Gesundheit heute
Globusgefühl
Globusgefühl (Globussyndrom): Von der Nahrungsaufnahme unabhängiges Fremdkörpergefühl in der Rachen-Kehlkopf-Region.
Symptome und Leitbeschwerden
- Schmerzen oder unangenehme Empfindungen ("wie ein Kloß im Hals") beim leeren Schlucken
- Häufig erschwertes oder anstrengendes Atmen
- Gefühl von Enge im Hals.
Wann zum Arzt
In den nächsten Tagen, wenn
- oben genannte Symptome auftreten.
Die Erkrankung
Ursachen
Eine Vielzahl von Erkrankungen kann zum Globusgefühl führen, u. a.:
- Tumor im Rachen-Kehlkopf-Bereich
- Schilddrüsenvergrößerung (Kropf)
- Spürbar vergrößerte Halslymphknoten
- Reflux von Magensaft
- Speiseröhren-Beweglichkeitsstörungen
- Schleimhauttrockenheit als Arzneimittelnebenwirkung oder durch Stress
- Fremdkörper in der Speiseröhre
- Knöcherne Veränderungen an der Halswirbelsäule (Osteophyten)
- Muskuläre Verspannungen.
Häufig lässt sich keine eindeutige Ursache für diese Beschwerden feststellen. In diesem Fall liegt am ehesten eine psychische Reaktion auf chronischen Stress vor (Globus hystericus genannt).
Diagnosesicherung
Bei der diagnostischen Abklärung des Globusgefühls stellt der Arzt vor allem sicher, dass die Beschwerden nicht durch einen Tumor im Rachen-Kehlkopf-Bereich hervorgerufen werden. Dies lässt sich durch eine direkte Kehlkopfspiegelung ausschließen.
Zur genaueren Abklärung unklarer Schluckbeschwerden führt der Arzt bei Bedarf eine Röntgenuntersuchung des Schluckvorgangs mit kontrastmittelhaltigem Brei durch, den Ösophagus-Breischluck. Eine Magenspiegelung steht bei Verdacht auf Sodbrennen und Refluxerkrankung an, und ob die Schilddrüse vergrößert ist, erkennt der Arzt per Abtasten und Ultraschall. In unklaren Fällen wird meisten eine weitergehende bildgebende Diagnostik, z. B. durch eine Computertomografie, nötig.
Behandlung und Prognose
Die Behandlung ist nur bei einer lokalisierbaren organischen Ursache eindeutig und richtet sich nach der Grunderkrankung. Psychosomatische Ursachen für das Globusgefühl (Globus hystericus genannt) sind nur schwer zu behandeln und auch Verhaltens- und Psychotherapien nur teilweise zugänglich. Die Beschwerden können in diesen Fällen jahrelang anhalten.
Ihr Apotheker empfiehlt
Psychotherapie. Sind organische Ursachen für das Kloßgefühl im Hals ausgeschlossen, empfehlen sich Psychotherapien in Einzel- oder Gruppensitzungen. Dabei sollen Konflikte, Probleme oder Ängste, die sprichwörtlich einen "Kloß im Hals" verursachen, verstanden und bearbeitet werden.
Atemübungen. Manche Betroffenen profitieren auch von Atemübungen oder einer Hypnotherapie. Wird das Enge- und Kloßgefühl von Blockaden in der Halswirbelsäule ausgelöst, lindert vielleicht eine osteopathische Behandlung die Beschwerden.
Stressmanagement. Hilfreich sind auch Verfahren zum Stressabbau, wie beispielsweise Yoga oder Autogenes Training.

Nikotinpflaster sind eine Möglichkeit, die Raucherentwöhnung zu unterstützen.
Pflaster oder Pille besser?
Mit dem Rauchen aufhören
Die einen wollen es mit Willenskraft schaffen, andere setzen auf Nikotinersatzprodukte oder Medikamente: Für die Raucherentwöhnung gibt es zahlreiche Strategien. Doch welche ist am erfolgreichsten?
Vareniclin verdoppelt die Erfolgschance
Sich das Rauchen abzugewöhnen ist überaus schwer. Deshalb klappt es bei den meisten auch nicht ohne Unterstützung – wenn überhaupt. In einer Analyse von 75 Raucherentwöhnungsstudien mit mehr als 45 000 Teilnehmer*innen haben jetzt Forschende des renommierten Cochrane Instituts die Wirksamkeit verschiedener Methoden verglichen.
- Cytisin versus Placebo. Die Chance, vom Nikotin loszukommen, ist unter Cytisin etwa 30% höher als unter Placebo (Scheinmedikament). Unerwünschte Wirkungen traten unter dem Inhaltsstoff aus Goldregen und unter dem Scheinmedikament gleich häufig auf. Aufgrund der z.T. geringen Qualität der Cytisinstudien hat dieses Ergebnis allerdings nur mäßige Sicherheit, betonen die Forscher*innen.
- Vareniclin versus Placebo. Die Wahrscheinlichkeit, mit Vareniclin rauchfrei zu werden, ist mehr als doppelt so hoch wie mit Placebo – und das sogar bei hoher Sicherheit. Allerdings treten unter dem Wirkstoff auch mehr Nebenwirkungen auf als unter Placebo.
- Vareniclin versus Cytisin. Einige Studien verglichen die Wirkung beider Medikamente direkt. Insgesamt schafften es in der Vareniclingruppe mehr Teilnehmende, mit dem Rauchen aufzuhören als in der Cytisingruppe. Auch hier traten mehr unerwünschte Ereignisse unter Vareniclin auf. Die Ergebnisse sind mit Vorsicht zu interpretieren, da die entsprechenden Studien sehr unterschiedlich waren.
- Vareniclin versus Bupropion. Unter Vareniclin hören mit hoher Sicherheit mehr Menschen mit dem Rauchen auf als unter Bupropion. Eindeutige Hinweise auf Unterschiede bezüglich Nebenwirkungen ergaben sich in den betreffenden Studien nicht.
- Vareniclin versus Nikotinersatztherapie. Mit Vareniclin sind die Chancen, vom Rauchen weg zu kommen, höher als mit Nikotinkaugummis oder Nikotinpflaster. Werden allerdings beide Nikotinersatzmittel kombiniert, unterscheidet sich die Entwöhnungsrate nicht von der unter Vareniclin.
Mehr unerwünschte Wirkungen
Die Arbeitsgruppe zieht aus den Ergebnissen folgende Schlüsse: Vareniclin und Cytisin helfen bei der Raucherentwöhnung mehr als ein Placebo oder gar kein Medikament. Zudem ist Vareniclin wirksamer als Bupropion oder eine einzelne Nikotinersatzmethode, wahrscheinlich auch effektiver als Cytisin. Allerdings kommen unter Vareniclin mehr unerwünschte Wirkungen vor.
Quelle: Cochrane Library