Gesundheit heute
Untersuchungen bei Nasenbeschwerden
Am Anfang der fachärztlichen Untersuchung steht eine Befragung des Patienten sowie eine erste äußere Begutachtung der Nase. Häufig erkennt der Arzt hierbei bereits Anzeichen für eine Erkrankung, z. B. deutet ein ständig geöffneter Mund auf eine gestörte Nasenatmung hin. Bei Bedarf tastet der Arzt die Nase zusätzlich mit der Hand ab und prüft, ob sie beweglich (Nasenbeinbruch) oder druckempfindlich ist.
Nasenspiegelung. Anschließend untersucht der Arzt bei der Nasenspiegelung (Rhinoskopie) den Nasenvorhof und die vordere Nasenhaupthöhle. Dazu spreizt er die Nase mithilfe eines Spekulums vorsichtig von innen auf. Je nachdem, ob der Patient den Kopf vor- oder zurückneigt, sieht der Arzt in unterschiedliche Bereiche der vorderen Nase hinein. Zur Beleuchtung benutzt der Arzt oft einen Stirnspiegel oder eine Stirnlampe.
Nasenendoskopie. Eine Beurteilung der hinteren Nasenabschnitte, der Nasennebenhöhlen-Ausführungsgänge und des Nasenrachenraums sind mit einer Nasenendoskopie möglich. Nachdem der Arzt dem Patienten schleimhautabschwellende und/oder betäubende Medikamente eingesprüht hat, schiebt er ein starres oder ein bewegliches Röhrchen in die Nase. Starre Endoskope bieten eine bessere Optik, dafür lassen sich bewegliche Instrumente weiter in die Nase vorschieben und erlauben dem Arzt eine Untersuchung des gesamten Rachens.
Nasendurchflussmessung. Die Nasendurchflussmessung (Rhinomanometrie) erfasst die Luftdurchgängigkeit der Nase. Dabei setzt der Patient eine Maske auf die Nase. Über einen Messfühler wird die Druckdifferenz zwischen Naseneingang und Nasenrachenraum erfasst und grafisch dargestellt. Bei der akustischen Rhinometrie wird die Luftdurchgängigkeit der Nase mit Hilfe von akustischen Reflexionen gemessen.
Riechprüfung. Bei Verdacht auf ein gestörtes Geruchsempfinden bringt eine subjektive Riechprüfung (Olfaktometrie) Aufklärung. Dabei werden verschiedene Riechstoffe getrennt vor beide Nasenlöcher gehalten und der Patient gibt an, was er riecht. Häufig wird ein Standardsatz von bis zu 50 Gerüchen eingesetzt (Sniffing-Sticks-Test), der neben reinen Riechstoffen wie Kaffee oder Vanille auch Stoffe wie Menthol enthält, die zusätzlich sensible Nerven reizen.
Bildgebende Untersuchungsverfahren. Ein Ultraschall der Nasennebenhöhlen ist die einfachste Möglichkeit, die Nasennebenhöhlen zu untersuchen – flüssigkeitsgefüllte Nasennebenhöhlen reflektieren den Schall, luftgefüllte nicht. Mit Ultraschall kann der Arzt z. B. den Verlauf einer Behandlung verfolgen, ohne zu röntgen. Außerdem wird die Technik gerne bei Schwangeren und Kindern eingesetzt.
Röntgen ist vor allem dann zur Untersuchung der Nase nötig, wenn ein Bruch des Nasenbeins oder im Mittelgesicht vermutet wird oder die Nasennebenhöhlen abgebildet werden sollen. Je nachdem, welche Nasennebenhöhlen den Arzt interessieren, neigt der Patient den Kopf für die Nasennebenhöhlen-Übersichtsaufnahme (NNH-Übersicht) nach vorne oder er legt ihn in den Nacken.
Bei bestimmten Erkrankungen der Nasennebenhöhlen (chronische Entzündungen, Brüche der Gesichtsknochen) kann ein CT oder Kernspin notwendig sein, letzteres besonders zur Darstellung und Abgrenzung von Tumoren der Nasennebenhöhlen oder des Nasenrachenraums.

Nikotinpflaster sind eine Möglichkeit, die Raucherentwöhnung zu unterstützen.
Pflaster oder Pille besser?
Mit dem Rauchen aufhören
Die einen wollen es mit Willenskraft schaffen, andere setzen auf Nikotinersatzprodukte oder Medikamente: Für die Raucherentwöhnung gibt es zahlreiche Strategien. Doch welche ist am erfolgreichsten?
Vareniclin verdoppelt die Erfolgschance
Sich das Rauchen abzugewöhnen ist überaus schwer. Deshalb klappt es bei den meisten auch nicht ohne Unterstützung – wenn überhaupt. In einer Analyse von 75 Raucherentwöhnungsstudien mit mehr als 45 000 Teilnehmer*innen haben jetzt Forschende des renommierten Cochrane Instituts die Wirksamkeit verschiedener Methoden verglichen.
- Cytisin versus Placebo. Die Chance, vom Nikotin loszukommen, ist unter Cytisin etwa 30% höher als unter Placebo (Scheinmedikament). Unerwünschte Wirkungen traten unter dem Inhaltsstoff aus Goldregen und unter dem Scheinmedikament gleich häufig auf. Aufgrund der z.T. geringen Qualität der Cytisinstudien hat dieses Ergebnis allerdings nur mäßige Sicherheit, betonen die Forscher*innen.
- Vareniclin versus Placebo. Die Wahrscheinlichkeit, mit Vareniclin rauchfrei zu werden, ist mehr als doppelt so hoch wie mit Placebo – und das sogar bei hoher Sicherheit. Allerdings treten unter dem Wirkstoff auch mehr Nebenwirkungen auf als unter Placebo.
- Vareniclin versus Cytisin. Einige Studien verglichen die Wirkung beider Medikamente direkt. Insgesamt schafften es in der Vareniclingruppe mehr Teilnehmende, mit dem Rauchen aufzuhören als in der Cytisingruppe. Auch hier traten mehr unerwünschte Ereignisse unter Vareniclin auf. Die Ergebnisse sind mit Vorsicht zu interpretieren, da die entsprechenden Studien sehr unterschiedlich waren.
- Vareniclin versus Bupropion. Unter Vareniclin hören mit hoher Sicherheit mehr Menschen mit dem Rauchen auf als unter Bupropion. Eindeutige Hinweise auf Unterschiede bezüglich Nebenwirkungen ergaben sich in den betreffenden Studien nicht.
- Vareniclin versus Nikotinersatztherapie. Mit Vareniclin sind die Chancen, vom Rauchen weg zu kommen, höher als mit Nikotinkaugummis oder Nikotinpflaster. Werden allerdings beide Nikotinersatzmittel kombiniert, unterscheidet sich die Entwöhnungsrate nicht von der unter Vareniclin.
Mehr unerwünschte Wirkungen
Die Arbeitsgruppe zieht aus den Ergebnissen folgende Schlüsse: Vareniclin und Cytisin helfen bei der Raucherentwöhnung mehr als ein Placebo oder gar kein Medikament. Zudem ist Vareniclin wirksamer als Bupropion oder eine einzelne Nikotinersatzmethode, wahrscheinlich auch effektiver als Cytisin. Allerdings kommen unter Vareniclin mehr unerwünschte Wirkungen vor.
Quelle: Cochrane Library