicamentosa genesen sind. Und wer einmal unter der Nasenspray-Sucht gelitten hat, sollte in Zukunft auf gefäßverengende, abschwellende Nasensprays verzichten. Zu groß ist die Gefahr, dass auch bei kurzer Nutzung die Abhängigkeit wieder einsetzt.
Quelle: pta heute, Deutsche Apotheker Zeitung